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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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weiter. Ich kann mir das bei Petros nicht vorstellen, schrieb er. Giraud, meinetwegen. Aber Petros ist unabhängig.
    Er selbst: Ich traue ihm nicht. Und ich muß mich diesen Gesprächen stellen. Sie können mich vom Dienst suspendieren. Mich als labil bezeichnen, mir die Alpha-Lizenz entziehen. Dich versetzen. Dann fängt der ganze Mist wieder von vorne an.
    Grant packte die Tafel und schrieb mit finsterem Blick: Du bist Jordans Replikat. Wenn du ohne psychogenetische Programme Begabungen zeigst, die seinen entsprechen, während sie zur gleichen Zeit das Rubin-Projekt laufen haben, könntest du ihre Resultate in Frage stellen. Mich auch. Denk daran, Ari hat mich nach dem Genset einer Sonderperson entworfen. Du und ich als die möglichen Kontrollen für das Projekt. Wollte Ari uns deshalb? Will Giraud uns deshalb nicht?
    Der Gedanke bereitete ihm Unbehagen. Ich weiß nicht, schrieb er.
    Grant: Giraud und Denys lassen das Projekt ohne Kontrollen laufen, außer Rubin selbst, und man weiß nicht, wie sauber diese Ergebnisse sein werden. Wir sind lästig. Ari hätte nie so gearbeitet, wie sie arbeiten. Sie benutzte Kontrollen, soweit das mit der menschlichen Psyche möglich ist. Ich glaube, sie wollte uns beide.
    Er selbst: Denys schwört, das Projekt sei abgesichert. Aber jeder Schritt unterwegs ist heikel.
    Grant: Es ist abgesichert, wenn es funktioniert. Wie du immer schon sagtest: Sie haben nicht vor, Daten freizugeben, wenn es funktioniert. Reseune gibt niemals Daten frei. Reseune schlägt aus seinen Entdeckungen Kapital. Wenn Reseune Ari zurückbekommt, eine Ari, die weitere Forschungen leitet, werden sie dann etwa Unterlagen für eine fürs breitere Publikum bestimmte Veröffentlichung freigeben? Nein. Reseune wird lukrative Verträge mit dem Verteidigungsamt abschließen. Eine Menge Macht, eine Menge Geheimhaltung, eine Menge Geld, aber Reseune wird das große Geschäft machen und immer mehr Macht gewinnen. Reseune wird seine Erkenntnisse niemals preisgeben. Reseune wird fürs Verteidigungsamt unter Vertrag arbeiten und alles Gewünschte bekommen, solang das Verteidigungsamt die Zusage erhält, daß bestimmte Individuen wiederbelebt werden - was selbst Reseune nicht leisten kann ohne die Art von Dokumenten unter dem Berg dort draußen. Das dauert Jahre. Mehrere Menschenleben lang. In der Zwischenzeit erledigt Reseune einige Dinge fürs Verteidigungsamt und eine Menge für sich selbst. Habe ich die geborenen Menschen nicht gut durchschaut?
    Justin las es und nickte, im Innern ein immer unangenehmeres Gefühl.
    Grant: Ihr seid schon komisch, ihr ZIVs. Vielleicht hat's damit zu tun, daß ihr euch eure eigenen Psychosets ausdenkt - und die Logik bei euch den Überbau bildet. Wir wissen, daß unsere Basis vernünftig ist. Aber wer bin ich, daß ich meine Schöpfer kritisieren könnte?
     
    XI
     
    Jane setzte sich auf die Bettkante und zog ihr Haar zur Seite, als Ollie sich neben sie setzte und mit den Lippen über ihren Nacken fuhr.
    Das Kind schlief Gott sei Dank schon, und Nelly hatte den Kampf der widersprüchlichen Wünsche für diesen Abend gewonnen.
    Ari war aufgedreht, war den ganzen Tag aufgedreht gewesen, wollte zurück zu Valery und spielen.
    Es wurde wirklich Zeit, daß sich das änderte. Valery war zu einem Problem geworden, wie Jane es vorhergesagt hatte. Zeit, daß Ari einen anderen Spielkameraden bekam. Es hatte immer mehr als einen gegeben.
    Verflucht! Das Kind machte einen Haufen Arbeit.
    Ollies Arm legte sich um sie, zog sie an ihn. »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte er.
    »Mach etwas, um mich abzulenken, mein Liebling. Ich möchte heute abend nicht nachdenken.«
    Verdammt, jetzt fange ich auch schon an, wie Olga zu reden. Ollie ließ seine Hand tiefer gleiten und küßte Janes Schulter.
    »Komm schon, Ollie, Mensch, ich möcht's ein bißchen wilder. Ich bin in der Stimmung, jemanden umzubringen.«
    Erst jetzt begriff Ollie. Er stieß sie aufs Bett und machte sich selbst zur wichtigsten Ablenkung, hielt dabei ihre Hände, weil er keine Sehnsucht hatte, Kratzer abzubekommen.
    Ollie war verdammt gut. Wie die meisten Azis, die die Ausbildung durchmachten, war er unheimlich gut, und zu versuchen, ihn in Schach zu halten, war ein Spiel, das er nur langsam und mit Überlegung gewann, ein Spiel, das genau auf das abgestimmt war, was bei ihr funktionierte.
    Und es funktionierte wirklich. Jane seufzte und gab sich ein wenig später Ollies sanfter Taktik hin. Ein Azi als Liebhaber hatte etwas für sich -

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