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Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition)

Titel: Gelegenheit macht Diebe - Nicht alles, was schwul ist, glänzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marty Tolstoy
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es war nur das Telefon ... Der Anrufer war hartnäckig und reizte die Dauer des Klingelns bis zur letzten Sekunde aus. Doch ich stand stocksteif einfach nur da. Ich wollte den Hörer abnehmen, aber die endlose Panik verbot es mir.
     
    „Ans Festnetz geht er auch nicht, jetzt mache ich mir aber langsam echt Sorgen“, klagte Andrea.
    Tina wusste nicht, was sie sagen sollte. Hilflos saß sie d aneben und beobachtete das Nervenwrack neben sich.
    Wieder wählte Andrea eine Nummer und wartete. „Hi, Isa, ich bin ’s, Andrea ... Kannst du mir einen Gefallen tun? Ähm, kannst du bitte zu mir nach Hause fahren und nachsehen, ob mit Jan alles in Ordnung ist? Ich versuche ihn die ganze Zeit zu erreichen, aber er geht weder zu Hause ans Telefon noch an sein Handy ... Ja ... Das erklär ich dir, wenn du ihn gefunden hast, ok? ... Kannst du mich dann ... kannst du mich dann zurückrufen? Mein Handy ist den Rest des Tages frei ... Ja? Oh, das wär echt super von dir ... Ja ... Oh Gott, vielen Dank ... Ok ... Bis gleich dann, bye ... ja, bye.“
    Nicht sonderlich erleichtert, schmiss Andrea das Handy neben sich und schnaufte durch. „Wenn Isa ihn jetzt nicht findet, kann ich mir ernsthaft Sorgen m achen.“ Auf den Ernstfall eingestellt fing sie an, ihre Sachen einzupacken.
    „Was tust du da?“, fragte Tina verwundert.
    „Wenn der Anruf gleich negativ ausfällt, sprich, Jan ist nicht zu Hause, dann fahre ich zurück“, sagte Andrea entschlossen.
    Tina packte das Nervenbündel bei den Oberarmen und drückte es runter aufs Bett. „Jetzt bleib doch mal ruhig  ... Denk doch mal nach, wir sind gestern losgefahren und da ging es ihm noch gut. Einige Teile von dem Bericht wurden vor mehr als zwei Tagen gedreht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Jans Abwesenheit in irgendeiner Weise mit dem Bericht zusammen hängt?“
    Andrea dachte kurz nach. „Was? Wovon  ... Ach so, ich weiß, was du meinst. Nein, du verstehst das grad falsch, ich mache mir keine Sorgen, dass der Typ ihn gekidnappt hat oder so was, es ist mehr ... ach, egal, du hast bestimmt Recht. Bestimmt sitzt er irgendwo draußen rum und hat sein Handy auf lautlos ... Ich wünschte nur, ich wüsste es genau.“
    „Natürlich“, versuchte Tina sie zu beruh igen, „gleich, wenn du den Anruf kriegst, hast du ja Gewissheit, und dann kannst du dir immer noch Sorgen machen, wenn nötig.“ Andrea nickte und lächelte ihren Trostspender an.
     
    Es klingelte an der Tür. Noch immer war ich nicht dazu in der Lage, irgendetwas zu tun. Nachdem ich auch nach dem zweiten Mal klingeln nicht reagierte, hörte ich, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Die Tür ging auf und Isabell kam rein, vermutlich mit dem Ersatzschlüssel. Erschrocken sah sie zu mir rüber, ich muss furchtbar ausgesehen haben.
    „Jan?“, fragte sie vorsichtig und rührte sich ebe nfalls nicht vom Fleck. Noch ehe sie wusste, wie ihr geschah, rannte ich auf sie zu und fiel ihr in die Arme. „Jan, was ist denn?“, fragte sie völlig überrumpelt.
    „Da drin  ...“, versuchte ich ihr mitzuteilen, „ist eine riesige Spinne!“ Ich konnte mich nicht beherrschen und heulte in ihren Pulli. Dabei teilte ich ihr mit, wie viel Angst ich hatte, dass sie auf mich zu krabbeln würde.
    Mein Schutzengel tröstete mich und mei nte: „Lass mich mal machen.“ Sie trat vorsichtig in den Raum, schnappte sich ein Glas und einen Notizzettel und hielt Ausschau nach dem Insektentöter. Ich stand währenddessen draußen vor dem Haus und kaute nervös auf meinen Fingern rum.
    „Wie groß war sie denn?“, fragte Isa, die die Spinne wohl nicht en tdecken konnte.
    „Die ist total groß und fett“, beschrieb ich das Tier angewidert.
    Langsam entfernte ich mich Schritt für Schritt vom Haus, in der Angst, die Spinne könnte rauskommen.
    Dann hörte man, wie das Glas schnell auf den Boden gesetzt wurde. „MACH SIE TOT! MACH SIE TOT!“, schrie ich panisch. Wi eder wurde das Glas aufgesetzt und wieder und wieder. „Oh nein, hoffentlich läuft die nicht in mein Zimmer!“, flehte ich in Gedanken.
    Doch zum Glück kam Isabell wenige Augenblicke sp äter mit dem Glas, dem Zettel als Deckel oben drauf und der Spinne innen drin nach draußen und ließ den Achtbeiner einige Meter weiter im Gras wieder frei.
    „Und wenn die wieder reinläuft?“, fragte ich ängs tlich.
    „Keine Angst, die weiß jetzt, dass sie nicht willko mmen ist“, flunkerte mich meine Retterin an. „Ist dann bei dir wieder alles

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