Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
zu zeigen, was für Idioten sie waren. Aber Nathan würde sie nicht loslassen, selbst wenn sie sich erbittert wehrte. Sie musste schon warten, bis seine gefühlsduselige Anwandlung vorbei war, und dann versuchen abzuhauen.
»Du musst deinen Traum nicht aufgeben. Alles, was du tun musst, ist, die Parameter anzupassen«, sagte Nathan.
»Wie denn?«
»Anstatt anzubauen, kannst du doch im Inneren erweitern. Reiß ein paar Wände ein, nimm auch die oberen Zimmer mit dazu. Das Haus ist groß genug, um sehr viel mehr erotische Waren aufzunehmen – darunter auch meine.«
»Dieses Haus wird niemals so groß sein, wie es sein müsste, nicht, wenn ich keinen Flügel anbauen darf. Außerdem ist der Stadtrat doch entschlossen, mich an der Expansion zu hindern, dann werden sie mich auch dabei aufhalten.«
»Warum ziehst du dann nicht um? Such dir eine Gegend, in der es größere Geschäfte gibt. Deine Kunden werden dir folgen, wo immer du den Laden auch hinverlegst.«
»Es ist doch völlig egal, ob ich umziehe. Hier geht es nicht um den Ort, an dem sich mein Geschäft befindet, sondern darum, die Sexualität der Menschen einzuschränken.«
»Nein, so ist es nicht. Hier geht es nur um eine Kleinstadt, die versucht, das Wachstum einzuschränken und ihr Erbe zu bewahren.«
»Ich würde dir gern glauben, Nathan. Aber ich denke, du irrst dich. Der Alkoven war von Anfang an ein Erfolg, weil ich die Leute damit überrascht habe. Diejenigen, die dagegen waren, hatte ich so sehr überrumpelt, dass sie keine Gegenmaßnahmen ergreifen konnten. Und nun, da er sich etabliert und Teil der Kultur geworden ist, wacht der Drache endlich auf und beginnt, mir mit seinem Feuer auf den Leib zu rücken.«
»Mach dir um Drachen mal keine Sorgen. Du hast deinen eigenen, persönlichen Heiligen Georg.«
»Ist das dein Ernst? Du würdest für mich kämpfen?«, fragte sie ungläubig.
Melanie hob ihren Kopf, um Nathan anzusehen. Für einen derart ernsthaften Mann hatte er eine ziemlich sentimentale Ader.
»Aber sicher. Du solltest wissen, dass ich einigen Einfluss habe. Und der Rat muss dafür sorgen, dass ich bei Laune bleibe. Und sieh dich doch mal um.« Nathan deutete auf die ganzen Spanking-Instrumente und die Prügelbänke. »Wir sind auf derselben Seite.«
»Was ist, wenn der Rat das über dich herausfindet? Hast du keine Angst vor dem, was passieren könnte, wenn sie dich mit dem berüchtigten bösen Mädchen der Stadt in Verbindung bringen?«
»Überhaupt nicht. Hör mal, Melanie, wir beide haben viele gemeinsame Ziele. Wir sind sie nur auf unterschiedliche Art angegangen. Du bist direkt auf das losgestürmt, was du willst, während ich den indirekten Weg genommen habe. Ich bin älter als du, und die Welt ist heute weitaus offener als damals, als ich meinen Abschluss gemacht habe. Und ich möchte etwas davon haben, bevor ich zu alt und schwachsinnig dazu bin.«
»Dann willst du in gewisser Hinsicht mein Partner sein.«
»Eigentlich sogar in mehr als nur einer Hinsicht. Was denkst du wohl, warum ich die Prügelbank für dich gebaut habe?«
Melanie schniefte und wischte sich die letzten Tränen von den Wangen. »Du hast sie wirklich für mich gebaut?«
Nathan nickte. »Du bist meine neue Muse. Leg dich nochmal drauf.«
Melanie löste sich von ihm und ging zurück zu dem Holzpferd. Sein Design entsprach durch und durch ihrem Geschmack: Es war anmutig und feminin, aus schöner brauner Eiche angefertigt, und der schwarze Samt des Sitzes bildete dazu einen wunderschönen Kontrast. Obwohl Nathan sehr viele andere schöne Spielzeuge in seiner Werkstatt hatte, zog sie dieses geradezu magisch an, und es hatte sich ganz natürlich angefühlt, sich darauf zu legen und auf das Spanking zu warten.
Doch das Spanking hatte sie noch immer nicht bekommen. Melanie warf ihren Mantel beiseite und zog ihren Rock hoch, sodass ihr Körper von der Taille abwärts nackt war, und nahm erneut ihre Position auf der Prügelbank ein. Zwischen den Vorderbeinen befand sich eine gedrechselte Sprosse, die sie mit den Händen umklammern konnte. Sie bewegte die Hüften auf und ab, falls Nathan die Botschaft, dass die bereit war, seine Künste auch in dieser Hinsicht auf die Probe zu stellen, nicht begriffen hatte.
Aber Nathans Gesicht verzog sich vor Missbilligung. »Wer hat dir erlaubt, den Rock hochzuziehen?«
»Niemand«, erwiderte Melanie provozierend.
Mit drei schnellen Schritten durchquerte er den Raum, um ihr den Rock wieder runterzuziehen. Durch den
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