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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gearbeitet, du verdammter Schwachkopf! Schaff diesen Mist hier raus! Verschwinde in dein Büro, und halt dir das Kind vom Leib, hast du verstanden?«
    Es traf ihn wie ein Schlag in der Magengrube und lähmte ihn, während er Yanni zugleich umbringen wollte und für einen schrecklichen Moment glaubte, jetzt sei alles vorbei, die Bösartigkeit eines kleinen Mädchens habe ihn ruiniert, und Jordan, und Grant.
    Aber dann hörte er sich alles bis zum Schluß an, und erkannte, daß es sich nicht ganz so verhielt, daß es noch nicht zum jüngsten Gericht läutete.
    Es hätte durchaus so sein können.
    »Was hat sie gesagt?« fragte er. »Was hat sie darüber gesagt? Das Kind hat mir ein Glas mit Fischen gebracht, Yanni, was hätte ich denn tun sollen, sie aus dem Büro werfen? Ich hab's versucht.«
    »Verschwinde hier!«
    »Ich will wissen, was sie gesagt hat.«
    »Sie hat ihren Onkel Denys gebeten, dich zu ihrer dämlichen Geburtstagsparty einzuladen. Das ist alles. Mehr nicht. Du hast dich selbst in Schwierigkeiten gebracht. Du steckst wirklich in der Klemme. Sieht so aus, als käme sie oft an deinem Büro vorbei. Anscheinend weicht sie dem Sicherheitsdienst auf dem Weg durchs Obergeschoß aus und benutzt die Schlüsselkarte ihrer Azi, um mit dem Aufzug hoch und runter zu fahren. Sieht so aus, als sei sie richtig in dich vernarrt, mein Junge. Was, zum Teufel, denkst du dir dabei überhaupt?«
    »Willst du mich psychologisch bearbeiten? Hat Denys dich gebeten, mich psychologisch in die Mangel zu nehmen und zu sehen, was herauskommt?«
    »Warum hast du nicht darüber berichtet?«
    »Ach, zum Teufel, ich habe ein paar gute Gründe dafür, meinst du nicht?« Sein Atem beruhigte sich. Er fand sein Gleichgewicht wieder und starrte Yanni hart und unverwandt an. »Sie hat deine Sicherheitsvorkehrungen unterlaufen. Woher soll ich wissen, daß der Sicherheitsdienst Reseunes einem siebenjährigen Kind nicht auf den Fersen bleiben kann? Ich habe nicht vor, grob zu ihr zu sein. Nein, danke. Damit will ich nichts zu tun haben. Ich will nicht derjenige sein, der Denys Nye anruft und ihm sagt, er habe sein Mündel aus den Augen verloren. Wenn du willst, daß das Kind sich in etwas verrennt, dann sag ihr, ich sei tabu. Nein, danke. Denys sagte, sei höflich, mach nicht viel Aufhebens um sie, geh ihr aus dem Weg, wo du kannst - mein Gott, ich schließe schon mein Büro ab, wenn ich weiß, daß sie vom Bandstudium kommen könnte, was soll ich denn sonst noch tun?«
    »Du kannst es melden!«
    »Damit der ganze Ärger wieder von vorn losgeht? Damit ich noch eine Untersuchung über mich ergehen lassen muß? Ich bin Anordnungen gefolgt. Ich habe angenommen, du hast mein Büro abgehört. Ich habe angenommen, der Sicherheitsdienst wußte, wo sie war. Ich bin davon ausgegangen, du wüßtest genau, was ich gesagt habe, nämlich nichts. Nichts , Yanni, nur: Geh nach Hause, Ari. Geh nach Hause, Ari. Geh nach Hause, Ari! Und ich habe sie zum Gehen gebracht. So benehmen sich Kinder nun einmal. Sie hat einen Erwachsenen gefunden, den sie ärgern kann. Sie ist ein ganz gewöhnliches Gör. Mein Gott, Yanni, du übertreibst maßlos, du verrennst dich da in etwas. Muß ein verdammter, auf seine Jugend fixierter Idiot dir etwa sagen, du sollst dieses Kind beruhigen, damit es seine Faxen sein läßt? Sie hat dich durchschaut. Sie weiß, warum du solchen Druck auf sie ausübst, da bin ich mir ganz sicher, weil ich höllisch aufpassen muß, daß sie mich nicht in den zwei oder drei Minuten durchschaut, die sie vorbeikommt und Hallo sagt, und du und Denys, ihr müßt sie gut bearbeitet haben, so wie ich das sehe. Laßt sie in Ruhe! Mein Gott, laßt die ganze Sache einfach auf sich beruhen, oder was, zum Teufel, habt ihr vor? Wollt ihr mich mit ihr in die Enge treiben, bis ihr erreicht habt, was ihr wollt?« Zum zweiten Mal unterbrach er, um zu Atem zu kommen, während Yanni bloß dastand und ihn auf eine Weise ansah, daß sich ihm die Nackenhaare sträubten. »Ist es das, was ihr vorhabt? Steckt das dahinter? Bringt ihr sie auf die Idee?«
    »Du bist paranoid.«
    »Ganz richtig. Verdammt richtig, Yanni. Was habt ihr mit mir vor?«
    »Geh mir aus den Augen! Raus hier! Ich habe dich rausgerissen. Ich habe mich bei der Administration für dich ausgesprochen. Ich habe mich den ganzen Morgen mit dir beschäftigt, Petros hat sogar einen ganzen Tag verschwendet, um deinen Arsch zu retten, und du hast es erfaßt, du sollst hier tatsächlich psychologisch in die Mangel

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