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Gekehrte Straßen oder einfach nur darauf gespuckt (German Edition)

Gekehrte Straßen oder einfach nur darauf gespuckt (German Edition)

Titel: Gekehrte Straßen oder einfach nur darauf gespuckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svetlana Sekulic
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bewegungslos. Und so
musste ich gehen, um selbst zu überleben. Es hätte mir das
Herz zerrissen, weiter meiner Unfähigkeit dir gegenüber
zuzuschauen und auszuhalten. Und da ich irgendwie immer an meinem
eigenen Leben hing, gab es nur diese eine Möglichkeit für
mich. Meine Leila, darüber hinaus hast du mir gezeigt, wohin der
Weg uns führen könnte. Einen Teil dieses Weges sind wir
gemeinsam gegangen und dafür danke ich dir, dass du mich auf
diesem Weg aufgehoben hast, wenn ich ihn nicht mehr weiter zu gehen
vermochte. Verzeih mir, dass ich ihn nicht bis zum Ende damals mit
dir gegangen bin. Verzeihe mir. Möge das Glück dich nie
verlassen haben und vor allem mögest du das Glück
tatsächlich auf deinem Weg des Lebens wieder begegnet sein.
Deswegen habe ich mich auf dem Weg gemacht. Damit du mir begegnest
und ich dir. Ich bin dein Glück, sowie du es für mich
wieder sein wirst. Ich hatte Geschenk und Segen genug mit dir. Ich
konnte es nur nicht behalten. So bist du gegangen. Und vielleicht
eines Tages, lasse ich die Überholspur hinter mir. Und gehe
wieder neben dir. Nur jetzt noch nicht. Nicht im Moment, aber doch
sehr bald. Ich muss alles genau planen und dies bedarf der Zeit. Denn
nichts ist für die Ewigkeit. Alles ist vergänglich. Die
Natur und die Menschen in der Natur. Sie kommen und gehen, alle
gemeinsam. Ein fortwährender Kreislauf. Aber selbst dieser
Kreislauf läuft nicht auf ewig im Kreis umher. Eines Tages ist
es gänzlich Schluss mit der gesamten Menschheit hier auf diesem
Planeten. Doch im Moment geht es erstmal um dich und um mich. Und um
unser Wiedersehen noch in diesem Leben. Nicht erst im Totenreich.
Dort drüben werden wir uns sicherlich begegnen, aber ich möchte
dich hier wieder umarmen und dir endlich sagen können, wie sehr
ich dich liebe. Ich glaube, ich habe das noch zu keinem Menschen
gesagt, auch nicht zu dir. Von dir habe ich es tausendmal gehört.
Du bist so viel anders als ich. Warum kann ich nicht so sein, wie du
es bist. Ich möchte nicht viel. Ich verlange nicht viel, denn
ich brauche nicht viel zum Leben. Für´s Sterben ja auch
nicht. Und nichts davon werde ich hinüber tragen können.
Meine Taschen und meine Hände werden leer sein. Deswegen
klammere ich mich an nichts. So geht es sicherlich leichter. Ein
leichtes Loslassen. Ich liebe die Anstrengung nicht. Nicht im Leben
und gleich gar nicht im Loslassen davon. Am liebsten würde ich
mit dir zusammen gehen, wenn es denn an der Zeit wäre. Oder ich
gehe vor dir, aber gehe du niemals vor mir. Das würde ich nicht
verkraften. Alle sind sie bislang vor mir gegangen oder auch nur aus
meiner Sichtweite fortgegangen. Mutter, mein Bruder, mein Vater,
Babu. Alle haben sie mich alleine zurück gelassen. Du bist mein
Schicksal Leila und es gibt Schicksale, die sich eines Tages kreuzen.
Vielleicht werden wir uns eines Tages begegnen. Vielleicht werde ich
dich wieder treffen. Ich werde dich ganz sicher treffen und sicher
unter den Lebendigen. Denn ich habe einen Plan im Kopf, wenn ich auch
sonst nichts mehr im Kopf habe. Du meine Schöne und ich das
Monster. Ich, der ich deiner so sicher war. Wie konnte ich nur so
sicher sein, dass alles auf Dauer ist. Das alles ewig so bleibt, so
wie es ist. Wie konnte ich sicher sein, dass du immer bei mir bleiben
würdest. Wie konnte ich dich, als selbstverständlich
betrachten, wo doch der Morgen nach vollzogener Nacht ein neuer Tag
mit sich bringt und von dem her schon an sich etwas Neues und
Unerwartetes darstellt und dies in keiner Weise als
selbstverständlich zu betrachten gewesen wäre. Wie konnte
ich je geglaubt haben, dass mir, der ich zum wandelnden irren Hund
geworden bin, ein wenig Glück auf Dauer geschenkt bekommen
würde. Wie sehr vermisse ich deine Nähe, deinen Atem und
deine Worte der Liebe. Tausendmal hast du mir die Worte gesagt und
ich dir kein einziges mal. Ich konnte sie einfach nicht aussprechen,
obwohl sie mir auf der Zunge und im Herzen lagen, aber meine Lippen
bewegten sich nicht. Mein Gott, warum hast du mich verlassen. Selbst
nach dieser Frage werde ich nicht erlöst und nichts wird dadurch
beantwortet. Ich bin auch nicht der heilige Geist. Ich bin ein
Nichtsnutz. Nicht mal für die Erlösung zu gebrauchen. Ich
habe nicht mal den Mut mich für den Tod zu entscheiden. Nicht
mal dazu bin ich fähig. Leila, wie konntest du dich nur mit mir
einlassen. Warum hast du dich mit einem Briefträger eingelassen
und wo bist du jetzt?. Du meine Schönheit und ich das

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