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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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haben es wütend gemacht«, rief Beverly gegen den Krach aus meinem Schlafzimmer an. Es war so laut, dass man meinen könnte, ein Elefant würde dort oben Amok laufen.
    »Halten Sie den Mund!«, fauchte mich die Abagnale an. »Halten Sie Ihren verdammten Mund!«
    Ich sah in das angsterfüllte Gesicht ihres Mannes und fühlte mich darin bestätigt, dass sie die Kontrolle verloren hatte.
    »Schh!«, machte sie wieder.
    Schh? Ist das alles? Ich hätte diese Frau niemals in mein Haus lassen dürfen!
    »Ich weiß, du bist so wütend! Schhh! Beruhige dich doch! Beruhige dich doch! Ich beschwöre dich!«
    Der Krach verstummte und wurde gleich darauf von einem Knall abgelöst, gefolgt von einem Poltern auf der Treppe. Es war die Schlafzimmertür, die aus dem Rahmen gesprengt worden war und die Treppe herunterpolterte.
    Danach folgte eine beklemmende Stille. Keiner am Wohnzimmertisch wagte es zu atmen.
    Dann hörten wir einen stoßenden Schritt auf der Treppe. Dann noch einen.
    Das Ding hatte sich in seinem Zorn soweit manifestiert, dass es sich stark genug fühlte uns gegenüberzutreten.
    Mercedes Abagnale blickte mich hastig an und rief: »Gehen Sie zum Flur, Mr. Rafton!«
    »Was? Wieso?«
    »Stellen Sie keine dummen Fragen und gehen Sie zum Flur!«
    »Nein!«, protestierte Beverly. »Es könnte ihn umbringen!«
    »Die stampfenden Schritte näherten sich dem Treppenende.
    »Vertrauen Sie mir, Mr. Rafton!«
    »Was soll das bezwecken?« Meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer.
    »Gehen Sie ihm entgegen! Nur so können Sie ihm die entscheidende Frage stellen. Na, los!«
    »Welche Frage?«
    Jeder weitere Schritt auf der Treppe, donnerte wie ein Vorschlaghammer auf Holz und ließ das Haus erzittern.
    »Das wissen Sie doch, Mr. Rafton! Gehen Sie jetzt, oder Sie bringen uns alle in Gefahr!« Mrs. Abagnale riss ihre Hand aus der Umklammerung ihres Mannes los und begann wieder Spiralen zu zeichnen.
    Ich erhob mich verkrampft von meinem Stuhl. Beverly packte mich an meinem Arm. »Nein! Das darfst du nicht!«
    »Ich schob ihre zitternde Hand von mir. »Sie hat Recht. Es wird nichts geschehen«, sagte ich zu ihr, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, was gleich geschehen würde.
    Der erste Schritt auf dem Fußboden des Korridors erschallte.
    Ich ging zur geöffneten Wohnzimmertür und sah am anderen Ende des Flurs eine dunkle Luftverwirbelung.
    Das Ding bewegte sich auf mich zu.
    »Stellen Sie ihm ihre Frage, Mr. Rafton! Beeilen Sie sich!«, schrie Mrs. Abagnale und kritzelte wie verrückt aufs Papier.
    Meine Schmerzen im Kopf waren kaum noch auszuhalten.
    Ich blieb im Türrahmen stehen. Der schwarze Luftwirbel bewegte sich weiter auf mich zu.
    »Was muss ich tun, damit du aufhörst?«, fragte ich.
    »Lauter!«, schrie Mercedes.
    »Was muss ich tun, damit du aufhörst?«
    »Noch mal! Lauter, Mr. Rafton!«
    Der Geist kam immer näher. Ich war kurz davor zusammenzubrechen. »Was muss ich tun, damit du aufhörst?«
    Ich sackte auf die Knie. Beverly fasste sich ein Herz und eilte mir zur Hilfe. Doch noch bevor sie mich erreichen konnte, wurde sie von einer unsichtbaren Kraft zurückgestoßen. Leicht benommen raffte sie sich auf, blieb aber auf dem Boden hinter mir sitzen.
    »Noch mal, Mr. Rafton!«
    »Was muss ich tun, damit du aufhörst«, flüsterte ich entkräftet.
    Die dunkle Luftverwirbelung vor mir formte sich zu einer schattenhaften Silhouette.
    »Ich hab’s gleich«, rief Mr. Abagnale, der anscheinend neue Buchstaben entziffern konnte. »Ich hab’s gleich.
    »Noch mal Mr. Rafton!«
    Die Zeit verlangsamte sich. Ich sah zum Geist und fragte ihn ein letztes Mal mit fast tonloser Stimme: »Was muss ich tun, damit du aufhörst. Bitte sag es mir!«
    Mr. Abagnale antworte: »Sterben«, sagte er schockiert über das, was er ablesen musste.
    »Sterben«, wiederholte er. »Sterben.«
    Meine Brillengläser bekamen Risse. Dann verlor ich kurzzeitig das Bewusstsein.
     
     
    3
     
    Das Nächste, an das ich mich erinnerte, war, wie Beverly versuchte, mir auf die Beine zu helfen. Das Wohnzimmer war hell erleuchtet.
    »Was ist passiert?«, fragte ich benebelt.
    »Es ist wieder oben. Aber es ist ruhig«, sagte Beverly.
    »Wir sollten hier raus«, hörte ich Mrs. Abagnale hinter mir sagen.
    Ich schaffte es zu stehen und torkelte in den Flur.
    »Meine Brille!« Ich deutete Beverly auf die Kommode.
    Sie öffnete sie und holte mein letztes Reserveexemplar hervor.
    »Warum müssen wir gehen?«, fragte ich die Abagnales.
    »Heute Nacht ist es

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