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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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der junge Mann.
    Ich lächelte mild. Zum einen, weil ich froh war, dass die beiden mich nicht erkannt hatten. Und zum anderen, weil ich anscheinend doch nicht so berühmt war, wie ich eben in einem Anfall an Selbstüberschätzung angenommen hatte.
    »Also«, begann ich, »es gibt hier eine Menge Orte, die ihr besuchen könnt. Habt ihr denn keinen Reiseführer oder so was Ähnliches?«
    »Doch! Aber wir suchen eher nach einem ganz geheimen Ort, der nicht schon von tausend anderen gesehen wurde«, sagte die junge Frau.
    »Aha! Ihr sucht also nach dem ultimativen Geheimtipp«, sagte ich amüsiert.
    »Ja genau, Sir.«
    »So richtig absolut streng geheim«, legte ich nach.
    »Das wäre voll geil!«, sagten beide wie aus einem Munde und kicherten daraufhin wie zwei kleine Kinder.
    Ich musste auch lachen. »Also, an eurer Stelle würde ich es mal an der Klippe versuchen. In der Nähe des Felsens ‚The Old One’. Dort gibt es eine Ruine, in der einst ein Mann lebte und angeblich von einem Geist getötet worden sein soll«, sagte ich. Der Friedhof und die Crying Woods waren die beliebtesten Ziele für Touristen. Nur die wenigsten kannten die Geschichte von Ernest Hawl.
    »Danke, Sir. Da werden wir heute mal hingehen«, sagte der Mann.
    »Am besten wenn es dunkel wird«, ergänzte seine Freundin.
    »Na, dann viel Glück. Vielleicht erwischt ihr ja einen Geist. Wenn nicht dort, dann nie.«
    »Krass! Schönen Tag noch, Sir.«
    »Euch auch.«
    So schön der Blick von der Felsterrasse an den Klippen auch war, so war es doch der am wenigsten frequentierte Ort. Er hatte einfach nichts typisch Gruseliges an sich, weswegen die meisten Touristen den Ort mieden. Ein fantastischer Blick aufs Meer war heutzutage wohl nicht genug. Daher hielt ich es für eine gute Idee, die beiden an diesen romantischen Ort zu schicken. Diesen Abend würden sie wohl nicht so schnell vergessen, auch wenn sie keinen Geist zu Gesicht bekommen würden.
    Für mich ist die Felsterrasse jetzt in diesem Moment, in dem ich meine Geschichte erzähle, zum allerletzten Fluchtpunkt meines Entsetzens geworden.
    Ich stelle mir gerade vor, wie die beiden jungen, eindeutig verliebten Leute den Sonnenuntergang an jenem Abend genossen und sich ihrer Liebe versichert haben.
    Ob ich jetzt auch an diesem Ort den Sonnenaufgang morgen noch erleben werde, hat für mich keine Bedeutung mehr.
     
     
    2
     
    Von Weitem konnte ich schon erkennen, das Beaver’s Books geöffnet hatte. Für einen kurzen Augenblick blieb ich stehen und wäre am liebsten wieder umgekehrt, so wie an dem Tag, an dem ich Peter sein Geschenk gekauft hatte. Doch diesmal hatte ich wirklich Hemmungen. Innerlich hatte ich mich gar nicht darauf vorbereitet, Mr. Beaver anzutreffen. Ich ging davon aus, dass seine Buchhandlung noch mehrere Wochen geschlossen sein würde. Vielleicht sogar für immer.
    Die Verkaufstische waren alle vor dem Geschäft aufgebaut. Sogar die Tür war geöffnet.
    Entweder ich gehe da jetzt rein, oder ich mache es nie.
    Ich musste es jetzt hinter mich bringen.
    So unauffällig wie möglich betrat ich das Geschäft. Eine Frau in einem Wollpullover sortierte an einem Regal ein paar Bücher um. Sie war um die Vierzig. Vermutlich eine neue Angestellte.
    Mr. Beaver saß wie immer hinter seinem Lesegerät, auf dem ein großes gebundenes Buch lag. Seine Mine war derart undefinierbar, dass ein Roboter neidisch geworden wäre.
    Es war richtig unheimlich, ihn so zu sehen. So als hätte sich nichts verändert.
    Die Angestellte bemerkte mich und grüßte mich daraufhin knapp und wenig begeistert.
    Behutsam näherte ich mich dem hinteren Ende der Verkauftheke bis ich Mr. Beaver gegenüberstand.
    Ein Räuspern meinerseits erwies sich als unnötig, denn der alte Mann hatte mich schon längst bemerkt.
    Gemächlich blickte er von seinem Bildschirm auf und sah mich durch seine dicken Brillengläser eindringlich an. »Mr. Rafton«, sagte er.
    Nichts. Da war absolut nichts, was ich aus seinem Gesicht ablesen konnte. Er machte es einem wirklich nicht leicht. Hätte ich von der unsäglichen Mrs. Danvers nicht erfahren, dass Melissa sich das Leben genommen hatte, dann hätte er mich einfach so ins Messer laufen.
    »Mr. Beaver«, begann ich unvorbereitet, »ich möchte Ihnen mein tief empfundenes Beileid aussprechen. Ich...« Weiter wusste ich nicht. Mir fehlten einfach die Worte.
    Mr. Beaver schaute mich weiter nur ausdruckslos an und sagte nichts.
    Alter Mistkerl!, dachte ich.
    In meinem Kopf überschlugen sich

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