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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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und zitternd ein. „Er will eine Tochter von Eponas Auserwählter für sich gewinnen, um Macht über Partholon zu erlangen. Das heißt, dass Morrigan nichteinmal in Oklahoma sicher ist, denn wie wir alle wissen, ist es möglich, zwischen Oklahoma und Partholon hin und her zu reisen.“
    Es schockierte mich, dass mein Vater nicht im Geringsten überrascht wirkte. Er nickte nur und sagte: „Ja, das ist ungefähr das, was mir der Schamane auch erzählt hat. Deshalb hat Rhiannon Epona gebeten, ihr zu verzeihen, damit ihre Seele frei ist, über ihre Tochter zu wachen und sie davor zu bewahren, sich auf die Dunkle Seite locken zu lassen.“
    Trotz der ernsten Situation musste ich bei seinen Worten lächeln. „Die Dunkle Seite, Dad? Wie bei Darth Vader?“
    „Der Vergleich scheint mir angebracht.“
    Ich lachte. „Ja, vermutlich hast du recht.“
    „Also muss ich nur darauf achten, dass die Macht mit ihr ist.“ Er kicherte.
    „Ernsthaft, Dad. Pryderi wird hinter ihr her sein. Morrigan bei euch aufwachsen zu lassen könnte dich und Mama Parker in Gefahr bringen.“
    „Das wissen wir, Shannon. Das ist nicht unsere erste Runde auf dieser Tanzfläche.“ Er lächelte. „Dunkle Götter oder nicht, Eltern zu sein ist ein verdammt schwerer Job. Du wirst schon sehen.“
    Ich schaute ihn streng an. „Ich rede hier von einer dunklen Gottheit, nicht von dickköpfigen Zweijährigen oder unausstehlichen Teenagern.“
    „Unausstehlicher Teenager ist redundant“, antwortete Dad automatisch und ich versuchte, nicht zu lächeln. Dad unterrichtete und coachte seit Trillionen von Jahren, und er und ich hatten definitiv die gleiche Meinung zu Teenagern.
    „Du weißt, was ich meine“, sagte ich.
    „Ja.“ Er seufzte. „Was soll ich deiner Meinung nach tun, Bugsy? Sie in staatliche Obhut geben? Ich schätze, das würde Pryderi direkt in die Hände spielen.“ Er schüttelte den Kopf, bevor ich etwas antworten konnte. „Nein, nein. Das werde ich nicht tun. Mama Parker und ich haben entschieden, dass wir sie aufziehen und unser Bestes geben.“ Er lächelte mich an, und in seinen Augen schimmerte die vertraute Liebe. „Es hat ja schon einmal geklappt. Du bist auch nicht auf die Dunkle Seite gewechselt. Und es wird wieder funktionieren, Bugsy.“ Er räusperte sich und fügte schnell hinzu: „Dieses kleine Mädchen ist alles, was ich je von dir oder meiner Enkelin habenwerde. In dieser Welt wird sie das sein, was einmal von mir übrig bleibt. Du kannst mich nicht ernsthaft bitten, das aufzugeben, oder?“
    Ich blinzelte die Tränen in meinen Augen fort. „Nein, Dad. Das kann ich tatsächlich nicht. Ich will nur, dass ihr sehr, sehr vorsichtig seid.“
    „Das werden wir. Ich gebe dir mein Wort. Außerdem“, er grinste, „soll Rhiannons Geist ja hier irgendwo in der Nähe sein. Ich stelle mir vor, dass sie sich um die eher spukigen Aspekte von Morrigans Erziehung kümmern wird.“
    Ich schaute mich um, weil ich fürchtete, eine geisterhafte Version von mir irgendwo herumlungern zu sehen. „Dad, das ist doch verrückt.“
    Er lachte laut. „Nicht verrückter, als dich als Seelenkörper in meinem Wohnzimmer herumschweben zu haben, während dein echter Körper irgendwo anders ist.“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ein Punkt für dich.“
    Sag ihm, dass er meinen Segen hat, Geliebte. Du solltest nicht länger bleiben. Deinen Geist so weit von deinem Körper zu trennen ist nicht gesund.
    „Dad“, sagte ich hastig. „Epona sagt, dass ich jetzt gehen muss, aber ich soll dir ausrichten, dass du ihren Segen hast.“
    Dad neigte respektvoll das Haupt. „Sag Epona, dass ich das zu schätzen weiß. Ich werde dafür sorgen, dass Morrigan viel Zeit auf dem Land inmitten von Bäumen verbringt und den Namen der Göttin kennt.“
    „Und Pferde“, sagte ich und wusste intuitiv, dass Epona das guthieß. „Sorge dafür, dass sie mit Pferden zusammen ist.“
    „Ja, ja. Genau wie du damals. Sie wird ihre eigene Stute bekommen.“
    „Es wäre toll, wenn du ihr eine silbergraue besorgen könntest. Die Stute von Eponas Auserwählter ist immer silbergrau.“
    „Das bekomme ich bestimmt auch hin.“
    Ich fühlte, wie mein Seelenkörper zu zittern anfing und wusste, dass ich bald verschwinden würde. „Ich liebe dich, Dad! Vergiss das niemals. Und ich vermisse dich. Denk immer daran, dass es in Partholon einen Teil von dir gibt, der dort weiterlebt.“
    „Ich liebe dich auch, mein Bugsy-Mädchen. Versuch, mich noch mal zu besuchen,

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