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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ließ ihn los und trat von ihm zurück.
    »Was ist hier los, Lucan?«
    Hunter drehte sich ebenso wie die anderen Männern im Korridor um und fand sich Lucans Gefährtin Gabrielle und zwei anderen Frauen gegenüber. Hunter kannte die zierliche Blonde mit den hellen veilchenfarbenen Augen, Tegans Gefährtin Elise. Sie war es gewesen, die eben aufgekeucht hatte und sich immer noch die Hand vor den Mund hielt.
    »Ich bin hier raus«, murmelte Chase sichtlich kleinlaut, drängte sich an Hunter und den anderen vorbei und stapfte den Korridor hinunter zu seinem Quartier.
    Hunter registrierte kaum, dass der Krieger gegangen war.
    Seine ganze Aufmerksamkeit war gebannt auf die dritte Frau gerichtet, die im Korridor stand. Sie war klein und zierlich, mit heller Haut hinter dichtem, langem rabenschwarzem Haar, das ihr Gesicht zum Teil vor ihm verbarg, und in diesem Augenblick war er völlig fasziniert von ihr, konnte den Blick nicht von ihren riesigen, leicht schräg geschnittenen blaugrünen Augen abwenden. Unfähig, ihre genaue Farbe zu bestimmen, versuchte er es gar nicht erst und bemühte sich stattdessen festzustellen, was er so interessant an ihr fand.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gabrielle und ging sichtlich besorgt zu Lucan hinüber.
    »Klar«, antwortete er. »Jetzt schon.«
    Langsam ging Hunter auf die unbekannte Frau zu, er war sich kaum bewusst, dass sich seine Füße bewegten, bis er direkt vor ihr stand. Da sah sie zu ihm auf, hob ihr perfekt oval geschnittenes Gesicht, bis ihr Blick über seinen ganzen riesigen, blutbespritzten Körper gewandert war und sie einander in die Augen sahen.
    Sie war eine Fremde für ihn, und doch kam sie ihm seltsam vertraut vor.
    Er musterte sie mit schief gelegtem Kopf, hatte das eigenartige Gefühl, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Schließlich platzte er mit dem erstbesten Gedanken heraus, der ihm durch den Kopf ging. »Kenne ich dich …?«
    Gabrielle räusperte sich und kam herüber, als wollte sie die Frau vor ihm schützen. »Corinne, das ist Hunter. Er ist ein Mitglied des Ordens. Sag guten Tag, Hunter.«
    Er knurrte ein Hallo und starrte sie immer noch an.
    »Ich habe dich bei unserer Rettungsaktion gesehen«, sagte sie leise. »Du warst einer der Krieger, die mich und die anderen zu Claires und Andreas’ Dunklem Hafen gefahren haben.«
    Da war sie also eine von Dragos’ Gefangenen gewesen. Das war es vermutlich, dachte er. Er nickte vage, seine Neugier etwas befriedigt. Aber er hatte sie nicht in Rhode Island gesehen, da war er sich fast sicher. An dieses Gesicht, an diese strahlenden Augen hätte er sich erinnert.
    »Ich fürchte, wir wissen immer noch nicht genau, wann Brock und Jenna zurückkommen«, sagte Gideon zu der dunkelhaarigen Schönheit. «Der Wetterbericht aus Alaska sieht nicht gut aus. Für mindestens die nächsten drei Tage ist da kein Durchkommen.«
    »Noch drei Tage?« Corinne runzelte leicht ihre glatte Stirn. »Aber ich muss wirklich nach Hause. Ich muss bei meiner Familie sein.«
    Lucan stieß einen Seufzer aus. »Natürlich. Da Brock momentan ein paar tausend Meilen und ein paar Schneestürme von Boston entfernt ist, wird wohl jemand anders dich …«
    »Ich bringe sie hin.« Hunter spürte, dass Lucan ihn anstarrte, sobald er die Worte ausgesprochen hatte. Er sah dem anderen Gen Eins in die Augen und nickte entschlossen. »Ich sorge dafür, dass sie sicher nach Hause zu ihrer Familie kommt.«
    Keine schwere Aufgabe, sollte man meinen, und doch senkte sich schlagartig eine lange Stille über die Anwesenden. Am erschrockensten schien Corinne selbst. Sie starrte stumm zu ihm auf, und einen Augenblick lang fragte er sich, ob sie sein Angebot zurückweisen würde.
    »Das sind etwa vierzehn Stunden Fahrt«, sagte Gideon. »Da seid ihr ein paar Tage unterwegs, weil ihr ja nur nachts fahren könnt. Wenn ihr sofort aufbrecht, könnt ihr vor Sonnenaufgang etwa hundert Meilen schaffen. Oder ich könnte bis Sonnenuntergang einen unserer Privatjets auftanken und startklar machen lassen. Ein paar Flugstunden, und ihr seid da.«
    Lucan starrte ihn scharf an, dann nickte er. »Je schneller, desto besser. Ich brauche dich morgen Nacht wieder hier auf Patrouille.«
    »Wird erledigt«, antwortete Hunter.

 
    4
    In einer dunklen Ecke der kleinen Kapelle des Hauptquartiers kauerte Chase allein im Dunklen.
    Er wusste nicht, warum er in diesem stillen, kerzenerleuchteten Zufluchtsort gelandet war statt in seinem Privatquartier weiter unten auf dem Korridor.

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