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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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getraut zu fragen. Aus Angst, es könnte sich herumsprechen, dass wir nicht verantwortungsvoll genug sind, ein Kind aufzuziehen und dass dann alles ruiniert ist, wofür wir gearbeitet haben. Und gleichzeitig denke ich, wie dumm ich bin, mich um so etwas Triviales zu sorgen wie die Ansichten der Königin, wenn Beth doch verschwunden ist.«
    Kerrich hatte Beths Gesichtsausdruck gesehen, als sie Pamela und ihn hatte streiten hören. Er bezweifelte, dass sie irgendwelche Dummheiten machen würde; sie hatte sich in jeder Hinsicht als verständig erwiesen. Aber sie hatte eventuell durchaus vor, sie beide in Verlegenheit zu bringen, und es war kaum noch Zeit bis zu ihrem Termin bei der Königin.
    Diese Göre! Sie im Angesicht der Königin irgendwelche Erklärungen stammeln zu lassen! Aber gleichzeitig bewunderte er den ungestümen Racheakt und wusste nur allzu gut, dass Beth nicht die geringste Absicht hatte, zu kooperieren. Nicht, wenn sie sich ausgenutzt fühlte und damit rechnete, in Kürze abgeschoben zu werden.
    »Sie hat sich nicht verlaufen«, sagt er überzeugt. »Sie versteckt sich. Wir werden sie finden müssen.« Er knotete Pain , elas Hände auseinander, legte sich die eine auf den Arm und geleitete sie durch die Menge zum vorderen Salon. Er spürte sie zittern und sagte im beruhigendsten Tonfall, den er zu Wege brachte: »Wir sollten die Räumlichkeiten finden, wo die Kinder spielen. Wir können sie nach Beth fragen und die Gouvernanten auch.«
    Pamelas Finger zuckten auf seinem Arm. Sie sprach so leise, dass er sich zu ihr hinunterbeugen musste. »Devon, sie ist böse auf mich. Weil ich sie habe glauben lassen, dass sie ein richtiges Zuhause bekommt. Einen Platz, wo sie immer bleiben darf.«
    Er sah sich im Gehen suchend um, und wann immer er jemanden anschaute, lachte man ihn an. Er lächelte niemals zurück. »Sie ist auch auf mich böse.«
    »Ja, aber ich habe von vornherein gewusst, dass Sie … ich habe mich für etwas Besseres gehalten, wollte ich sagen … ich habe gar nicht realisiert, wie sehr ich meine Integrität verloren habe, indem ich Versprechungen gemacht habe, die ich nicht habe halten können.«
    Sie beleidigte ihn ganz offen. Aber sie hörte sich abgekämpft an, und er wusste schließlich, was sie meinte. Mehr noch, er wollte diese Frau trösten, die gerade begriff, wohin ihr Geschäft mit dem Teufel sie geführt hatte. »Beth ist ein kluges Mädchen«, sagte er. »Sie kommt schon zurück.«
    »Aber kommt sie rechtzeitig zu ihrem Termin bei der Königin zurück? Es mag ja trivial sein, der Königin vorgestellt zu werden, aber Beth war ziemlich nervös deswegen, und ich bin sicher, es wäre ein Moment, an den sie sich ihr Leben lang erinnert.« Pamela biss sich so fest auf die Unterlippe, dass Kerrich vor Mitgefühl zusammenfuhr. »Vielleicht würde das den Schmerz, den ich ihr zugefügt habe, ein wenig wettmachen«, sagte sie.
    »Sie haben ihr nicht wehgetan«, beruhigte Kerrich sie. Pamela war zu streng mit sich. Sie wollte ehrbar und tugendhaft handeln und war doch nur eine Frau, eine Frau, die sich ihren Lebensunterhalt damit verdiente, fürj emanden wie ihn zu arbeiten … einen Mann, der während der letzten Jahre fast ganz vergessen hatte, was Ehre und Tugendhaftigkeit bedeuteten. »Sie haben sie ausgesucht, in jenem Waisenhaus. Sie haben mich dazu gebracht, sie zu akzeptieren, Sie haben ihr Schulstunden gegeben und Benehmen beigebracht – Beth weiß, was sie Ihnen zu verdanken hat.«
    »Ich habe mir geschworen, dass dem Kind durch Ihr Vorhaben kein Leid geschieht, aber genau das ist passiert. Und Beth – leidet – so – sehr.«
    Ihr Kummer veranlasste ihn, einen Blick auf sich selbst zu werfen. Und was er sah, machte ihn fast krank. Sein Vater und Großvater waren ihm jederzeit mit gutem Beispiel vorangegangen; wann war er so weit vom rechten Weg abgekommen, dass er gar nicht mehr von sich erwartete, ehrbar und tugendhaft zu sein? Als er sich mit Pamela verglich, begann er den Mann zu fürchten, zu dem er geworden war.
    Sie hatten beinahe den vorderen Salon erreicht, als ihnen Herr Muller in den Weg trat. Er war als Kammerdiener Alberts nach England mitgekommen und hatte in der kurzen Zeit seit der Hochzeit zusammen mit Albert den ganzen Haushalt neu organisiert. Herr Muller arrangierte die Empfänge der Königin, achtete auf den Zeitplan und sagte jedem, was zu tun war.
    jetzt stand er, die Hände auf dem Rücken, vor ihnen beiden und sagte mit hoher, scharfer Stimme: »Lord

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