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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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längst verloren haben würde. Er würde kaltherzig Beth abschieben. Er würde Pamela ausbezahlen und sich eine neue Geliebte suchen.
    Dann würde die Erde wieder eine Kugel sein, der Himmel blau und die Sonne im Osten aufgehen. Alles, woran Pamela glaubte, würde sich bewahrheitet haben, und ihr Leben würde endlich wieder in Ordnung kommen.

Kapitel 22
    »Wie war die Reise, Mylord?«, fragte Moulton spät am nächsten Nachmittag, während er Kerrich aus dem Mantel half.
    »Die reinste Pest.« Er scheuchte mit herrischer Geste die herumwimmelnde Dienerschaft fort. »Ich habe herausgefunden, wohin der mysteriöse Mr. Athersmith verschwunden ist.«
    Moulton senkte die Stimme. »Auf Ihren Landsitz in Norfolk?«
    »Er war zwar nicht auf Brookford House, aber er war in der Bank.« Kerrich zog die Handschuhe aus und legte sie in den Hut. »Auf meine Anordnung hin, wie er den Angestellten mitgeteilt hat.«
    »Und hat man ihm geglaubt?«
    »Warum auch nicht?« Kerrich setzte sich in Bewegung und gab einem der Diener den Hut. »Ich habe schließlich niemandem von meinen Problemen erzählt.«
    Moulton lief ihm zu einer Vase voller Rosen nach, die auf dem Tisch stand. »Das stimmt natürlich, Mylord. Was hat Mr. Athersmith in der Bank gemacht?«
    Kerrich beugte sich hinunter, roch an einer ganz besonders schönen Blüte und dachte an Pamela. »Er hat große Mengen Spezialpapiers mit Wasserzeichen gestohlen, auf dem wir unsere Banknoten drucken. In der Annahme, er handle in meinem Auftrag, haben meine Angestellten ihm auch noch dabei geholfen, das Papier hinauszuschaffen. Sie waren recht zufrieden mit ihrer Arbeit.«
    Moulton starrte ihn fassungslos an. »Dieser Mann hat vielleicht Nerven!«
    »Das hätte ich ihm auch nicht zugetraut«, sagte Kerrich müde. »Gibt es hier irgendetwas Neues?«
    »Auch wenn wir jetzt wissen, wo Athersmith sich aufgehalten hat, dem Kopf der Bande sind wir damit auch nicht näher gerückt.«
    »Sie kommen nicht gerade gut voran, was ihn angeht.«
    »Kein Grund so kritisch zu sein, Mylord«, sagte Moulton, war es dann aber selbst. »Die Beamten der Bank of England sind wohl die ineffizientesten, mit denen ich je gearbeitet habe. Sie bestehen darauf, Regierungsleute einzusetzen, wo eigentlich Profis wie wir gebraucht werden. Und dabei kommt dann auch das Entsprechende heraus. Alles was wir haben, ist eine erkaltete Spur.«
    Kerrich zog eine Rose aus dem Bukett und drehte sie zwischen den Fingern. »Vielleicht kehrt die Bande in die Hütte auf meinem Land zurück, um dort die Noten zu drucken.«
    »Wir beobachten die Stelle – zumindest behaupten das die Bankbeamten –, aber die Verbrecher scheinen zu wissen, dass wir sie im Visier haben, sonst hätten sie nicht die Bibliothek durchwühlt. Und offen gestanden können sie auf diese Druckerpresse verzichten, weil sie sich mittlerweile längst eine neue leisten können.« Moulton war schmallippig vor Frust. »Falls wir Ihren Cousin finden, Mylord, dann verhaften wir ihn, auch wenn Ihnen das nicht gefällt.«
    Kerrich nickte. Er hatte getan, was in seiner Macht stand, um Lewis zu retten. Der Ruf der Familie Mathewes würde Schaden nehmen, aber Kerrich war es leid, sich um seinen Cousin zu sorgen, wenn er andererseits eine Königin zu beschwichtigen und eine Verlobung zu erzwingen hatte. »Solange ich nicht neben ihm am Galgen lande.«
    »Hat man Ihnen das angedroht, Mylord?« Moulton schüttelte den Kopf. »Nicht die Spur einer Chance, Mylord.«
    Kerrich hatte sich schon gedacht, dass die Herren von der Bank geblufft hatten; gut zu wissen, dass er Recht gehabt hatte. »Gut. Ich habe nämlich vor zu heiraten, und Gefängnis wäre da hinderlich.«
    Moulton lächelte erfreut. »Dann würde ich gerne gratulieren, wenn ich darf, und Ihnen sagen, dass Sie sich eine ganz entzückende junge Lady ausgesucht haben.«
    Ziemlich anmaßend, aber Moulton war im Augenblick Kerrichs Butler, und ein guter Butler wusste eben stets, was im Hause vor sich ging. »Sagen Sie ihr das bloß nicht«, riet ihm Kerrich. »Sonst hält sie Ihnen einen Vortrag über die Seichtigkeit äußerer Schönheit.«
    »Bestimmt.« Die Männer grinsten einander an.
    Kerrich zeigte auf die geschlossene Tür der Bibliothek. »Wie schlimm ist es?«
    »Ich habe meinen Männern gesagt, was passiert ist, und wir haben ein paar ausgesuchte Diener ins Vertrauen gezogen. Wir haben gesagt, es hätte einen Einbruch gegeben, aber Lord Kerrich würde kein Aufsehen wollen. Wir haben ganz still aufgeräumt.

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