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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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als Geliebte, als deine Auserwählte, wenn du ein Leben brauchst, dann nimm meines, aber bitte, nimm mir nicht mein Kind.
    Eponas Stimme klang beinahe unerträglich gütig in meinem Kopf.
    Manchmal wirkt das Schicksal auf Wegen, die selbst eine Göttin nicht beeinflussen kann, Geliebte. Aber wisse, dass Myrna auch mein Kind ist, die Tochter meiner geliebten Auserwählten, und dass sie auf alle Ewigkeit auf meinen weichen Wiesen verweilen und …
    „Nein!“ Ich weinte und hielt mir wie ein Kind die Ohren zu. „Nein“, schluchzte ich gebrochen. Ich spürte Alannas Arme mich umfangen und erlaubte mir, mich einen Moment lang an sie zu klammern, bevor ich mich von ihr löste und mir die Tränen mit einem Zipfel meines seidenen Oberteils trocknete. Später würde es noch ausreichend Zeit für Tränen geben. Die Krankenschwester hatte recht. Myrna brauchte meine Kraft, nicht meine Hysterie. Ich nickte der Schwester zu. „Okay, ich bin bereit.“
    Das Zimmer war makellos und sah kleiner aus, als es war, was an der Gruppe Frauen lag, die sich um das in der Mitte des Raumes stehende Bett versammelt hatten. Ich ignorierte sie, auch wenn ich irgendwo im Hinterkopf registrierte, dass sie eine Variante des Geburtsliedes von Partholon summten, die ich noch nie gehört hatte. Es war eine sanftere, freundlichere Version des freudigen Willkommens, das Myrnas Geburt vor achtzehn Jahren begleitet hatte. Es war immer noch süß, melodisch und ein uralter Rhythmus – als hätte man Herzklopfen in Musik verwandelt –, aber es wurde nicht gelacht oder spontan getanzt. Sobald sie mich sahen, traten die Frauen auseinander und ließen mich zu Myrna.
    Meine Tochter lag zwischen zwei Wehen. Ihre Augen waren geschlossen, und sie atmete schwer. Anstatt gerötet zu sein, war ihr Gesicht so farblos wie das von Alanna. Ihre Lippen hatten einen bläulichen Schimmer. Sie war nackt. Ihr Bauch war ein riesiger, geschwollener Hügel, der von einem dünnen Leinentuch bedeckt war. Ich warf einen Blick in Richtung ihrer Füße, wo Carolan stand. Er war vor Erschöpfung grau im Gesicht und untersuchte sie mit steinerner Miene. Gerade reichte er einem seiner Assistenten ein dickes Leinentuch, das sich mit Blut vollgesogen hatte. Unsere Blicke trafensich, er musste nichts sagen. Ich wusste bereits, was passierte. Grant stand am Kopfteil des Bettes. Er sah so blass aus wie seine Frau. Als ich ihn anlächelte und näher an Myrna herantrat, wirkte er, als würde er vor Erleichterung anfangen zu weinen.
    Ich nahm Myrnas Hand und gab meiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. Dann drückte ich meine Wange an ihre. „Hallo, Mamas Liebste“, flüsterte ich ihr den Kosenamen zu, mit dem ich sie während ihrer Kindheit so oft gerufen hatte.
    Ihre Lider flatterten schwach. Dann öffnete sie die Augen und schaute mich an.
    „Mama! Ich bin so froh, dass du da bist. Ich wollte dich früher rufen lassen, aber alles ist so schnell passiert und dann …“
    Sie brach ab, als eine Wehe ihren Körper schüttelte. Ihr Griff um meine Hand wurde fest wie eine Schraubzwinge, und sie schrie vor Schmerzen. Ihre Augen waren geweitet und glasig vor Angst.
    „Es ist okay, meine Süße. Schau Mama an – atme mit mir, mein Liebstes. Mama ist bei dir. Alles wird gut. Schau Mama an …“ Myrna klammerte sich an meine Hand und meine Stimme. Ich war ihr Anker in diesen grauenhaften Schmerzen.
    Als die Wehe endlich vorüber war, atmeten wir beide schwer. Ich nahm ein kühles, feuchtes Tuch, das eine der Frauen, die neben mir stand, mir reichte, und wischte damit über Myrnas Stirn. Grant strich ihr das schweißfeuchte Haar aus dem Gesicht und flüsterte ihr Zärtlichkeiten zu.
    „Ich kann deine Tochter sehen, Myrna“, sagte Carolan mit ruhiger Stimme. „Sie beweist bereits ihre Einzigartigkeit, denn sie besteht darauf, diese Welt mit dem Po zuerst anstatt mit dem Kopf voran zu betreten. Daher wird der nächste Teil der Schwierigste für dich. Ich möchte, dass du dich bei der nächsten Wehe konzentrierst und dann mit ganzem Herzen und ganzer Seele presst.“
    Myrna behielt die Augen geschlossen. „Ich glaube, das schaffe ich nicht“, flüsterte sie.
    „Doch, das schaffst du, meine Liebste.“ Ich beugte mich vor und küsste sie auf die feuchte Stirn. „Ich helfe dir. Halt meine Hand fest und nutze meine Stärke.“ Ich hatte von der Göttin die Fähigkeit erhalten, die Kraft der Erde zu nutzen und zu leiten, aber das war viel einfacher, wenn ich in körperlichem Kontakt zu

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