Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
er schon richtig hart wäre, dann war er so groß, wie es sich Melanie erhoffte. War er jedoch nur halb erregt, dann wäre er noch viel, viel größer.
»Übrigens«, setzte Melanie an, als sie auf den Beifahrersitz von Nathans Pick-up stieg und eine Schicht Sägespäne herunterwischte, »was sollte dieses Treffen denn überhaupt bringen?«
Anstatt zu antworten, fing Nathan an zu husten. Melanie war klar, dass er ihr nur was vorspielte.
»Nun?«, beharrte sie. »Was wollte Harrison besprechen? Ging es um meinen Ausbau?«
»Alles, was ich weiß, ist, dass er uns einander vorstellen wollte.«
»Harrison benimmt sich wirklich merkwürdig. Als er mich anrief, um dieses Treffen zu arrangieren, sagte er, dass er mich unbedingt sehen müsse. Glauben Sie, dass etwas nicht in Ordnung ist? Vielleicht sollten wir ihn mal anrufen.«
»Ich glaube nicht, dass das notwendig ist. Er wurde bestimmt nur irgendwo aufgehalten. Möglicherweise eine Familienkrise oder so etwas in der Art.«
Melanie gefiel es nicht, wie Nathan ihren Fragen auswich, aber andererseits war sie ganz glücklich, dass ihr Samstag nicht durch ein geschäftliches Meeting ruiniert wurde. Nathans Werkstatt war auf jeden Fall interessanter als alles, was ihr Harrison zu sagen hatte. Von Hannah wusste sie, dass er keinen Pranger in seiner Scheune stehen hatte, aber vielleicht besaß er ja einige Spielzeuge, die ihr sogar noch besser gefielen.
»Hier draußen auf dem Land ist es wirklich schön ruhig«, meinte Melanie, als sie bei Nathans Farmhaus ankamen. Erneut fiel Schnee vom Himmel, der die Stille verstärkte. »Sie können hier so viel Krach machen, wie Sie wollen, und niemand könnte es hören.«
»Oder Sie könnten so viel Lärm machen, wie Sie wollen«, schloss Nathan und warf Melanie einen bedeutungsvollen Blick zu. »Normalerweise bin nicht ich es, der hier laute Geräusche von sich gibt.«
Melanie versuchte zu verarbeiten, was er ihr damit sagen wollte, und ihr wurde von Sekunde zu Sekunde schwummeriger. Ihre Ahnung, dass ein Nachmittag voller unerlaubter Spiele für Erwachsene auf sie wartete, wurde stärker.
»Haben Sie oft Besuch?«, erkundigte sie sich.
»Ich habe hin und wieder Gäste, aber bisher nicht die, die ich gern hätte.«
Dann führte Nathan Melanie über den Hof zu einer großen Holzhütte neben einer Scheune. Er besaß ein großes Anwesen, auf dem das gewaltige Farmhaus, die Scheune und die Hütte standen, und die Wiese reichte hinab bis zur Bucht. Es war die perfekte Bühne für ein Leben voller ländlicher Perversionen. Die Menschen in der Stadt wären schockiert, wenn sie wüssten, was auf dem Land so alles vor sich ging. Bei all dem Platz und der Privatsphäre konnte man seinen Impulsen nachgehen, wo immer sie einen auch hinführen mochten.
Vom Inneren der Hütte hatte Melanie nicht viel erwartet. Von außen wirkte sie abbruchreif, aber im Inneren stellte sie sich als ordentliches und gepflegtes Rückzugsgebiet eines Mannes heraus. Der Raum war voller Regale, und überall standen Sägen, Werkbänke und Bohrmaschinen herum ... sowie eine äußerst faszinierende Ansammlung an hölzernen Spanking-Instrumenten, wie Melanie sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die Paddles hingen gut sortiert an den Wänden und waren nach Größe und Funktion arrangiert. Es gab Taschen-Paddles, die gerade mal so groß waren wie eine Handfläche, lange Bruderschafts-Paddles, Paddles mit Löchern und mit Fell besetzte Paddles. Alle waren penibel genau angefertigt und zeugten von einem unfehlbaren Geschmack, was das Holz betraf: Es gab Paddles aus den einheimischen Hölzern Ahorn, Eiche und Kiefer, aber auch aus exotischen Importen wie Blutholzbaum und Koa.
Und das war längst nicht alles. Im hinteren Teil von Nathans Werkstatt stand eine Reihe von Spanking-Möbelstücken, die so elegant aussahen, so liebevoll bemalt und poliert, dass sie in den besten Häusern von Morne Bay nicht fehl am Platze gewirkt hätten. Umgeben von all diesen eleganten, auf grausame Weise erfinderischen Objekten hatte Melanie das Gefühl, Nathan Wentworth jetzt erst richtig kennenzulernen. Er war kein typischer Intellektueller und auch kein rustikaler Farmer, sondern ein brillanter, wenn auch perverser Handwerker, ein Künstler, der sich auf die Erotik spezialisiert hatte. In diesem Mann steckte ein starker Beschützer, aber auch ein erfinderischer Folterknecht. Er hatte eine hervorragende Ausbildung, den Körperbau eines Holzfällers und die Genialität eines wahren Sadisten.
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