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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Tür des verwahrlosten Fertighauses auf und schreckte vor dem Quietschen der Scharniere zurück. Drinnen knarrte unter ihren Füßen mit hohlem Klang ein Eisengitter. Wasser plätscherte und schlug an das Pfahlwerk und die Prellböcke, der feuchte Widerschein von Sternenlicht lag auf den Umrissen der Boote, die dort festgemacht waren. Überall roch es nach Flußwasser und Öl, und die Luft war schneidend kalt.
    »Justin«, sagte Grant. »Um Gottes willen...«
    »Alles ist in Ordnung. Du nimmst genau den Weg, den wir geplant haben...«
    »Ich ...«
    »Ich gehe nicht weg. Du gehst.«
    »Du hast den Verstand verloren! Justin!«
    Justin kletterte an Bord des nächsten Bootes, öffnete die unter Druck stehende Kabinentür, und Grant blieb nichts anderes übrig, als ihm trotz seiner Einwände an Bord zu folgen.
    »Justin, wenn du jetzt bleibst, können sie dich unter Arrest stellen!«
    »Und wenn ich dich hier rausbringe, gibt es, verdammt noch mal, keine Möglichkeit mehr, daß ich jemals die Genehmigung bekomme, in deiner Nähe zu sein, das weißt du doch. Also bin ich heute nacht gar nicht hier. Ich weiß überhaupt nichts darüber. Ich werde einfach wieder nach oben gehen, behaupten, daß ich mein Zimmer nie verlassen habe, woher soll ich also wissen, wo du hingegangen bist? Vielleicht hat eine Platythere dich gefressen und sich dabei den Magen verdorben.« Er betätigte den An-Schalter, überprüfte die Anzeigen, einen Kippschalter und noch einen. »Also los mit dir, alles ist voll, die Batterien sind alle geladen. Fabelhaft, wie das Personal alles in Schuß hält, was?«
    »Justin.« Grants Stimme zitterte. Er hatte die Hände in die Taschen gesteckt. Nah am Wasser war die Luft bitterkalt. »Hör mir jetzt mal zu, laß uns doch hier etwas Vernunft bewahren. Ich bin ein Azi. Ich habe in der Wiege Bänder gehört, um Gottes willen. Wenn sie etwas an mir ausprobiert haben, kann ich damit fertigwerden, ich kann die Strukturen auseinanderreißen und dir sagen, ob sie irgendwelche Macken haben...«
    »Den Teufel kannst du.«
    »Ich kann ihre Tests überleben, und es gibt keine Möglichkeit für sie, meinen Vertrag aufzuheben, dafür gibt es keinen Code. Ich weiß mit Sicherheit, daß es keinen gibt - ich kenne meine Sets, Justin. Laß uns das alles einfach vergessen und den Hügel hinaufgehen, und wir werden uns etwas anderes ausdenken. Wenn es zu schlimm wird, bleibt uns immer noch diese Möglichkeit.«
    »Halt den Mund und hör mir zu! Erinnere dich daran, wie wir das geplant haben: Die ersten Lichter, die du auf der rechten Seite siehst, gehören noch immer zu Reseune: Das ist die zehnte Niederschlagsstation, oben auf den Klippen. Die Lichter auf der linken Seite zwei Klicks weiter gehören zu Moreyville. Wenn du vollkommen abgedunkelt fährst, kannst du dort vorbeikommen, bevor Ari davon erfährt, und wir haben eine klare Nacht. Denk daran, bleib in der Mitte des Kanals, das ist die einzige Möglichkeit, um den Sperren auszuweichen, und paß um Gottes willen auf die Baumstümpfe auf. Die Strömung kommt von links, wenn du den Kennicutt erreichst. Du steuerst hinein, und die ersten Lichter, die du danach siehst, zwei, vielleicht drei Stunden weiter, das sind die Krügers. Du sagst ihnen, wer du bist, und gibst ihnen das hier ...« Er stellte eine düstere Kartenlampe an und kritzelte eine Nummer auf den Block, der am Instrumentenbrett befestigt war. Unter die Nummer schrieb er: MERILD . »Sag ihnen, sie sollen Merild rufen, ganz gleich, wie spät es ist. Du kannst Merild alles erklären, wenn er dorthin kommt - sag ihm, Ari erpreßt Jordan durch mich, verdammt, das ist alles, was er wissen muß. Sag ihm, ich kann nicht kommen, ehe mein Vater frei ist, aber ich mußte dich dort rausbringen, weil Jordan sich um dich als Geisel nicht auch noch kümmern kann. Verstanden?«
    »Ja«, sagte Grant mit schwacher Stimme, wie es einem Azi zukam: ja.
    »Die Krügers werden dich nicht verraten. Sag ihnen, ich hätte gesagt, sie sollen das Boot versenken, wenn's sein muß. Es gehört Emory. Für alles andere wird Merild sorgen.«
    »Ari wird die Polizei verständigen.«
    »Schön. Laß sie ruhig. Versuche bloß nicht, über den Kennicutt hinauszufahren. Wenn du das mußt, ist der nächste Ort unten an der Volga Avery, bis dahin dauert's bis zum frühen Morgen, vielleicht noch länger, und sie könnte dich abfangen. Außerdem könnte dich da unten Cyteens Polizei erwischen, und du weißt, was das bedeuten würde. Du mußt zu den

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