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Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alaine Hood
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ersetzt. Vermutlich koffeinfreien , dachte sie. Er trug heute nicht die Schaffelljacke (die allerdings über seiner Stuhllehne hing), sondern ein weißes Oberhemd mit abgescheuertem Kragen und einen ausgeblichenen blauen Pullover, der aussah, als sei er viel zu oft gewaschen worden. Die gute alte Yankee-Sparsamkeit. Melanie musste zugeben, dass der dunkelblaue Pullover das Blau von Nathans Augen betonte und einen perfekten Kontrast zu seinem welligen hellblonden Haar bildete. Doch er war ihr immer noch zu groß, zu intensiv. Außerdem starrte er sie weiterhin an, als wolle er sie bestrafen, sie auffressen oder beides.
    »Ich habe seit dem Morgen, an dem ich Sie besucht habe, über Ihren Laden nachgedacht«, sagte Nathan. »Irgendetwas daran geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Und als ich gestern Abend über den Saalplänen für das neue Museum gebrütet habe, ist mir aufgegangen, was es ist.«
    »Ich höre.«
    »Ihr Laden ähnelt dem Museum, das ich immer bauen wollte, sehr, er ist nur besser.«
    Melanie war überrascht. Das Champagnerglas, das sie gerade hatte zum Mund führen wollen, stockte mitten in der Luft. »Ich verstehe Sie nicht. Reden Sie von den Secondhand-Klamotten, die ich verkaufe?«
    »Eigentlich nicht, auch wenn die Klamotten ein Teil davon sind. Ich wollte schon immer ein Museum eröffnen, in dem die Besucher die Geschichte des sexuellen Verhaltens beobachten können. Sie jedoch haben einen Ort kreiert, an dem die Menschen im wahrsten Sinne des Wortes ihr eigenes sexuelles Verhalten erkunden können. Ihr Laden ist wie ein Museum, indem er eine Auswahl an menschlicher Sinnlichkeit aus der Vergangenheit und Gegenwart anbietet.«
    »Aber meine Kunden kommen nicht, um sich Dinge anzusehen. Sie wollen etwas kaufen. Sie wollen nicht nur zusehen – sie wollen besitzen. Sie wollen erleben.«
    »Genau. Das Chimera ist eine lebendige Einheit. Und das ist genau das, was ich immer erreichen wollte.«
    »Warum geben Sie dann nicht Ihren Beruf als Kurator auf und eröffnen ein Geschäft?«
    Nathan lachte. Dabei wurden seine Gesichtszüge weicher, sodass er weniger Furcht erregend wirkte. »Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe bereits darüber nachgedacht. Aber die Dinge, die ich herstelle, lassen sich nicht so leicht verkaufen. Zumindest nicht auf die Weise, auf die ich sie gern verkaufen würde.«
    Melanie wandte sich wieder ihrem Champagner zu und war überrascht, dass ihr Glas immer noch voll war. Nathans Aussagen hatten sie derart fasziniert, dass sie so gut wie nichts getrunken hatte. Sie nahm einen Schluck. Auf leeren Magen würde ihr der Alkohol direkt in den Kopf steigen. Sie musste sich vorsehen, wenn sie nicht mit einem Museumskurator in einem der Spielzimmer des Golden Loon landen wollte.
    Doch so langsam fand sie diese Idee gar nicht mehr so abwegig.
    »Was genau stellen Sie denn her?« Melanie verschränkte die Beine und zwirbelte eine Haarsträhne zwischen den Fingern. Sie flirtete – ja, das tat sie tatsächlich – mit einem Mann, der aussah, als könne er für eine Statue der Vorväter des Landes posieren. Einem Mann, der laut Hannah einige sehr interessante Hobbys hatte.
    »Das ist nicht leicht zu beschreiben, insbesondere nicht in der Öffentlichkeit. Ich müsste es Ihnen zeigen.«
    »Ach, kommen Sie. Können Sie mir nicht mal einen Tipp geben?«
    Nathan sah sich im Raum um. Melanie folgte seinem Blick und musterte die Paare, die sich über die Reste ihrer Mahlzeit beugten und deren Hände unter den Tischtüchern im Schoß ihres Gegenübers herumspielten. Innerhalb der nächsten halben Stunde wäre der Raum verlassen, dafür wäre ein Großteil der Zimmer besetzt. Als sie diese Turteltauben beobachtete, wünschte sich Melanie auf einmal, Nathan würde nicht so weit weg sitzen. Sie hätte auch gern eine kleine Erkundungstour bei ihm durchgeführt, um herauszufinden, ob sein Penis zum Rest seines Körpers passte. Der billige Champagner bewirkte, dass sie sich viel lockerer und ungezwungener fühlte.
    »Hier möchte ich nicht darüber reden«, erklärte Nathan. »Warum kommen Sie nicht mit raus zu meiner Farm? Dann kann ich Ihnen meine Spielwiese zeigen.«
    »Haben Sie gerade ›Spielwiese‹ gesagt?«
    Nathan grinste. »Ja, denn da tob ich mich aus.«
    »Hmmm. Tja, dann zeigen Sie mir doch mal Ihr Spielzeug«, erwiderte sie neckend.
    Melanie streckte die Hand aus. Nathan stand auf und zog sie vom Stuhl. Als sie auf Augenhöhe mit seinem Gürtel war, warf sie einen Blick auf seinen Schritt. Wenn

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