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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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drehte schnell den Kopf weg.
    Er nickte, als verstünde er ihre Wut. »Das sind die Schlimmsten, diese Waschlappen, die dann den Frauen die Schuld geben.«
    »Nur weil ich keinen von ihnen haben wollte.« Sie richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf und kämpfte in ihrer Wolldecke um Würde.
    »Ich kann mir nicht anmaßen, das wirklich zu verstehen. Mich begrapscht nie jemand.«
    Doch. Pamela. Sie wusste nicht, woher sie den Mut nahm, aber sie packte ihn an den Kragenaufschlägen und zerrte sie so ungestüm auseinander, dass sie ihm mit dem Daumennagel einen Kratzer beibrachte..
    Er packte ihre Hand und sagte: »Autsch.«
    »Man erwartet von Ihnen, dass Ihnen das gefällt. Was auch immer diese Kerle tun, sie erwarten, dass Sie es mögen. Weil Sie nämlich arm sind und jung und – was am allerschlimmsten ist – hübsch.«
    »Ich bin hübsch, oder?« Er rieb beruhigend ihre Fingerknöchel.
    Sie wollte nicht getröstet werden. Sie bekam ihre Hand frei, kam nahe an sein Gesicht heran und starrte zornig in seine Augen. »Sie schlabbern einen ab.«
    »Ich schlabbere nicht, wenn ich küsse.«
    »Ich weiß.« Sie nahm seinen Kopf in die Hände und drückte ihren Mund auf seinen. Die Decke fiel zu Boden, aber das machte nichts, weil … weil … weil sie ihm eine Lektion erteilte. Sie erklärte ihm mit einem praktischen Beispiel ihr Leben. Sie trug immer noch das Schnürkorsett, Unterkleid und Unterhosen. Und es war ja nicht so, dass sie einander noch nicht geküsst hätten.
    Außerdem wusste sie genau, was er vorhatte, dieser Fiesling. Er ließ sich von ihr küssen, ließ sie seine Nähe und seine weichen Lippen genießen. Alles in der Hoffnung, sie in sein Bett locken zu können.
    Er legte die Finger um ihre Handgelenke, hielt sie eine Zeit lang fest und wich schließlich zurück. »Sie müssen damit aufhören.«
    Enthaltsamkeit? Oder gesunder Menschenverstand? Sie tauchte in seine goldbraunen Augen und fand diese neuen Anwandlungen nicht im Geringsten bewundernswert.
    Sie kämpfte ihre Hände los. »Mag stimmen. Ich will aber nicht.«
    Er beharrte auf seiner Meinung. »Sie werden es noch bereuen, wenn Sie nicht damit aufhören.«
    Es ging ihr um Vergeltung, um die Rache an all den Männern, die ihre gesellschaftliche Stellung hatten ausnutzen wollen, sie zu verführen. Es ging um ihren Zorn auf Kerrich und all die anderen, ihren Zorn auf diese dumme Maskerade und diese grässliche Enttarnung, der immer noch unterschwellig in ihr brodelte. Doch eine – wie Pamela fand nicht unpassende Lust verwandelte den Zorn in pure, aufwühlende, alles dominierende Leidenschaft.
    »Maßen Sie sich nicht an, meine Gefühle zu kennen«, knurrte sie.
    »Ich wollte Ihnen eine Chance geben.«
    »Verstehen Sie denn nicht?« Sie streifte mit der Handfläche über seine sehnigen, muskulösen Schultern. Ach zeige Ihnen, wie es ist, wenn man wie eine Frau benutzt wird.«
    »Ich bin aber ein Mann.« Sein Stimme war tiefer geworden.
    »Ja.« Sie schob seinen Hausmantel auf. »Das habe ich gesehen.«
    Sie hörte ihn Luft holen, aufgewühlt nach Luft schnappen, als sie ihn musterte und fing selbst zu keuchen an. Die Dinge hatten sich verändert. Sein Körper hatte sich verändert.
    »Männer träumen von Frauen, die sie so benutzen«, sagte er gedehnt.
    Pamela hatte die Mädchen tuscheln hören über die Männer und dieses Körperteil, das seine Größe verändern konnte, aber dass etwas Wahres an diesen Geschichten sein könnte, hatte sie nie geglaubt. Und dass sie selbst je Gelegenheit haben würde, den Beweis vor Augen zu haben, hatte sie sich bestenfalls in ihren schlimmsten Albträumen vorgestellt. Wie seltsam das hier war, wie befriedigend … wie unanständig. Dieser Vorsprung hatte sich verlängert, sich aufgerichtet, war in jeder Hinsicht gewachsen und stieß aus dem Nest schwarzer, gelockter Haare an seinen Lenden heraus.
    Sie starrte hin. Er wollte sie. Da war der Beweis. Von den expandierenden Dimensionen bis zum dickflüssigen Tropfen am rosigen Ende. Falls ihr danach war, konnte sie ihn leiden lassen. Oder sie konnte diesen Lebemann, diesen Mann, dem das Talent zur Verführung gegeben war, dazu benutzen, die bohrende Neugier zu befriedigen, die sie seit Mädchentagen quälte. Kein Mann hatte sie je gereizt, aber Kerrich tat es, und wenn sie ihn so ansah, musste sie zugeben, er war perfekt. Er würde ihr unter Garantie Vergnügen bereiten und sie dann, wie alle Lebemänner, vergessen. Kerrich würde keine endlosen Klatschgeschichten

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