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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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„Allerdings gab es da etwas, das mich beschäftigte. Es war dumm von mir.“
    Kasim verengte die Augen. „Die Kampfspiele gefielen Euch jedenfalls nicht. Da sie aber Teil unserer Kultur sind, werdet Ihr lernen müssen, sie zu genießen, Harriet. Sonst, fürchte ich, wird Euer Leben öde sein.“
    „Euer Eindruck ist falsch. Ich habe weder gegen die Tänze noch gegen die Wettkämpfe Einwände.“
    „Ihr hieltet die Augen während meines gesamten Kampfes geschlossen. Weshalb?“ Kasim packte ihr Handgelenk und drehte sie zu sich, sodass sie ihn ansehen musste. „Irgendetwas bedrückt Euch, Harriet, und ich möchte wissen, was es ist.“
    „Lasst mich los, bitte. Ihr tut mir weh.“
    „Unsinn! Und seht mich nicht so an“, sagte er und musterte sie auf eine Weise, die ihr einen Schauer den Rücken hinuntersandte. „Warum wolltet Ihr nicht sehen, wie ich kämpfe? Hattet Ihr Angst, dass ich unterliege?“
    „Es war mir gleichgültig, ob Ihr siegt oder verliert …“ Die Stimme versagte ihr, als er den Druck seiner Finger um ihr Handgelenk verstärkte. „Ich hatte Angst, Ihr würdet verletzt“, gab sie schließlich zu.
    Kasim starrte sie an, dann lachte er auf und ließ sie los. „Wusstet Ihr nicht, dass ich in den vergangenen acht Jahren jedes Mal Sieger war? Es gab keinen Grund für Eure Befürchtung, Mylady. Abgesehen davon geht es bei den Kampfspielen nicht um Leben und Tod. Wenn wir gegen die Bergstämme des Nordens in den Krieg ziehen, mögt Ihr Anlass zur Sorge haben, aber nicht in einem Wettstreit mit meinen Freunden.“
    „Ich verstehe …“ Harriet sah beiseite, als sie den sonderbaren Ausdruck in seinen Augen gewahrte. Sie durfte sich keiner Täuschung hingeben! Für einen kurzen Moment, als sie den fiebernden Jason versorgt hatten, waren sie einander nahe gewesen, doch sie musste sich stets in Erinnerung rufen, dass er seine Favoritinnen für sein Vergnügen im Bett behalten hatte. „Ja, Ihr habt Euch mit den Menschen hier angefreundet. Und ihre Gebräuche angenommen.“
    Wieder musterte er sie mit schmalen Augen, dann lächelte er. „Meint Ihr, Harriet? Ich frage mich, was für Gerüchte über mich Euch wohl zu Ohren gekommen sind. Im Palast verbreitet sich Klatsch wie ein Lauffeuer, und Ihr solltet nicht alles glauben, was die Frauen erzählen. Sie haben nichts anderes zu tun, als den ganzen Tag mit müßigem Geplapper zu verbringen.“
    „Es war keine Frau …“ Harriet wurde flammend rot, als er lachte. Natürlich, er hielt sie für eifersüchtig! „Ihr müsst mir nichts erklären. Aber meine Kopfschmerzen hatten nichts damit zu tun.“
    „Die Festlichkeiten gehen morgen weiter. Wünscht Ihr, dass ich den Kalifen bitte, Euch zu entschuldigen?“
    „Nein, keineswegs. Schließlich ist es die Geburt von Katrinas Sohn, die gefeiert wird. Und abgesehen davon habe ich mich gestern gut unterhalten … manchmal.“
    „Das freut mich. Denkt daran, es ist nicht klug, dem Tratsch Glauben zu schenken. Über die Dinge, die Ihr wissen müsst, werde ich Euch auf dem Laufenden halten.“
    Harriet neigte schweigend den Kopf. Sie würde Kasim niemals fragen können, ob Hassans Behauptung zutraf. Stattdessen musste sie versuchen, nicht mehr daran zu denken und den dummen Schmerz in ihrem Herzen zu ignorieren. Außerdem waren die drei jungen Frauen ihr gegenüber so herzlich, dass sie sich für ihre Eifersucht schämte. Und letztlich – was lag ihr daran, wen Kasim in sein Bett rufen ließ?
    Beunruhigend war nur, dass ihr viel zu viel daran lag.
    Sobald sie später am Vormittag gefrühstückt hatte, suchte Harriet das Hospital auf. Sie war darauf gefasst gewesen, befremdete Blicke zu ernten oder gefragt zu werden, was sie bei den Kranken zu suchen habe, doch die barfüßigen Diener begrüßten sie mit einem Lächeln. Sie schienen informiert zu sein, wer sie war und weswegen sie kam. Als sie das kleine Gemach betrat, in dem Kasim seinen Freund untergebracht hatte, fand sie den Patienten wach und fieberfrei. Jason saß gegen einen Stapel Kissen gelehnt auf seinem Bett.
    Er musterte sie mit einem eigentümlichen Blick, dann bat er in gebrochenem Englisch um Entschuldigung dafür, dass er sie um ihren Schlaf gebracht hatte.
    „Mein Freund Kasim mir gesagt, englische Dame gekommen und mir helfen …“, radebrechte er grinsend. „Mein Freund großer Glückspilz … sagt, soll dir nicht verraten, aber ist wahr.“
    „Es freut mich, dass Ihr wieder wohlauf seid“, erwiderte Harriet lächelnd. „Kasim

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