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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Schwein gehabt. Ich vermute, du willst heute erst mal deine Ruhe haben.«
    »Weißt du«, sagte Beverly frech, »als Gedankenleser wärst du echt eine miese Nummer.«
    »Anscheinend lasse ich heute kein Fettnäpfchen aus, oder?«
    Beverly lachte und ich war froh, das zu hören. Es muntere mich gleich wieder auf.
    »Eigentlich wollte ich dich fragen, ob wir uns nicht bei mir, sondern irgendwo draußen treffen können.«
    »Hast du an was Bestimmtes gedacht?«
    »Nein. Mach du einen Vorschlag!«
    Da musste ich nicht lange nachdenken. Es gab einen Ort, an dem ich schon lange nicht mehr gewesen bin.
    »Wie wär’s mit dem Wanderpfad entlang des Philosopher's Creek? Wir können uns an der Brücke treffen. Beim Parkplatz.«
    »Klingt gut.«
    »Wann treffen wir uns?«
    »In einer halben Stunde, OK?«
    »OK, bis gleich.«
    Nachdem unser Gespräch beendet war, sah ich im Schlafzimmer zur Wand, die komplett neu renoviert war. Einzig das Bild hatte ich noch nicht wieder aufgehängt.
    Jetzt da Beverly wieder hier war, wollte ich das ändern. Denn kaum hörte ich ihre Stimme am Telefon, wurden meine Ängste und Sorgen mit Leichtigkeit in den Hintergrund gedrängt. Ohne sie wäre ich wohl schon längst verzweifelt. Ich holte das Bild aus dem Badezimmer, wo ich es in einer Ecke hatte stehen lassen und sah es mir an. Alles war so wie es sein sollte. Der Mann im schwarzen Anzug blickte aufs Meer. Dann holte ich einen Hammer und einen Nagel aus dem Werkzeugkasten und hängte das Bild wieder dort auf, wo es hingehörte. Über meinem Bett. Alles sollte wieder so sein, wie es vorher war.
    Es wurde wieder Zeit, sich mit den Lebenden zu beschäftigen.
    Mit ein wenig Glück, Zuversicht und Hoffnung würden die nächsten Tage meinem Leben wieder zu mehr Farbe verhelfen.
    Ein Wunsch, der nicht in Erfüllung gehen sollte.
     

Jack öffnet die Schublade
    1
     
    Die Main Street führt nur ein einziges Mal über eine Brücke. Und das war genau an der Stelle, wo ich mich mit Beverly traf, kurz bevor man in einen kurzen Tunnel im Felsen zum Kliff hinauffuhr.
    Die Wanderroute entlang des Philosopher's Creek war sehr beliebt, besonders im Herbst, da ein Großteil des Flusses durch den westlichen Teil der Crying Woods führte und man an einigen ausgewählten Stellen den Indian Summer bestaunen konnte. Regelmäßig gab es geführte Wanderungen. Michelle und ich hatten in unserem ersten gemeinsamen Sommer hier auch an einer teil genommen. An jenem Tag hatte ich das Gefühl alles erreicht zu haben, das ich mir gewünscht hatte. Eine Familie, Anerkennung als Schriftsteller und ein Haus in Lost Haven. Das war eine der wenigen schönen Erinnerungen, die ich mir bewahren wollte.
    Beverly und ich gingen ein Stück den Fluss hinauf. Weg von Lost Haven. Hier war das Gebiet weitläufiger als im Ort und wärmer als in den Wäldern. Offene Flächen wechselten sich mit schmalen Wäldchen ab.
    An einem schönen Aussichtspunkt direkt am Fluss setzten wir uns auf einen großen Stein. Das leise Plätschern des Wassers war eines der wenigen Geräusche, welche die Stille des Ortes durchbrachen.
    Wir redeten noch kurz über Beverlys Vater, der bald wieder völlig genesen sein würde.
    »Du brachst dir jetzt wenigstens keine Vorwürfe machen, dass du nicht für ihn da gewesen bist. Auch wenn das vor dem Hintergrund deines schwierigen Verhältnisses zu ihm kein Trost sein mag, so kannst du diesbezüglich wenigstens zufrieden sein«, sagte ich, um Beverly dazu zu bewegen, ihrem Aufenthalt in Bosten noch etwas Positives abzugewinnen.
    »Ich bin ernüchtert«, sagte Beverly ernst. »Aber ich sollte auch zufrieden sein. Da hast du schon Recht.«
    »Das freut mich. Es gefällt mir nämlich nicht, dich traurig zu sehen«, sagte ich.
    »Dasselbe wollte ich heute auch schon zu dir sagen.«
    »Wieso?«
    »Hast du mal heute in den Spiegel gesehen?«
    »Sehe ich etwa schon wieder aus wie ausgekotzt?«
    »Nein.« Beverly musste kichern und wurde dann schnell wieder ernst. »Du siehst ganz gesund aus. Aber auch so als ob du einen tonnenschweren Stein auf deinem Rücken trägst.«
    »Ich sehe keinen Stein.«
    »Du kannst mir nichts vormachen, Jack. Du leidest. Und das schon eine ganze Zeit. So etwas hinterlässt seine Spuren.«
    Ich seufzte entmutigt. »Dir entgeht aber auch nichts, oder?«
    »Ist es wegen dem Selbstmord von dem Mädchen aus Beaver’s Books?«
    »Nein, das ist es nicht. Und doch ja, es hat damit zu tun.«
    »Ist nachts bei dir wieder etwas Merkwürdiges

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