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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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geistreich und witzig vor. Aber nur, bis er sich wieder gefangen hatte und weitersprach: »Doch nicht mehr als eine Frau gleichzeitig!«
    »Das heißt, falls sie heiraten würden -«
    »Und zwar Sie.«
    Warum brachte er immer unverdrossen dieses Thema auf? Um sie zu quälen, nahm Pamela an. Weil sie dafür verantwortlich war, dassJedermann seinen Irrtum mitbekommen hatte. Doch der Gedanke, sich zu verheiraten, machte ihr Angst. Und der Gedanke,
ihn zu
heiraten, ließ sie die Finger verkrampfen und schnürte ihr die Luft ab. Ein gut aussehender Weiberheld, beschlagen in den Verführungskünsten und ohne jeden Respekt vor ehelicher Treue? Kerrich war ihr schlimmster Albtraum.
    »Wenn man der Philosophie folgt, die Sie gerade erläutert haben, dann würden Sie also – falls Sie sich je verheiraten Ihre Gunstbezeugungen auf Ihre Ehefrau beschränken? Was Sie aber, wie Sie mir bereits erklärt haben, nicht tun würden«, insistierte Pamela hartnäckig.
    Er zog ihr das Handtuch vom Kopf und rieb die langen Strähnen zwischen seinen Handflächen trocken. »Nein. Solche Treue wäre ein vergeudetes Geschenk, weil die Frauen in ihrem umnachteten Unwissen seinen Wert nicht zu schätzen wissen.«
    »Einen Wert, der höher einzuschätzen sein soll, als die Treue einer Frau ihrem Mann gegenüber?«
    »Männer sind viel eher in der Lage, etwas Seltenes entsprechend zu würdigen.«
    »Sie reden im Kreis um die Wahrheit herum.« Sie blickte in die Tiefe der Bibliothek, sah nur die Schatten, nicht das Licht. »Sie sind genau wie mein Vater.«
    »Endlich einmal eine Beleidigung.« Doch er stritt es nicht ab. »Ich werde Sie heiraten müssen. Sonst kann ich Sie nicht hier im Haus um mich haben. Und es täte mir Leid, wenn Sie das Geld, das Ihnen so wichtig ist, nicht bekämen.«
    »Wenn ich Sie heirate, bekomme ich überhaupt kein Gehalt mehr – obgleich mir das ungerecht erscheint«, sagte sie nachdenklich. »Ich sollte für mein Leid eine Entschädigung bekommen.«
    Das Handtuch fiel neben ihren Füßen zu Boden, und seine Hände schoben sich auf ihre Schultern. »Sie würden nicht leiden müssen, mal abgesehen vom ersten Mal vielleicht. Aber ich darf mich rühmen, dass ich Ihnen vielleicht sogar da Freude bereiten könnte.«
    Sie wirbelte herum, entwand sich seinem Griff und starrte ihm ins Gesicht.
    Pamela begriff, dass sie den Mann, für den sie ihn gehalten hatte, zu schätzen gelernt hatte. Denn sie bemerkte, wie sie jetzt ihren Respekt verlor. »Sie wollen mich also für das Privileg, bei Ihnen arbeiten zu dürfen, bezahlen lassen, indem Sie mich in Ihr Bett zwingen.«
    Er schaute sie nachdenklich an. Dann lief er um sie herum, als sei sie ein Stolperstein. »Das scheint mir eine recht extreme Beschreibung zu sein.«
    »Ich habe das alles schon so oft gehört.« Sie folgte ihm. »Haben Sie eine Ahnung, wie es ist, wenn man ständig auf jedes Wort achten muss, das man sagt. Wenn man die Augen niederschlagen muss und so hausbacken zu sein hat wie möglich – um dann doch angefasst und begrapscht zu werden?«
    Kerrich bückte sich vorm Feuer, streckte seinen Rücken, spannte das Hinterteil und hob seinen Hausmantel auf. »Ich darf in aller Aufrichtigkeit behaupten, nie in einer solchen Lage gewesen zu sein.« Er ging zum Schreibtisch und schlüpfte in den Mantel.
    Und Pamela stand da und starrte auf den Punkt, wo sie gerade noch seine kleinen, knackigen Pobacken gesehen hatte;
gesehen,
nicht etwa flüchtig erahnt.
    »Miss Lockhart?«
    Sie blickte verwirrt auf und sah ihn tun, was er auch an jenem schicksalhaften Tag getan hatte, als sie zum Vorstellungsgespräch gekommen war.
    Er schaute sie an und setzte sich auf den Tisch. Ein paar Schriftstücke lagen lose über die Schreibtischplatte verstreut, und dicke Mappen lagen ordentlich gestapelt in der Nähe des Stuhls. Kerrich saß auf der Kante und ließ die nackten Füße baumeln, den Hausmantel locker umgelegt, der Blick gespannt auf Pamela gerichtet. »Sie wollten sagen, dass die Männer Ihnen Probleme machen?«
    »Oh, ja.« Ein halb entkleideter Mann, das war ja noch gar nichts. Pamelas Unmut war enorm. Sie ging Kerrich nach, baute sich vor ihm auf und legte los: »Männer. Sie fassen einen an, sie begrapschen einen, und wenn man sich wehrt, dann behaupten sie, das sei lediglich Koketterie und man wolle sie mit Widerstand nur reizen.« Sie betonte langsam jede Silbe. »Die
Männer
haben jedenfalls keinen Fehler gemacht.«
    Er hätte fast ihr Kinn berührt. Fast, aber sie

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