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Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt

Titel: Gelassene Eltern - starke und glueckliche Kinder - Eine Recherche wie das Leben mit Kindern gelingt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Weigel
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sich als kompetent zu erleben . Kinder müssen nachempfinden, dass ihr Tun etwas bewirkt, dass sie eine „Ich kann was“-Mentalität entwickeln. Eltern müssen sie in ihrem Spielen, in ihren Bemühungen wahrnehmen und sie durch Lob und Anerkennung in ihrem Handeln bestärken. Kinder wollen auf sich selbst stolz sein. Die Erfahrungen, dass alle Bemühungen umsonst sind, man sich stets als Verlierer empfindet, führen zu schlimmen Selbsterkenntnissen: „Mir gelingt nichts! Ich bin nichts wert!“ Hier sind im Übrigen neben den Eltern auch Lehrer gefragt, daraus resultierende Teufelskreise zu durchbrechen. Sie müssen gemeinsam den Kindern vermitteln: Jeder kann etwas, jeder wird gebraucht, auch du!

    Zu viel Loben hat aber auch eine negative Seite. Kinder müssen auch die Erfahrungen von Misserfolgen machen und lernen, dass diese auch zum Leben dazugehören. Dadurch lernen sie, mit ihren Schwächen zu leben. Geschieht dies nicht, geraten sie in eine „Selbstwertfalle“, aus der sie ihre Handlungen nicht realistisch einschätzen können.

    Kinder müssen spüren, dass sie etwas bewirken. Das geht nur, wenn wir ihnen Freiheiten gewähren, um eigene Erfahrungen sammeln zu können. Es fällt vor allem sehr vorsichtigen, arg ängstlichen Müttern schwer, ihre Kinder auf Entdeckungsreisen gehen zu lassen, wenn sie zum Beispiel gerade laufen gelernt haben. Ab einem Alter von circa zwei Jahren entwickeln Kleinkinder ein Bedürfnis nach Autonomie , das ihnen hilft zu lernen, dass sie auch ohne Mama leben können. Sie erfahren, dass sie etwas bewirken und eine eigene Meinung entwickeln können, die sie auch mitteilen dürfen.

    Eltern sind insbesondere gefragt, wenn ihr Kind hinfällt, von der Schule eine schlechte Noten nach Hause bringt oder das Lieblingskaninchen gestorben ist. Dann müssen sie diese Not ernst nehmen, trösten und dem Kind zur Seite stehen. Psychologen bezeichnen dieses Mitfühlen als Empathie , eine Eigenschaft, die Kinder nachhaltig fördert. Wenn Eltern mit ihren Kindern „ in Resonanz gehen “, das heißt, ihre Empfindungen verstehen und teilen, werden sie stressresistenter. Sie brauchen insbesondere das Gefühl, nicht im Stich gelassen zu werden.

    Das entspricht ihrem elementaren Bedürfnis nach Orientierung . Kinder brauchen Führung und Regeln. Sie müssen erfahren, wie die Welt funktioniert. Diese Leitlinien ermöglichen ihnen das Erleben von stabilen Werten. Diese Orientierung stellt ein Leitsystem für ihr Verhalten dar und verleiht Sicherheit. Es hilft ihnen Entscheidungen zu treffen und einen eigenen Standpunkt zu finden. Grenzen sind somit durchaus positiv zu betrachten. Wenn Eltern diese nicht in ausreichendem Maße abstecken, verhindern sie, dass sich Kinder im Leben zurechtfinden. Im Endeffekt wirkt sich das negativ auf ihre Motivation und ihre Zufriedenheit aus. Ich denke aber andererseits, dass der Versuch, Kinder durch enge Grenzen und rigide Regeln zu erziehen, damit einhergehend vor allem Disziplin und Gehorsam einzufordern, Kindern nicht hinreichend gerecht wird. Viel mehr als Regeln und Gesetze brauchen sie Freiheiten für Entfaltung.

    Die Darstellung dieser fundamentalen Grundbedürfnisse möchte ich noch um weitere Bedürfnisse ergänzen. Ich denke, Kinder empfinden ein tiefes Bedürfnis nach Spielen . Darin können sie sich selbst ausprobieren und lernen, sich mit sich selbst und anderen zu beschäftigen. Ich bedauere, dass viele Eltern ihren Kindern kaum noch Zeiten für freies Spiel einräumen, Zeiten der Langeweile, um Ideen und Fantasie zu entwickeln. Viele Eltern greifen viel zu schnell zu Medien, um Kinder zu beschäftigen. Sie kaufen zwar Spielzeug über Spielzeug, dieses ist aber zumeist viel zu früh, so dass Kinder damit nichts anfangen können. Sie karren sie außerdem von einer Fördermaßnahme zur anderen, von einem Kurs zum nächsten. So sprechen manche kritischen Autoren in Bezug auf unseren Nachwuchs von der Generation Rücksitz.
     
    Wenn ich meinen Schüler zuhöre, fällt mir regelmäßig auf, dass Kinder vor allem auch ein fundamentales Bedürfnis nach Erholung besitzen. Viele scheinen mir nur begrenzt belastbar zu sein. Vor allem Jungen brauchen anscheinend Phasen, in denen sie sich zurückziehen und „chillen“, wie sie sagen. Vielleicht brauchen sie einfach viel Zeit und vor allem auch Schlaf, um schlichtweg zu wachsen.

    Ich möchte diese Ausführungen über die Bedürfnisse von Kindern mit einigen grundlegenden Aspekten abschließen. Die

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