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Geliebt, begehrt, verwoehnt

Geliebt, begehrt, verwoehnt

Titel: Geliebt, begehrt, verwoehnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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sah aus dem Fenster. Auf der anderen Seite des Parks lag das ehemalige Altenteil hinter einer hohen Natursteinmauer. Obwohl die Jahrzehnte alte Heizung des Herrenhauses erstaunlich gut funktionierte, nachdem sie wieder in Gang gebracht worden war, wirkte das Herrenhaus leer, kalt und bedrückend.
    Philips Assistentin hatte angedeutet, dem Haus würde die Hand einer Frau fehlen. Er wusste, dass sie dabei an sich gedacht hatte. Aber sie war nicht sein Typ. Sie war nicht Melly.
    Ärgerlich brachte er die innere Stimme zum Schweigen, die ihm solche Gedanken einflüsterte. Am Vortag hatte er das ehemalige Altenteil inspiziert.
    Das Haus war wetterfest und das Mauerwerk in sehr guter Verfassung, doch genau wie das Herrenhaus musste es dringend modernisiert werden.
    "Es wäre eine Schande, das Haus leer stehen zu lassen", hatte Shane Farrell, sein neuer Wildhüter, angemerkt. "Ich hätte nichts dagegen, selbst einzuziehen", hatte er hinzugefügt.
    "Ich wollte dir eigentlich die Kate neben Petes anbieten", hatte er geantwortet.
    Er hatte das zweite der beiden kleinen Häuser gemeint, die er auf der Auktion ersteigert hatte. Aber im Grund gab er Shane Recht. Es war schade, wenn das Altenteil leer stand und immer mehr herunterkam, besonders wenn eine einsame alte Dame ihre Freude daran haben könnte.
    Finn ging zu seinem Schreibtisch, nahm den Telefonhörer ab und suchte in seinem Telefonverzeichnis nach der Nummer seiner Anwälte.
    Der Brief erwartete Melly, als sie nach einem besonders schlimmen Arbeitstag abends um neun nach Hause kam. Erst hatte Gayle sich wegen einer Bronchitis krank gemeldet. Dann hatte eine Topmanagerin, die sie im Auftrag eines ihrer besten Kunden diskret umworben hatte, sie wütend von zu Hause aus angerufen.
    Die Frau hatte sich bei ihr beschwert, dass ihr derzeitiger Chef von ihren Verhandlungen mit ihren Kunden erfahren hatte. Dabei hätte sie, Melly, ihr doch äußerste Diskretion zugesichert. Und jetzt wusste ihre derzeitige Firma Bescheid, dass sie sich abwerben lassen wollte, was für sie eine äußerst peinliche Situation darstellte. Melly vermutete, dass der Partner der Frau das Geheimnis ausgeplaudert hatte. Er arbeitete in derselben Branche wie seine Lebensgefährtin, hatte allerdings nicht denselben guten Ruf wie sie. Melly wusste jedoch, dass sie ihren Verdacht nicht laut äußern durfte.
    Als Nächstes rief ihr Kunde an, der gerade von der Managerin informiert worden war. Er war genauso wütend, und es dauerte eine Weile, bis sie die Wogen geglättet hatte. Dadurch kam sie zu spät zum Mittagessen mit einem anspruchsvollen Kunden, der großen Wert auf Pünktlichkeit legte. Nach dem Mittagessen versuchte sie, ihre Großmutter anzurufen. Sie machte sich Sorgen, weil sie sie weder zu Hause noch über das Handy erreichte, das sie ihr einmal geschenkt hatte.
    Sie war schon im Begriff, nach Sussex zu fahren und nach dem Rechten zu sehen, als ihre Großmutter sich endlich über Handy meldete. Arabella Russell war am Grab ihres Mannes gewesen, das sie einmal in der Woche besuchte. Sie nahm das Mobiltelefon nie mit auf den Friedhof, weil man das ihrer Ansicht nach nicht tat.
    Ohne Gayle, die das Tagesgeschäft der Agentur normalerweise fest im Griff hatte, fand sich Melly allein mit der ganzen Büroarbeit und hatte das Gefühl, dass sie unter einem Berg von Papieren erstickte. Was ihr gerade noch fehlte, war der Anruf eines Mannes, den sie im Vorjahr vergeblich von seiner Firma abzuwerben versucht hatte. Er hatte sich schließlich für das Angebot eines Konkurrenten des Unternehmens entschieden, in dessen Auftrag sie mit ihm verhandelt hatte. Jetzt war er mit seiner Wahl unzufrieden und bat sie ein wenig von oben herab, die Sache "hinzubiegen". Er wäre nun doch an der Stelle bei ihrem Kunden interessiert.
    Sie war professionell genug, die Antwort, die ihr auf der Zunge lag, hinunterzuschlucken. Stattdessen hatte sie ihm in ihrem höflichsten Ton erklärt, dass es nicht in ihrer Macht läge, Dinge "hinzubiegen", die schief gelaufen waren.
    Melly öffnete ihre Wohnungstür und hob die Post vom Boden auf, bevor sie die Tür hinter sich schloss und verriegelte. Ihre Wohnung lag in einem Gebäudekomplex, der unter Denkmalschutz stand. Es war gesetzlich verboten, an dem eleganten Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert bauliche Veränderungen vorzunehmen und etwa ein modernes Sicherheitssystem einzubauen. Ihre Großmutter war von dem altmodischen Charme des Hauses sehr angetan.
    "Es tut mir Leid, Melly,

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