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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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betrachtet auch gewesen sein mag – war ich immer derjenige, der für Ordnung gesorgt hat.«
    »Ach wirklich?«, feixte Beverly und nickte übertrieben.
    »Ja, wirklich. Aber hier ist es etwas anderes. Das Haus ist eigentlich viel zu groß für eine Person. Soviel Räume brauche ich gar nicht.«
    »Nun, ich hoffe, du hast nicht vor, hier bis an das Ende deiner Tage allein zu leben.«
    »Im Augenblick verschwende ich über so etwas keine Gedanken.
    Und doch ist es nicht das Richtige für einen einzelnen Menschen.«
    »Heißt das, du willst dich von dem Haus trennen?«
    Ich dachte nach, konnte mich aber nicht entsinnen jemals ernsthaft diese Option in Betracht gezogen zu haben. Auch jetzt nicht. Es war mein Haus. Ich hatte es von meinem Geld gekauft. Ich wollte nie ein teures Auto oder eine dekadente Luxusuhr besitzen. Ich wollte ein Haus am Meer. Das war immer mein größter Wunsch. Und um nichts in der Welt würde ich es freiwillig aufgeben.
    »Nein«, antwortete ich. »Nein, das würde ich nie tun. Und ich werde mich hier garantiert nicht verjagen lassen, schon gar nicht von irgendwelchen transzendenten Wesen aus dem Totenreich. Dieses Haus ist mein Traum. Vielleicht der einzige wirkliche, den ich mir je erfüllen konnte.«
    Beverly sah mich nur an, und in ihren Augen konnte ich lesen, dass ich ihr, was das Festhalten an Träumen angeht, aus der Seele gesprochen hatte.
    Den Rest des Tages ließ ich mich auf der Couch gehen und von Beverly bekochen, auch wenn ich ihr immer versicherte, dass sie das nicht tun müsse. Sie bestand darauf.
    Nachmittags holte sie sich noch ein paar Sachen. Ihr Vorhaben, bei mir die nächsten Tage zu verbringen, war unerschütterlich.
    Nachdem es dunkel geworden war, spürte ich, dass Beverly sehr nervös wurde. Kein Wunder, nachdem was ich alles erzählt hatte.
    Wir saßen im Wohnzimmer. Die meiste Zeit redete sie, um mich abzulenken, wohl aber auch, um sich selbst abzulenken.
    »Wie geht es dir jetzt?«, fragte sie spät am Abend.
    »Dem Fuß geht es schon viel besser. Und mein Wangenknochen schmerzt nur noch, wenn ich daran anfasse.«
    »Ich meinte: Wie geht es dir?«
    Ich überlegte mir meine Antwort genau. Hatte ich meine Freundin nicht schon viel zu tief in dieses Geistermysterium hinein gezogen? Was mich an einer raschen und ehrlichen Antwort hinderte, war das Gefühl, dass seit gestern Nacht die Dinge einen Verlauf nehmen würden, den ich nicht mehr beeinflussen konnte.
    »Es geht mir gut.«
    Beverlys Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Sie glaubte mir nicht.
    »Nein, wirklich Beverly. Was immer hier auch vor sich gehen mag, ich werde es herausfinden. So oder so. Ich habe keine Angst mehr davor, auch wenn ich zugebe, dass ich gerne auf so eine Aktion wie letzte Nacht verzichten kann.«
    »Wie du meinst«, sagte sie und machte eine lange Pause. »Du bist kein guter Lügner, weißt du?«
    Ich war zu müde, um ihr zu widersprechen.
    Kurze Zeit später beschlossen wir, uns schlafen zu legen. Ich wollte auf der Couch bleiben, so dass Beverly im Gästezimmer nur ein Paar Meter von mir entfernt war. Wir ließen die Türen offen und ein Licht im Flur brennen.
    Die Nacht verlief ereignislos, und ich schlief einen traumlosen Schlaf.
     
    Beverly machte schon das Frühstück, als ich mit verquollenen Augen in die Küche tapste.
    »Und?«, fragte ich. »War irgendwas?«
    »Guten Morgen. Dasselbe wollte ich dich gerade fragen.«
    »Ich habe wohl die ganze Nacht durchgeschlafen. Wenn sich etwas ereignet hat, dann habe ich es im wahrsten Sinne des Wortes verpennt.«
    »Geht mir genauso«, sagte Beverly. »Ich hätte nicht gedacht, dass es sich im 'Hill House' so gut schlafen lässt.«
    Ich grinste. »Kann ich irgendetwas helfen?«
    »Das kannst du! Du kannst die Kaffeemaschine in Gang setzen. Da sind viel zu viele Knöpfe. Ich komme mit dem Ding nicht zurecht. «
    »Kein Wunder! Ich nämlich auch nicht.«
    Wir lachten beide.
    Ich setzte mich an den Küchentisch und beobachte Beverly wie sich mit dem Frühstück unendliche Mühe zu geben schien. Ich brauchte dafür morgens nicht mal eine Minute.
    Zum ersten Mal betrachtete ich Beverly nicht als Freundin, sondern als Frau. Meine Gedanken über mein Verhältnis zu Beverly sich weiterentwickeln zu lassen, gestand ich mir nicht zu. Dazu war ich noch nicht bereit.
     
     
    6
     
    Auch der zweite Tag mit Beverly verlief ruhig. Sie fuhr zum Einkaufen und brachte mir ein paar bequeme Pantoffeln mit. Meinen Fuß zierten dank ihrer Hilfe nur noch ein paar

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