Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
Vom Netzwerk:
verstehen. Nachdem sie aus ihrem Wagen das Erste Hilfe Set geholt hatte, entfernte sie äußerst geschickt die letzten Splitter und verband den Fuß von Neuem.
    »Du solltest ihn aber noch ein paar Tage schonen«, sagte sie nach getaner Arbeit. »Und deine Wange musst du regelmäßig kühlen. Gebrochen ist nichts.«
    »Bist du mal Ärztin gewesen?«, fragte ich staunend.
    »Nein, aber ich war mal mit einem verheiratet. Da kriegt man so einiges mit.«
    Da hatte ich mich schon seit so langer Zeit gefragt, ob Beverly schon mal verheiratet war und bekam nun auf einmal eine Antwort, ohne dass ich danach gefragt habe.
    »Wirklich, Beverly. Du weißt gar nicht, wie sehr ich dir dankbar bin«, sagte ich und kam mir fast ein bisschen wehleidig vor.
    »Du kannst mir deine Dankbarkeit beweisen, indem du mir endlich erzählst, was hier zum Teufel vor sich gegangen ist«, sagte sie streng.
    »Also schön.« Ich erzählte ihr haarklein, was vorgefallen war. Auch gab ich meine Vermutung preis, dass es sich um zwei verschiedene Geister gehandelt haben musste. Den einen, der nur neben meinen Bett gestanden hatte. Und den anderen aus dem Garten.
    Als ich zu der Stelle mit dem Gefecht um die Schlafzimmertür kam, wurde sie misstrauisch.
    »Du willst mir erzählen, dass du mit diesem Poltergeist quasi gerungen hast? So was habe ich ja noch nie gehört! Du hast mit einem Geist gekämpft?«
    Verständlich, dass sie mir nicht glaubte. Hätte sie mir so etwas erzählt, wäre ich überzeugt gewesen, dass sie mich auf den Arm nimmt.
    »Komm' mal mit«, sagte ich und hinkte vorsichtig die Treppe hoch.
    Beverly folgte mir. Im Schlafzimmer zeigte ich ihr auf dem Teppichboden die zerbrochene Brille, die Glassplitter, und die Blutstopfen. Als sie dann die große blutverschmierte Stelle in der Nähe der Tür erblickte, stieß sie einen kleinen Schrei aus und schlug sich die Hand vor den Mund.
    »Da habe ich versucht, mich mit den Füßen abzustützen«, sagte ich und beobachte Beverly, wie sie von Skepsis zu Glauben umschwenkte.
    Für eine Weile blieb sie völlig sprachlos.
    Dann sah sie mir fest in die Augen: »Du musst etwas unternehmen!«
    »Ja, aber was denn? Soll ich die Ghostbusters anrufen?«
    Beverly schüttelte verärgert den Kopf. »Ich finde das nicht lustig! Sieh dich doch mal um. Es wird immer schlimmer, das hast du selbst gesagt! Was wird in der nächsten Nacht passieren? Du kannst von Glück reden, dass du nicht blind geworden bist, als dir die Brillengläser im Gesicht zersprungen sind!«
    Beverly hatte mal wieder Recht.
    »Tut mir Leid. Ich weiß ja, dass du mir nur helfen willst. Also, hast du einen Vorschlag?«
    Beverly sah mich scharf an: »Ich denke da an eine Séance.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage!«, rief ich sofort. »So einen Quatsch mache ich nicht. Das kannst du gleich vergessen!«
    »Ach ja? Hast du eine bessere Idee?«, schrie Beverly zurück.
    »Das ist mein Haus! Und so lange ich hier drin lebe, werden keine Geisterbeschwörungen oder sonstiger Irrsinn gemacht. Und im Übrigen: Selbst wenn ich das zulassen würde, könnte es alles nur noch schlimmer machen. Wenn es sich wirklich um einen Poltergeist handelt, dann wäre es höchst unklug, diesen zu verärgern. Ich habe genug solcher Trash-Geschichten im meinem Leben geschrieben und gelesen, um das zu wissen.« Ich machte eine Pause. »Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
    Im Nachhinein war dies nicht der wahre Grund, warum ich so vehement gegen eine Séance wehrte. Ich fürchtete mich vor der Wahrheit.
    Beverly war zwar wütend, gab aber nach. »Also schön, es ist deine Entscheidung. Aber ich werde die nächsten Nächte hier verbringen. Ich werde dich nicht mehr alleine lassen.«
    Ich war sehr verblüfft über ihr Angebot. Anscheinend lag ihr doch mehr an mir, als ich gedacht hatte.
    Ich konnte wiederholt nichts anderes tun, als ihr für ihre Hilfe zu danken.
    Das ungute Gefühl in der Magengegend warnte mich jedoch vor unabsehbaren Konsequenzen dieser Entscheidung.
     
     
    5
     
    Im Erdgeschoss meines 'Spukhauses' gab es ein kleines Gästezimmer, dass ich für Beverly aufräumen musste, weil ich den Raum seit Jahren neben dem Arbeitszimmer als weitere Abstellkammer missbraucht hatte.
    Beverly half mir, da ich meinen Fuß schonen sollte. Ein Schmunzeln konnte sie sich wegen der Unordnung in einigen Ecken meines Hauses nicht verkneifen.
    »Hm. Man merkt, dass hier lange keine Frau mehr gewesen ist.«
    »Also, in meiner Ehe - so sinnlos sie im Nachhinein

Weitere Kostenlose Bücher