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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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getrunken hätte.
    »Bäh! Das schmeckt ja wie Kuhpisse!«
    »Es gab mal eine Zeit, Peter, da hat nach meinen Saufeskapaden alles hinter geschmeckt wie Kuhpisse.«
    »Hm. Vielleicht sollte ich auch aufhören.«
    Er stellte die Flasche ab und öffnete sich die erste Dose.
    »Aber nicht heute.« Er nippte am Bier. »Ah! Schon besser! Und es macht dir wirklich nichts aus, wenn ich hier so vor deiner Nase trinke?«
    »Nein, ehrlich.« Aber es kostete doch Mühe, ihm beim Trinken zuzusehen. Und den Geruch des Bieres in der Nase zu ignorieren. Das Einzige was ich tun musste, um etwaiges Verlangen nach Alkohol zu unterdrücken, war ein Bild vor meinem geistigen Auge zu projizieren, das ich von mir in meinem Kopf hatte: Wie ich in meiner eigenen Kotze liegend auf dem Fußboden lag, irgendwo zwischen Bewusstlosigkeit und Tod.
    Peter und ich redeten wieder einmal nur über belangloses Zeug. Er benötigte nicht einmal eine Stunde, um sein Sixpack zu vernichten und holte sich sogleich Nachschub.
    Je mehr Promille er sich einflößte, desto düsterer wurde seine Stimmung. Ihn so zu sehen war mir höchst zuwider. Grimmig sah ich Peter beim Trinken zu, während ich selbst an einer Cola nippte.
    Es war kurz vor Mitternacht, als er immer mehr in sich zusammensackte. Er sprach auch nur noch sehr undeutlich. »Weißt du, Jack, als ich gesagt habe, dass ich selber genug verdient hätte?«
    »Hm, hm.«
    »Das stimmt so nicht ganz. Eigentlich habe ich einen Großteil meines Geldes geerbt«, sagte er gedankenverloren und spielte mit einer Dose. »Dabei sollte das ursprünglich gar nicht so sein.«
    Peter war so betrunken, dass er Gefahr lief, mir etwas über seine Vergangenheit zu erzählen. Unser Tabuthema.
    Ich wollte daher auf keinen Fall nachhaken.
    »Ich sollte das eigentlich gar nicht erben«, murmelte Peter weiter. »Scheiß doch drauf! Scheiß auf das alles!« Er machte sich die achte Dose auf. Sie stand so unter Druck, dass beim Öffnen ein paar Spritzer in meinem Gesicht landeten. Der Geruch des Bieres ließ mich beinahe die Beherrschung verlieren.
    Ich wischte das Gebräu ab.
    »Ich glaube, du hast bald genug, oder?«, sagte ich.
    Peter sah mich konsterniert an. »Was'n mit Dir los? Bist du jetzt meine Mami, oder was?«
    »Wenn du jetzt noch mehr säufst, wirst du es morgen früh bereuen, das verspreche ich dir.«
    »Mann, du kannst einem ja echt die Laune verderben! Aber bitte. Das hier ist das letzte. Dann sauf ich den Zuckerdreck, den du dir da reinkippst.«
    »Das ist Cola.«
    »Mein ich doch.«
    »Na, los, trink dein Bier endlich aus, dann machen wir bald Schluss für heute.«
    Peter salutierte, was in seinem Zustand höchst albern ausschaute. »Jawohl, Mami!«
    Ich fand das nicht besonders witzig. »Den Scheiß kannst du dir sparen, ehrlich.«
    Peter stand von seinem Sessel auf, rülpste laut und eklig und sah mich verständnislos an. »Nun sei mal locker, Alter. Ich mach doch nur ein bisschen Spaß, Mann.«
    »Du bist völlig betrunken.«
    »Ja, und? Ist das jetzt n' Verbrechen? Habe ich nicht auch das Recht, mir die Kante zu geben? Besser als wenn ich mir irgendwelche harten Sachen reinziehe. Glaub mir, Alter, das habe ich früher mal ausprobiert. Weil meine Kollegen ohne diese bunten Pillen nicht mehr ihren Job geschafft hätten, meinten die, ich müsse das auch nehmen. Die haben mir gesagt, dass dieses Zeug voll der Bringer wäre und sie jetzt viel leistungsfähiger wären. Als ich es aber ausprobiert habe, habe ich, glaube ich, allein ne halbe Stunde gebraucht, um über die Straße zu gehen, weil die im Rausch ständig länger und dann wieder kürzer wurde. Das war'n totaler Scheiß-Trip, sage ich dir. Das ist bei mir wie beim Alkohol. Ich vertrage einfach nicht viel.«
    »Ich will dir nicht vorschreiben, was du machst. Aber dich so besoffen zu sehen, ist irgendwie unheimlich.« Damit meinte ich, dass ich mich in Peter wiedererkannte, aber das sagte ich ihm nicht.
    »Unheimlich?«, lallte Peter.
    »Ja, unheimlich.«
    »Unheimlich? Ich sag dir mal, was unheimlich ist.« Er rülpste erneut. »Ich sag dir mal, was unheimlich ist: Als ich mir vor ein paar Wochen den angeblich besten Erotikfilm des Jahres angesehen habe. Weißt du was das passiert ist? Willst du wissen, was da passiert ist?«
    »Eigentlich nicht.«
    Peter durchschnitt weit ausholend mit der flachen Hand waagerecht die Luft. »Nichts! Absolut nichts. Zwei Stunden lang. Kein Ständer. Gar nichts! Das nenne ich unheimlich!«
    »Wie interessant.«
    Peter sah

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