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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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liebsten die Stirn gewischt. Er konnte sich Großvaters Reaktion vorstellen, wenn er erfuhr, dass sein Enkel eine Dame, mit deren Familie Großvater bekannt gewesen war, der Lüge und des Betrugs bezichtigt hatte.
    »Wie dem auch sei, Beth wird seine Lordschaft kennen lernen, denn Lord Kerrich wird jeden Tag eine gewisse Zeit mit Beth und mir im Kinderzimmer verbringen.«
    Kerrichs Wohlwollen schwand wie Eis in der Sahara. »Wie bitte?«
    Miss Lockhart zog Beth an sich und lächelte sie an. Ach weiß nicht, ob Lord Kerrich es Ihnen erzählt hat, aber die Geistesgegenwart dieses Mädchens hat eine wertvolle Uhr vor einem ruchlosen Taschendieb gerettet.«
    Beth wollte protestieren. »Aber ich -«
    Miss Lockhart legte ihr sanft die Hand auf den Mund. »Ich weiß, Liebes, du willst kein Lob, aber du verdienst es.« Sie strahlte Kerrich an. »Genau wie Lord Kerrich ein Lob verdient, weil er dich so selbstlos in sein Haus geholt hat.«
    Lord Reynard klopfte seinem Enkel auf die Schulter. »Gut gemacht, junge. Eine ganz bewundernswerte Sache.«
    Großvater wusste,doch ganz genau, dass es übertrieben war, Beth zu adoptieren. Warum sagte er nicht, dass eine kleine Belohnung oder eine Stelle als Küchenmädchen genügt hätte, fragte sich Kerrich. Diese Bewunderung verhieß nichts Gutes. Gar nichts Gutes.
    »Beth, du hast es dir wirklich verdient, Lord Kerrich kennen zu lernen. Und schließlich steht er in deiner Schuld.« Miss Lockhart zog die Hand von Beths Mund und sagte, als Beth stumm blieb: »Lord Kerrich hat darauf bestanden, seiner Bewunderung für unsere kleine Heldin Ausdruck zu geben, indem er sie zu all den wunderbaren Vergnügungen mitnimmt, die London zu bieten hat.«
    Kerrich lächelte, allerdings mit fest zusammengebissenen Zähnen. »Aber ich hatte auch meine Bedenken ausgedrückt, dass ein Geschäftsmann nicht den ganzen Tag im Kinderzimmer verbringen kann«, sagte er schließlich.
    »Mylord, Sie wollen ja auch eine ungezwungene, für alle sichtbare Beziehung zu dem Kind.«
    Er starrte sie wütend an. Auf seiner Wange zuckte ein Muskel. »Sicherlich möchte ich das.«
    »Aber dazu müssen Sie eine gewisse Zeit aufwenden, um das Kind kennen zu lernen. Ich erwarte, Sie jeden Tag im Kinderzimmer zu sehen.« Miss Lockhart sah ihm geradewegs in die Augen und wiederholte schnarrend: »Jeden Tag.«
    Er wusste, dass er in der Falle saß, aber er wusste auch, wie man verhandelte. Er ignorierte alles und jeden und konzentrierte sich ganz auf die Frau. »Wie viel Zeit?«, wollte er wissen.
    »Zwei Stunden pro Tag.«
    »Zu einer festgesetzten Uhrzeit?«
    »Wie Sie mit Recht ausgeführt haben, sind Sie ein viel beschäftigter Mann.« Miss Lockhart, die selbst keine schlechte Verhandlungsgegnerin war, stierte ihm in die Augen. »Wenn es Ihnen nicht zu umständlich ist, würde ich Sie bitten, mir Bescheid zu geben.«
    Das Blut pochte ihm warm durch die Adern. »Ich lasse Sie meinen Terminkalender einsehen.«
    »Und ich richte den unseren entsprechend ein.«
    Kerrich ließ es gut sein und bemerkte, dass Lord Reynard ihn mit strahlenden Augen ansah. Beth hatte sich mittlerweile zur Tür geschlichen, als befürchtete sie, die beiden könnten vor Wut platzen.
    »Hast du keine Angst, dass die Leute glauben, sie sei das Kind einer illegitimen Liebe?«, fragte Lord Reynard.
    Kerrich drehte sich entsetzt zu seinem Großvater um. »Ein Kind der Liebe? Unmöglich! Jeder weiß, dass ich ausgebufft genug bin, wenn es zum -« Er brach ab. Lord Reynard hatte ihn angestachelt, verbotenes Konversationsterritorium zu betreten.
    Aber offenbar brauchte er sich deshalb nicht zu sorgen. Miss Lockhart – dieses arme alte Mädchen – sah einfach nur verwirrt aus. Sie hielt Rhythmus offensichtlich für etwas, das den Orchestern vorbehalten war und einen Pariser für den Bewohner der französischen Hauptstadt.
    Er räusperte sich. »Sicher wird niemand glauben, dass ich mein illegitimes Kind ins Haus nehme.«
    Sein Großvater kicherte.
    Kerrich rieb sich die Stirn. »Das heißt … natürlich werden sie das glauben. Kann ein Mann denn keine menschliche Geste machen, ohne zum Gegenstand von Klatsch und Tratsch zu werden?«
    »Nicht wenn er ein hübscher Lebemann im heiratsfähigen Alter ist«, antwortete Lord Reynard.
    »Ich habe all die Jahre immer für die Wohltätigkeit gespendet«, sagte sein Enkel rechtschaffen entrüstet.
    »In einem kalten Büro einen Scheck auszustellen ist etwas anderes, mein Sohn, als sich den Freuden und den Schmerzen

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