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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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versuchte, in mein Schlafzimmer einzudringen? War das mein Unterbewusstsein, das gegen meinen Suizidwunsch rebellierte?
    Mit ein wenig Glück, würde ich es schon in dieser Nacht herausfinden, was real und was Einbildung war.
    Ich musste zu Beaver’s Books und Melissa sehen. Sollte es einen Zugsamenhang geben zwischen meinen mysteriösen Erlebnissen hier und dort, dann könnte ich bei den Beavers mit der Spurensuche beginnen. Auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, wonach ich suchen sollte.
    Ich ließ mir Zeit und ging zu Fuß. Ich machte zunächst noch einen Abstecher zum Hafen, um mir ein Eis zu gönnen, in der Hoffnung, es würde meine Stimmung aufhellen.
    Das tat es nicht. In Wahrheit wollte ich den Besuch bei Beaver’s Books hinauszögern, weil ich ein merkwürdiges Gefühl hatte, dass ich dort mehr erfahren würde, als mir lieb war.
    Dass mich mein Gefühl nicht täuschte, sah ich schon, als der Laden in Sichtweite kam. Es standen keine Büchertische vor dem Eingang. Der ganze Bürgersteig vor dem Geschäft war leer.
    Die letzten Meter musste ich mich beherrschen nicht zu rennen. Mit großen, schnellen Schritten erreichte ich die Eingangstür. Das 'Geschlossen'-Schild übersah ich einfach und zerrte mehrmals an der Tür, die nicht nachgeben wollte.
    Im Inneren war alles dunkel und es war niemand zu sehen. Ich klopfte. Vergebens.
    Erst jetzt bemerkte ich, dass an der Innenseite der Tür direkt unter dem 'Geschlossen' ein kleiner Zettel angeklebt war.
    »Aus familiären Gründen bis auf Weiteres geschlossen.«
    Das war alles.
    Was hatte das zu bedeuten? Mehrmals las ich die sieben Worte, so als ob sie dadurch mehr Informationen preisgeben würden.
    Familiäre Gründe? Vielleicht ist Mr. Beaver erkrankt! Er war ein Mann Anfang sechzig. Dass er aus Krankheitsgründen nicht zur Arbeit erschien, wäre da nicht besonders verwunderlich. Aber warum führte dann Melissa das Geschäft nicht fort? Vielleicht stand es nicht gut um ihn. Vielleicht war er gestorben? Oder lag ich völlig falsch und Melissa war etwas zugestoßen?
    Ich musste es herausfinden. Jetzt. Sofort!
    Das Einzige was mir auf die Schnelle einfiel war, mein Handy zu zücken und Peters Nummer zu wählen.
    Es klingelte.
    »Geh schon ran! Mann, Peter beweg deinen Arsch!«
    »Hallo?«, fragte Peter nach dem dritten Läuten mit verschlafener Stimme.
    »Peter! Weißt du, warum Beaver’s Books geschlossen ist?«, platzte es aus mir heraus.
    »Was? Nein. Ich war schon lange nicht mehr da. Du klingst ja so aufgeregt. Alles klar?«
    »Nein, nichts ist klar. Hier steht ein Schild: Aus familiären Gründen bis auf Weiteres geschlossen. Was soll ich denn jetzt machen?«, fragte ich verzweifelt.
    »Hey, Jack! Ruhig! Was ist denn los mit dir?«
    »Irgendwas Schreckliches ist passiert, Peter. Ich weiß nicht warum, aber ich bin mir absolut sicher. Irgendwas stimmt nicht.«
    »Wie kommst du darauf? Das kann alles Mögliche bedeuten.«
    »Ich muss wissen, was geschehen ist!«, rief ich ins Telefon.
    »Warum? Glaubst du, es ist was mit Mr. Beaver?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß es nicht! Ich muss es herausfinden!«
    Peter klang sehr erschrocken. So hatte er mich noch nie erlebt. »Also gut. Hast du Melissas Handynummer?«
    »Nein, die habe ich leider nicht. Sonst hätte ich schon längst dort angerufen.«
    »Und zuhause bei den Beavers?«
    »Das hat keinen Sinn. Beaver’s Books ist ihr Zuhause. Sie wohnen im ersten Stock und das einzige Telefon, das Mr. Beaver benutzt, steht im Geschäft. Das weißt du doch, verdammt!«
    »Aber irgendjemand muss es doch wissen. Geh doch zu Mrs. Danvers in den Drugstore. Wenn jemand etwas weiß, dann sie.«
    Mir krampfte sich der Magen zusammen. Wann immer es ging, vermied ich es, bei Mrs. Danvers einzukaufen. Ich hasste sie abgrundtief und dieser Hass beruhte auf Gegenseitigkeit. Aber Peter hatte vollkommen recht. Sie war wie ein Staubsauger, der Jagd auf flüchtige Gerüchte machte und sie unverzüglich wie Pilzsporen in einer geänderten Version weiterverbreitete. Sie würde wissen, warum Beaver’s Books geschlossen war. Da half nichts. Ich musste in die Höhle des Löwen.
    »Jack? Bist du noch dran?«
    »Ja. Das ist eine gute Idee. Ich gehe gleich zu ihr«, sagte ich und dachte einen Moment, mein Eis kommt mir wieder hoch.
    »Gut. Ruf mich an, wenn du Näheres weißt, ja?«
    »Ja«, sagte ich und beendete das Gespräch.
     
     
    9
     
    Im Lost Haven Enquirer – ein Art Dorfzeitung, die allmonatlich über die mehr oder

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