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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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gut? Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht.“
    Morrigan drückte ihre Hände und lächelte ihre Großeltern durch einen Tränenschleier an. „Mir geht es gut! Ganz ehrlich.“
    „Du bist jetzt zu Hause, Morgie. Alles wird gut.“
    G-pa drückte ihr einen rauen Kuss auf die Hand und wischte sich schnell über die Augen. Dann lächelte er seine Frau über das Bett hinweg an.
    „Ich habe deiner Grandma gesagt, dass wir dich finden werden. Sie war die Einzige, die mir wirklich geglaubt hat.“
    Grandma schniefte und strich Morrigan das Haar aus der Stirn. „Ich wusste, dass mithilfe deines Grandpas und der Göttin ein Wunder geschehen würde.“
    „Du hast mich gefunden, G-pa?“, fragte Morrigan.
    „Ja, ja, ja. Alles andere hätte ich nicht zugelassen. Jeder hat es ein Wunder genannt, als ich den Jungen aus dem Schutt gezogen habe.“ Er schnaubte. „Das war kein verdammtes Wunder. Ich war da, und ich beherrsche Mund-zu-Mund-Beatmung seit hundert Jahren. Duwarst es, Morgiemädchen, du warst das Wunder.“
    Morrigan grinste beim Anblick seines vertrauten, runzeligen Gesichts. Dann erst registrierte sie, was er gesagt hatte. „Warte mal, was für ein Junge?“
    „Nun, Liebes, der nette Kyle. Der junge Mann, mit dem du in der Nacht in der Höhle warst“, sagte Grandma.
    „Er hätte seine Hände nicht überall haben sollen“, grummelte Grandpa. „Aber was mit ihm passiert ist, ist eine verdammte Schande. Ich hätte ihn mögen können – wenn er gelernt hätte, seine Hände bei sich zu behalten.“
    Morrigan schüttelte den Kopf. „Ich verstehe nicht, wovon ihr redet. Kyle ist gestorben. Ich habe gesehen, wie er von der einfallenden Höhlendecke begraben wurde.“
    „Nein. Der Junge ist ohnmächtig geworden. Nachdem ich deine Großmutter in Sicherheit gebracht hatte, bin ich wieder in die Höhle gelaufen. Ich konnte nicht bis zu dir durchdringen, Morgie, aber ich habe Kyle gefunden und ihn herausgezogen.“
    „Er hat nicht geatmet und hatte auch keinen Puls, aber dein Grandpa hat ihn so lange bearbeitet, bis die Notärzte da waren.“
    „Er lebt?“ Morrigan richtete sich auf und versuchte, das Zittern zu unterdrücken, das ihren Körper erfasst hatte.
    „Ganz ruhig, altes Morgiemädchen. Er lebt nicht wirklich“, sagte ihr Großvater grimmig.
    „Was meinst du damit? Entweder er lebt oder er ist tot.“
    „Was dein Großvater sagen will, ist, dass er nicht wieder aus der Bewusstlosigkeit erwacht ist. Er liegt jetzt seit beinahe zwei Wochen im Koma.“
    „Hirntot wie ein Kürbis. Sie haben ihm gestern die Schläuche entfernt. Es wird jetzt nur noch wenige Tage dauern, bis sein Körper dem Rest von ihm folgt.“
    Morrigan schlang die Arme um ihren Oberkörper und schloss die Augen, damit sie auf ihr Herz hören konnte. Hoffnung flammte in ihr auf wie ein brennender Kristall.
    „Morgie, Liebes, es tut uns so leid.“ Grandma berührte sie sanft an der Schulter. „Wir hätten es ihr nicht einfach so sagen sollen“, sagte sie an ihren Mann gewandt.
    Morrigan öffnete die Augen. „Bringt mich zu ihm.“
    „Oh nein, Honey. Du musst dich ausruhen, und außerdem ist esschon spät. Morgen ist noch früh genug.“
    Morrigan packte ihre Grandma am Arm und sah ihr in die Augen. „Bitte. Ich muss ihn sehen. Und zwar jetzt.“
    „Du bist zu schwach, um zu gehen“, wandte ihr Grandpa ein. „Außerdem bist du mit diesem ganzen Zeug verbunden.“
    Bevor er sie aufhalten konnte, hatte Morrigan die Nadeln aus ihren Armen und die Elektroden von ihrer Brust gerissen. „So, keine Kabel und Schläuche mehr, und ich bin nicht zu schwach zum Gehen.“ Sie schwang die Beine über den Bettrand und stand auf, bereit, es ihm zu beweisen.
    „Honey, lass uns Morgie zu Kyles Zimmer bringen“, sagte Grandma, wobei sie Morrigan fest im Auge behielt.
    „Okay, aber dann könnt ihr morgen früh der Schwester erklären, was mit den ganzen Schläuchen und allem passiert ist. Und ich will keinen Ton hören, sollte Morgie fallen und sich wehtun.“
    „Ich falle nicht. Ich stütze mich auf dich, G-pa.“ Sie hakte sich bei ihm unter.
    „Hah“, schnaubte er, tätschelte aber liebevoll ihre Hand.
    Morrigan versuchte, nicht zu denken. Ihr ganzes Sein konzentrierte sich auf eine Sache – Hoffnung. Ihre Großeltern führten sie leise aus dem Zimmer, den Korridor entlang und in einen anderen Raum, der genauso aussah wie ihrer. Sie hielten ihr die Tür auf, und sie ließ den Arm ihres Großvaters los. „Ich muss alleine gehen,

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