Geklont
geholfen. Ich habe für dich, Jordan und Grant das Wort ergriffen, als es niemand sonst tat. Ich bin dein Gönner gewesen. Aber denke daran, ich war Aris Freund. Ich werde dieses Projekt auf keinen Fall sabotieren lassen.«
Die Drohung war unüberhörbar. Er bildete sie sich nicht bloß ein. Daran hatte er keinen Zweifel. »Ja, Ser«, erwiderte er halblaut.
Denys klopfte ihm noch einmal auf die Schulter. »Ich werde es nur dieses eine Mal sagen. Ich möchte es nie wieder sagen. Ich möchte, daß du den Gefallen annimmst, den ich dir tue, und daran denkst, was ich gesagt habe. In Ordnung?«
»Ja, Ser.«
»Bist du in Ordnung?«
Er atmete einmal. »Das hängt davon ab, was Petros tun wird, oder?«
»Er wird mit dir reden. Das ist alles.« Denys schüttelte ihn sanft. »Justin ... hast du Band-Flashbacks?«
»Nein«, sagte er. »Nein.« Sein Mund bebte. Das gab Denys einen Hinweis. »Ich bin oft genug durch die Hölle gegangen. Die Klinik läßt es mir kalt den Rücken herunterlaufen, verstehst du? Ich vertraue Petros nicht. Oder sonst jemandem in seinem Personal. Ich werde seine Fragen beantworten. Wenn du willst, daß ich kooperiere halte ihn von mir und Grant fern.«
»Ist das eine Erpressung?«
»Gott, ich habe doch wohl Gelegenheit gehabt, in der Hinsicht etwas zu lernen, oder? Nein. Ich bitte dich darum. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst. Ich bin nicht daran beteiligt, dem Kind weh zu tun. Ich will das nicht. Ich will bloß meinen Job, ich will die Telephonverbindung, ich will...« Er verlor die Fassung, drehte sich um und lehnte sich gegen die Wand, bis er Atem geschöpft hatte.
Gib ihnen alle Schlüssel, Liebling, das ist genau richtig.
Verdammt idiotisch.
»Du hast also alles verstanden«, sagte Denys. »Schau mal. Du beantwortest Petros' Fragen. Du versuchst diese Sache hinzubiegen. Du warst selbst ein erschrockenes Kind. Du bist immer noch erschrocken, und ich habe furchtbare Angst, daß dir all das mehr Schaden zugefügt hat, als du zuzugeben bereit bist...«
»Ich kann meine Arbeit tun. Das hast du gesagt.«
»Das steht hier nicht zur Debatte. Das versichere ich dir. Du weißt nicht, wem du vertrauen kannst. Du glaubst, du seist allein. Das bist du aber nicht. Petros macht sich Gedanken um dich. Ich tu's. Ich weiß, du möchtest so etwas nicht hören. Aber du kannst zu mir kommen, wenn du das Gefühl hast, daß du Hilfe brauchst. Ich habe dir meine Bedingungen genannt. Ich möchte dir helfen. Ich möchte bloß keine Anschuldigungen gegen Ari, das Projekt oder das Personal hören.«
»Dann achte darauf, daß Petros die Hände von mir und Grant läßt. Sag dem Sicherheitsdienst, sie sollen ihr verdammtes Zeug rausholen. Laß mich mein Leben führen und meine Arbeit tun, mehr will ich nicht.«
»Ich möchte dir helfen.«
»Dann hilf mir auch! Tu, worum ich dich gebeten habe! Dann kannst du dir meiner Mitarbeit sicher sein. Ich will keine Fehde fortsetzen. Ich möchte bloß ein bißchen Frieden, Denys. Habe ich jemals irgend jemand etwas angetan?«
»Nein.« Ein Tätscheln seiner Schulter, seines Rückens. »Nein. Das hast du nicht. Nichts dergleichen. Man hat immer nur dir etwas angetan.«
Justin drehte sich um und lehnte sich gegen die Wand. »Dann laß mich doch in Ruhe! Mein Gott, laß mich mit meinem Vater sprechen, laß mich meine Arbeit tun! Es wird mir schon gut gehn. Laß mich nur in Ruhe, und hol den Sicherheitsdienst aus meinem Schlafzimmer!«
Denys sah ihn lange Zeit an. »In Ordnung«, sagte er. »Wir werden's eine Weile versuchen. Wir werden's versuchen, zumindest, was den Privatbereich angeht. Ich will damit nicht sagen, daß wir nicht bemerken werden, wer durch diese Tür ein und aus geht. Wenn etwas verdächtig erscheint, werden sie sich dich vornehmen. Andernfalls nicht. Ich werde den entsprechenden Befehl geben. Gib mir keinen Anlaß, es zu bereuen.«
»Nein, Ser«, erwiderte Justin, weil er nicht mehr herausbekommen konnte.
Daraufhin ließ Denys ihn allein.
Als Justin in sein Büro zurückkam, traf er Grant an der Tür. Grant stellte auf seine erschrockene und schweigsame Art Fragen, indem er nur da war.
»Es ist alles in Ordnung«, sagte Justin. »Sie haben gefragt, ob es in unserer Absicht gelegen hat. Ich sagte nein. Ich sagte noch ein paar weitere Sachen. Denys sagte, sie werden dafür sorgen, daß uns der Sicherheitsdienst von der Pelle bleibt.«
Grant antwortete mit einem Blick, der ihm die Frage stellte, wer sie abhörte und wem er etwas
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