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Geliebt

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Titel: Geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Rice
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in der winzigen Küche und kehrte kurz darauf mit zwei großen Dosen mit warmem Bier wieder, die er auf dem Tisch abstellte. Weder Sam noch Samantha griffen danach.
    Sam trat nervös von einem Fuß auf den anderen und wusste nicht, was er sagen sollte. Seinem Dad schien es genauso zu gehen.
    Unbehagliches Schweigen senkte sich über den Raum. Irgendetwas war seltsam. Sein Dad schien sich gar nicht richtig zu freuen, ihn zu sehen. Oder aber er konnte es einfach nur nicht richtig zeigen.
    Aufmerksam sah Samantha sich um. Überall herrschte Unordnung, der Raum sah völlig verwahrlost aus. Leere Wasserflaschen lagen auf dem Boden herum, daneben stapelten sich alte Zeitungen und Zeitschriften. In einer Ecke stand ein kleiner Schreibtisch, auf dem ein offener Laptop stand.
    Samantha spürte irgendetwas, und mithilfe ihrer scharfen Vampiraugen zoomte sie die Einzelheiten auf dem Computerbildschirm heran. Dabei erkannte sie, dass er bei Facebook eingeloggt war – allerdings unter einem anderen Namen.
    »Äh, habt ihr irgendjemandem davon erzählt, dass ihr mich besucht?«, wollte sein Dad schließlich wissen.
    Verwirrt erwiderte Sam seinen forschenden Blick. »Äh, was …«
    »Hast du zum Beispiel deiner Mutter davon erzählt?«
    »Nein«, entgegnete Sam. »Ich habe schon eine ganze Weile nicht mehr mit ihr gesprochen. Das hier war ein spontaner Entschluss. Irgendwie habe ich einfach gedacht, es wäre cool, wenn wir uns treffen könnten.«
    Daraufhin nickte der Mann zustimmend und entspannte sich augenscheinlich ein wenig.
    »Gut«, sagte er. Dann zog er eine zerknitterte Zigarettenpackung aus der Tasche, zündete sich eine Zigarette an und inhalierte tief. Der kleine Raum füllte sich mit Qualm. »Also, worauf steht ihr denn so?«
    Sam und Samantha wechselten einen fragenden Blick – sie wussten beide nicht, worauf er hinauswollte.
    »Äh, was meinst du denn?«, fragte Sam.
    Samantha blickte erneut zu dem Laptop und betrachtete wieder die Facebook-Seite. Irgendetwas daran störte sie. Diesmal entdeckte sie, dass mehrere Tabs geöffnet waren. Alle auf Facebook. Und jeder Tab unter einem anderen Benutzernamen.
    Sein Dad musste ihren Blick bemerkt haben, denn er ging plötzlich zu dem Laptop und klappte ihn zu. Dann kehrte er zu ihnen zurück.
    »Ich meine«, fuhr er fort, »habt ihr Sex miteinander?«
    Plötzlich nahm er mit einer schnellen Bewegung etwas vom Tisch.
    Samantha sah die Verwirrung in Sams Gesicht, die gerade in Verärgerung umschlug.
    In dem Moment begriff sie, was los war. Dieser Mann war überhaupt nicht sein Dad. Er war ein Schwindler. Ein Pädophiler, der sich seine Opfer über das Internet suchte. Über Facebook köderte er Kinder und wartete darauf, dass ihm jemand wie Sam über den Weg lief – jemand, der verzweifelt genug war, um zu glauben, dass er sein Dad sein könnte.
    Der Mann war blitzschnell. Bevor Samantha auch nur reagieren konnte, hatte er sich ein großes Küchenmesser geschnappt, war quer durch den Raum geschossen und hatte Sam von hinten in einen Würgegriff genommen. Das riesige Messer presste er so fest gegen Sams Kehle, dass er um ein Haar die Haut angeritzt hätte.
    Vor Schock schossen Sam die Tränen in die Augen.
    »Wenn du auch nur eine Bewegung machst, ist er tot«, knurrte der Mann Samantha böse an.
    Die Situation war interessant für Samantha. Angesichts der Tatsache, dass dieser Typ nicht Sams Vater war, hatte sie hier nichts mehr verloren und verschwendete nur noch ihre Zeit. Eigentlich könnte sie einfach hinausspazieren und Sam sterben lassen. Das würde keinen Unterschied machen. Sam war ihre einzige Spur gewesen, aber jetzt war er nutzlos für sie.
    Doch irgendetwas ließ sie zögern. Dieser Junge hatte einen Funken in ihr entfacht. Sie konnte es kaum fassen, aber sie empfand tatsächlich etwas für ihn. Und wenn es etwas gab, das sie mehr hasste als Menschen, dann waren das Widerlinge wie dieser Typ hier. Nein, sie konnte nicht einfach hinausspazieren.
    »Knie dich hin und zieh dein Shirt aus«, befahl der Mann Samantha mit dunkler, eiskalter Stimme, während er Sam immer noch das Messer gegen die Kehle presste.
    Als Sam sich wand, ritzte das Messer die Haut, und ein wenig Blut trat hervor.
    Samantha hätte den Mann jederzeit umbringen können. Doch das Problem war das Messer – sie wollte nicht riskieren, dass er Sam tötete. Daher konnte sie keine hastigen, überstürzten Bewegungen machen.
    Langsam ließ sie sich auf die Knie sinken, hob die Hände und zog ihr Shirt

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