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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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heiraten, begraben musste.
    „Das könnt Ihr nicht tun, Vater!“, protestierte Hassan empört, als der Kalif seine Ankündigung beendet hatte. „Ich bin der erstgeborene Sohn und Euer rechtmäßiger Nachfolger.“ Der Prinz schäumte förmlich vor Wut. „Ich werde Euer Dekret nicht anerkennen!“
    „Hassan, dein Vater ist krank“, meldete Kasim sich zu Wort. „Er fürchtet, dass du noch zu jung bist, um mit der ganzen Bürde der Regierungsverantwortung belastet zu …“
    „Du warst es!“ Die Hände zu Fäusten geballt, wirbelte Hassan zu Kasim herum. „Du hast meinen Vater gegen mich eingenommen! Wie konntest du es wagen, gegen mich zu intrigieren und mich um mein Erbe zu bringen?“, schrie er mit überkippender Stimme. „Ich sollte dich umbringen! Wahrhaftig, umbringen sollte ich dich, auf der Stelle!“
    „Mäßige dich, mein Sohn!“, befahl Khalid scharf und musterte den Prinzen mit einem kalten Blick. „Ich kann zu meinem Nachfolger bestimmen, wen ich für richtig halte. Weder du noch irgendein anderer meiner Söhne hat ein naturgegebenes Recht auf die Herrschaft – die du ohnehin irgendwann allein ausüben wirst. Kasim war nicht erpicht auf die Bürde des Regierens, das lass dir versichert sein. Allah ist mein Zeuge, ich habe ihn dazu gezwungen.“
    Hassan sah zwischen dem Kalifen und Kasim hin und her. „Ich glaube Euch kein Wort, Vater.“
    „Er gab mir das Versprechen als Gegenleistung dafür, dass ich Harriet das Leben schenke“, sagte Khalid ruhig. „Du solltest deinem Bruder keinen Vorwurf machen, Hassan. Er würde viel lieber fortsegeln, wenn ich tot bin, und dich dir selbst überlassen.“
    „Er ist nicht mein Bruder. Ich habe keinen Bruder.“
    „Du hattest einen“, rief sein Vater ihm in Erinnerung. „Vor langer Zeit. Er wurde entführt, als er noch ein Säugling war, und es brach deiner Mutter und mir das Herz – aber wir hatten dich. Du warst uns geblieben. Wahrscheinlich verwöhnte ich dich zu sehr und war zu nachsichtig mit dir, aber jetzt ist die Zeit gekommen, da du etwas für mich tun musst.“
    „Nein. Ich werde niemals zustimmen. Wenn du tot bist, Vater“, Hassan maß Kasim mit einem hasserfüllten Blick, „bringe ich ihn um und herrsche allein, wie es mein Recht ist.“
    Er stürmte aus dem Saal und hinterließ eine lastende Stille. Khalid presste sich die zitternden Hände gegen die Wangen, doch einen Moment später hatte er sich wieder in der Gewalt.
    „Er wird zurückkommen und sich entschuldigen. Der Prinz ist ein Heißsporn, aber ich bin sicher, wenn er sich beruhigt hat, sieht er ein, dass ich nur sein Bestes will. Ich liebe Hassan, doch er besitzt noch nicht die nötige Reife, um die Herrschaft zu übernehmen … und ich fürchte, meine Zeit ist bald gekommen.“
    „Fühlt Ihr Euch nicht gut, Hoheit? Soll ich den Arzt holen lassen?“
    „Nein, lass gut sein, mein Sohn. Mein alter Freund Ali kann nichts mehr für mich tun.“ Khalid winkte ab. „Ich habe den Fehler gemacht, Hassan nicht von Anfang an in meine Pläne einzuweihen, und nun muss ich mit seinem Unmut leben. Jedenfalls, bis er kommt und mich um Verzeihung bittet.“
    „Und wenn er es nicht tut?“
    „Wenn er es nicht tut, ernenne ich dich umgehend zum Kalifen, und du wirst an meiner Statt regieren. Wenn Hassan meine Entscheidung nicht akzeptieren will, muss er mit den Konsequenzen leben. Schick ihn in die Verbannung oder …“ Khalid konnte nicht weitersprechen. „Nein, das würdest du nicht übers Herz bringen, weil du ihn liebst.“
    „Ich liebe ihn als meinen Bruder.“ Kasim nickte bestätigend. „Aber ich fürchte, er hasst mich, und ich kann es ihm nicht einmal verübeln.“
    Khalid ließ sich schwer auf seinen Diwan fallen. „Lass mich allein, Kasim. Ich möchte nachdenken und beten. Aber ich kann Allah nur anflehen, meinen törichten Sohn zu leiten, und darauf hoffen, dass er es in seiner unermesslichen Weisheit für richtig erachtet, meinen Bitten Gehör zu schenken.“
    Harriet verbrachte den Nachmittag mit Lesen. Vielleicht wollte Kasim auch nur ihre bisherigen Lernfortschritte überprüfen … oder er hatte tatsächlich andere Gründe, sie zu sich kommen zu lassen. Das Herz klopfte ihr wie wild, als sie ein Bad nahm und sich ankleidete – eine weiße Tunika über weißen Hosen und einen roten Schal, den sie sich um die Schultern legte.
    Ihre Dienerinnen gingen ihr kichernd zur Hand und musterten sie verstohlen, wenn sie glaubten, dass ihre Herrin nicht hinsah. Sie ahnten

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