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Gekroent

Gekroent

Titel: Gekroent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. C. Cast
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länger ein Freak, jemand, der nicht dazugehörte. Sie war von einer Göttin auserwählt worden.
    Sie war zu Hause!
    Ja, Lichtbringerin! Du bist zu Hause!
    Die jubelnden Geister in den Kristallen sangen durch ihre Haut, wärmten ihren Körper und ihre Seele.
    „Ich bin zu Hause“, flüsterte Morrigan. Dann öffnete sie die Augen und betrachtete voller Erstaunen den Kristall, der unter ihren Händen glitzerte. „Ich bin zu Hause“, sagte sie etwas lauter. Dann nahm sie einen tiefen Atemzug und fügte mit einem Grinsen hinzu: „Ich bin zu Hause, also erleuchte diesen Ort für mich.“
    Wir hören dich, und wir führen deinen Wunsch mit Freude aus, Lichtbringerin!
    Der Selenitkristall erstrahlte unter ihren Händen in einem Licht, das die Reinheit und Schönheit eines perfekten Diamanten hatte. Lächelnd hob Morrigan die Arme und deutete auf die mit Kristallen durchsetzte Decke. „Da oben auch!“ Ein Knistern war zu hören, dann erstrahlte auch die Decke wie ein Meer aus Sternen.
    „Wow“, flüsterte Morrigan. Sie legte den Kopf in den Nacken, um die glitzernden Steine zu bewundern. „Das ist wirklich erstaunlich.“
    „Gesegnet sei die Lichtbringerin, und gesegnet sei Adsagsona!“ Die glückselige Stimme ihrer Großmutter riss Morrigan aus ihrer Verzauberung. Ihr Blick glitt von den glänzenden Kristallen zu der Frau, die ihrer Grandma so ähnlich war – und sah geschockt, dass Birkita sich auf die Knie geworfen hatte. Ihr Gesicht war feucht von Tränen, aber sie lächelte liebevoll zu ihr hinauf.
    „Heil dir, Lichtbringerin!“, rief sie, und der Ruf wurde von den anderen Frauen im Raum aufgenommen, die sich ebenfalls auf die Knie hatten sinken lassen.
    Das ist nicht Grandma, rief Morrigan sich in Erinnerung. Und ich bin nicht mehr in Oklahoma.
    Nein, das bist du nicht. Du bist zu Hause … Die Stimme flüsterte verführerisch, betörend durch ihren Kopf.
    Bist du meine Mutter? Bist du Rhiannon, fragte Morrigan in Gedanken,aber nur die kryptischen Worte umarme dein Erbe kreisten durch ihren Kopf; eine Antwort, die eher spöttisch als hilfreich klang.
    Die Kristalle an der Decke flackerten und gingen aus und beendeten damit Morrigans innere Suche. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem zu, was um sie herum geschah. Es traf sie erneut wie ein Schock, mitten in diesem Raum zu stehen, umgeben von knienden Frauen, die alle offen vor Glück weinten. Sie räusperte sich, obwohl sie keine Ahnung hatte, was man nun von ihr erwartete.
    „Äh, also. Nun ja. Danke euch allen für dieses nette Willkommen.“ Es kostete sie einige Mühe, wegen der Schwachsinnigkeit ihrer Worte nicht die Augen zu verdrehen. „Bitte, es gibt keinen Grund, weshalb ihr vor mir knien solltet. Ihr könnt aufstehen“, fügte sie schnell hinzu. Obwohl sie einerseits überwältigt war, musste sie sich doch eingestehen, dass ihr der Respekt, den die Frauen ihr erwiesen, gefiel. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Morrigan schaute genauer hin und sah, dass das, was sie für ein weiteres Fell gehalten hatte, eine riesige Katze war, die graziös von einem der Vorsprünge an der Wand sprang und sich ausgiebig streckte, wobei ihre großen, bernsteinfarbenen Augen sie mit offensichtlicher Intelligenz musterten.
    „Meine Güte, ist das eine riesige Katze“, platzte sie heraus.
    Unter leisem Gelächter erhoben sich die Frauen. Grandma, nein , Birkita, korrigierte Morrigan sich, sagte: „Das ist Brina, ein Höhlenluchs und eine Vertraute von Adsagsonas Priesterinnen. Sie hat sich nicht von der Stelle gerührt, seitdem die Göttin mir im Traum erschienen ist und von deiner Ankunft erzählt hat.“
    Morrigan war verzaubert von der Schönheit der großen Katze und nahm mit Aufregung und Freude wahr, wie Brina auf sie zukam und an ihrer Hand schnupperte, die sie ihr automatisch hinhielt. Als fände sie sie akzeptabel, fing die Katze an, um ihre Beine zu streichen und mit der Lautstärke eines Benzinrasenmähers zu schnurren.
    „Du bist ein wunderhübsches Mädchen“, gurrte Morrigan. Die Katze war so riesig, dass sie sich nicht einmal hinunterbeugen musste, um ihre Finger durch das weiche Fell auf dem Rücken gleiten zu lassen. Als sie den Blick hob, sah sie, dass Birkita und ein gutes Dutzend weiterer Frauen sie lächelnd betrachteten. „Ich denke, sie mag mich.“
    „Sie erkennt die Auserwählte der Göttin“, sagte Birkita.
    Diese Worte, Auserwählte der Göttin, schienen auf einmal greifbar. Die kleinen Härchen in Morrigans

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