Gekroent
ja?“
„Das werde ich, Dad. Sag Mama Parker, dass ich sie auch liebe.“
„Mach ich. Oh, und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Shannon!“
„Danke, Dad. Vergiss nicht, du musst vorsichtig sein …“ Noch während ich das rief, verblassten Dad und das Wohnzimmer vor meinen Augen und ich schwebte höher und höher, durch das Dach in den Himmel. Bevor ich mich wappnen konnte, wurde ich auch schon in den Tunnel aus Feuer gezogen.
„Oh, Mist.“ Ich setzte mich zu schnell auf und zuckte zusammen, da mein wunder Körper sich bemerkbar machte.
„Rhea? Was ist los?“ ClanFintan beeilte sich, an unser Bett zu kommen. Offensichtlich war er gerade erst von der Heiligen Lichtung zurückgekehrt. Er roch leicht nach feuchter Erde und Schweiß.
Zitternd schob ich mir die zerzausten Haare aus dem Gesicht. „Der Magische Schlaf war heute Nacht besonders verwirrend. Epona hat mich nach Oklahoma zurückgeschickt.“
Sorge zeigte sich in seinen dunklen Augen. „Warum das?“
Ich antwortete mit einer Gegenfrage. „Du hast Rhiannons Leiche nicht gefunden, oder?“
„Nein.“ Ich sah Verständnis in seinen Augen aufblitzen. „Sie ist in deiner Welt gestorben.“
Ich nickte. „Aber erst, nachdem sie eine Tochter geboren hat. Meine Eltern haben entschieden, dass sie bei ihnen aufwachsen wird.“
ClanFintan sah beinahe so geschockt aus, wie ich es gewesen war, als ich Morrigan in den Armen meines Vaters entdeckt hatte. Ich folgte seinem Blick, und gemeinsam betrachteten wir das perfekte kleine Baby, das so friedlich in seiner Wiege neben unserem Bett schlief.
„Rhiannons Tochter sieht genauso aus wie Myrna“, sagte ich.
ClanFintan zuckte überrascht zusammen. Er schaute mir in die Augen, und ich sah die Sorge darin.
„Warum hat Epona deine Seele zu deinem Vater geschickt?“
„Sie wollte, dass ich ihn warne. Pryderi hat Rhiannon aus dem Baum befreit. Sie sollte seine Priesterin werden oder so, aber die Geburt ihrer Tochter hat sie verändert … geheilt.“ Emotionen übermannten mich, und meine Stimme klang rau. Ich musste mich räuspern,bevor ich fortfahren konnte. „Epona hat Rhiannon vor ihrem Tod vergeben und die Bande mit dem dunklen Gott durchtrennt. Es sieht aber so aus, als wäre Pryderi immer noch hinter einer Auserwählten von Epona her – oder hinter deren Tochter.“
„Dann soll die dunkle Kreatur sich besser woanders umsehen. Unsere Tochter wird er mit seinen bösen Einflüsterungen nicht berühren.“
„Was genau der Grund ist, weshalb Epona mich meinen Dad warnen ließ. Pryderi kann mich nicht haben. Er kann Myrna oder eines unserer anderen Kinder, die wir möglicherweise noch bekommen werden, nicht haben. Also wäre die logische Wahl …“
„… Rhiannons Tochter“, beendete er den Satz für mich.
„Genau.“
„Ist dein Vater bereit, für die Seele des Kindes einen dunklen Gott zu bekämpfen?“
Ich schaute ClanFintan grimmig lächelnd an. „Dad wird nieman den, den er liebt, der Dunklen Seite überlassen.“ Natürlich hatte mein Mann die StarWars-Filme nicht gesehen (nicht mal die alten), aber er verstand trotzdem, was ich meinte.
„Aber kann er ihn aufhalten? MacCallan war nicht in der Lage, Rhiannon davon abzuhalten, sich vom Bösen verführen zu lassen.“
Mir war kalt, und ich zitterte. „Ich weiß es nicht. Ich schätze, wir können nur abwarten und sehen, was passiert.“
„Und für Eponas Hilfe beten.“
„Ja, und für Eponas Hilfe beten“, wiederholte ich. Schweigend fügte ich hinzu: Bitte, Epona, auch wenn es nicht deine Welt ist, hilf Dad und Mama Parker irgendwie, die kleine Morrigan aufzuziehen.
Meine eigene Tochter rührte sich, und meine Aufmerksamkeit wandte sich von Oklahoma und der Dunkelheit ab und Partholon und dem Licht neuer Anfänge zu.
II. TEIL
1. KAPITEL
Oklahoma
Seitdem sie denken konnte, wusste Morrigan, dass sie anders war. Es lag nicht nur daran, dass sie bei ihren Großeltern aufwuchs. Sie kannte andere Kinder, deren Eltern totale Versager waren und die deshalb von ihren Großeltern aufgezogen wurden. Es lag auch nicht daran, dass ihre Mom und ihr Dad tot waren, auch wenn sie niemanden sonst kannte, dessen beide Elternteile nicht mehr lebten. Und es lag nicht daran, dass G-ma und G-pa ihr komisches Zeug beibrachten, wenn es um Religion ging. Oklahoma lag im sogenannten Bible Belt, der zutiefst protestantischen Region der USA, aber selbst in Broken Arrow gab es Kinder in der Schule, die einen anderen Glauben hatten. Okay, nicht
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