Gelehrig: Erotischer Roman (German Edition)
sicher war, ob sie irgendetwas herunterbringen würde. Doch sobald der dampfende Teller mit Pfannkuchen, Speck und Eiern vor ihr auf dem Tisch stand, ergab sich Hannah ihren Instinkten und aß. Dr. Heath saß ihr gegenüber am Tisch und schnitt sein Essen mit chirurgischer Präzision zurecht. Jeder Muskel in seinem Kiefer arbeitete gründlich, während er kaute. Die Intimität der Situation und die Ruhe und Dunkelheit des frühen Morgens bewirkten, dass sich Hannah ausgeglichen fühlte – angesichts der zunehmenden Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen musste sie sich sogar eingestehen, dass sie sich langsam, aber sicher auf die Aktivitäten des bevorstehenden Morgens freute. Wenn der Arzt sie später foltern wollte, dann hätte er den Tag schließlich nicht damit begonnen, sie mit Pfannkuchen vollzustopfen.
Oder doch?
»Sie können schon mal das Geschirr spülen, während ich nach draußen gehe und alles vorbereite«, sagte Dr. Heath, nachdem sie sich satt gegessen hatten. »Wenn Sie fertig sind, kommen Sie zu mir raus in den Stall.«
Er zog sich den schwarzen Parka über, in dem ihn Hannah schon hundert Mal bei ihren Visiten auf hiesigen Farmen gesehen hatte, und ging in die Morgendämmerung hinaus. In seiner gut sortierten Junggesellenküche fand Hannah sofort alles, was sie zum Abwaschen und Abtrocknen des Geschirrs benötigte. Sie beendete ihre Aufgabe, so schnell sie konnte, und ihr Körper bebte vor Vorfreude. Als sie nach draußen kam, lockte sie das Licht, das durch die Türen der großen Scheune drang, in die richtige Richtung. Hannah schob die schwere Tür zur Seite und trat ein.
Sie war noch nie in Dr. Heaths Stall gewesen, und der Anblick ließ sie innehalten. Die Boxen befanden sich im hinteren Teil des Gebäudes und beherbergten zwei Stuten und einen Wallach. Strategisch platzierte Strahler erhellten den Raum und beleuchteten einen großen offenen Bereich in der Mitte. Eine ovale Laufbahn führte einmal um das Innere. Hannah wusste, dass ihr Chef ein begeisterter Läufer war und vor Jahren mit seinem Collegelaufteam Wettkämpfe bestritten hatte, aber sie hätte nie geglaubt, dass seine Begeisterung für diesen Sport so weit ging.
Dr. Heath trat aus einem der Verschläge und trug Sattel und Zaumzeug über einem Arm. Die Metallbeschläge daran klirrten, als er sich ihr näherte.
»Was halten Sie von meiner Scheune?«, fragte er, und ein jungenhaftes zufriedenes Lächeln umspielte seine attraktiven Gesichtszüge. »Ich muss zugeben, dass sie mein ganzer Stolz ist. Ich habe furchtbar viel Geld in dieses Projekt investiert und kann heilfroh sein, dass ich nicht verheiratet bin, denn jede vernünftige Frau hätte sich scheiden und mich einweisen lassen.«
»Mir war nicht klar, dass Ihnen das Laufen so am Herzen liegt.«
»Laufen ist nur eine meiner Leidenschaften.«
»Was sind die anderen?«
»Das werden Sie bald herausfinden«, antwortete er. »Kommen Sie hier rüber zu den Ställen. Ich bereite alles vor, und dann sehen Sie, wofür diese Bahn eigentlich gebaut wurde.«
Hannah folgte Dr. Heath hinüber zu den Verschlägen, in denen die Pferde zufrieden an ihrer morgendlichen Getreideportion herumkauten. Die Tiere belegten drei der Boxen, die vierte jedoch war leer. Der Boden war mit frischer Streu ausgelegt, und in der Mitte stand eine kleine Plattform aus Holz.
»Ziehen Sie sich aus«, wies Dr. Heath sie an, »und steigen Sie dann auf die Plattform. Na los, Hannah. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
Der Tierarzt erteilte seine Anweisungen mit ernster Stimme, was auf Hannah erregender wirkte, als es jedes verführerische Gemurmel vermocht hätte. Ein Heizstrahler in der Ecke des Stalls verhinderte, dass Hannah fror, als sie sich Jacke, Stiefel, Jeans und Pullover auszog. Dr. Heath hielt sie auf, bevor sie sich auch die Socken abstreifen konnte.
»Behalten Sie die an. Sie brauchen sie, wenn Sie die hier tragen.«
Hannah schnappte nach Luft. Er hielt ihr ein Paar Stiefel aus butterweichem Leder hin, die von den Zehen bis zum Knie reichten und mit goldenen Schnürsenkeln verschlossen wurden. Die Stiefel hatten dünne Sohlen und Metallabsätze, und an den Zehenspitzen befanden sich goldene Pompons. So etwas hatte Hannah noch nie zuvor zu Gesicht bekommen, und ihr war, als würde dieses Schuhwerk aus einem verdrehten Märchen stammen.
»Nur zu. Ziehen Sie sie an.«
»Ich glaube nicht, dass sie mir passen«, sträubte sich Hannah. »Ich habe so große Füße.«
»Ich kenne Ihre Schuhgröße,
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