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Geliebte Betrügerin

Geliebte Betrügerin

Titel: Geliebte Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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das Herz bricht.« Er rieb sich die schmerzende Stirn. »Alles, was mich noch aufrecht erhalten hat, war der Gedanke, dass Sie hier sein würden und dass ich -« Er brach ab. Was war nur in ihn gefahren, dass er so ins Schwatzen geriet? Man belastete eine Dame nicht mit den Problemen des Alltags. Er setzte sein unwiderstehlichstes Lächeln auf und sagte: »Sie sind zu gütig, sich so geduldig mein Gejammer anzuhören.«
    Sie schaute ihn an, als sei er nicht recht bei Verstand. »Nein, bin ich nicht. Es hörte sich nur an, als sprächen Sie mit – jetzt war sie es, die abbrach.
    »Mit meiner Ehefrau?«
    Pamela war ganz durcheinander; man sah es ihrem Gesicht an. Aber Kerrich war nicht weniger verwirrt. Die gelegentlichen, oberflächlichen Gespräche mit einer Ehefrau hatte er sich nicht als intimen Gedankenaustausch ausgemalt.
    Sie kam auf ihn zu und legte einen Arm um seinen Hals. »Also gut, einen Kuss.«
    Seine Ehefrau sollte die Dekoration an seinem Arm sein, die Gastgeberin in seinem Haus, die Mutter namenloser, gesichtsloser, manierlicher Kinder.
    Er wühlte die Finger in ihr Haar.
    Seine Ehefrau brauchte nichts von seinen Geschäften zu wissen oder seine Sorgen teilen.
    Er presste seine Lippen auf ihren Mund.
    Seine Ehefrau brauchte überhaupt nichts zu denken.
    Und dann war er es, der über gar nichts mehr nachdachte. Er ließ die Rose fallen, zog Pamela an sich hoch, bis sie auf Zehenspitzen stand. Er brauchte ihren Duft, ihren Körper, ihren Geschmack, um den Schmerz loszuwerden, den Lewis' fortgesetzte Betrügereien ihm bereiteten. Er brauchte Pamela, um die Sorgen loszuwerden, die Victorias Drohung ihm machten und der nahende Empfang. Sie küssten einander wie Liebende, die nach langer, schmerzvoller Trennung wieder vereint waren. Als wären sie erst gemeinsam ein ganzer Mensch. Als liebten sie einander.
    Ihre Lippen öffneten sich, und sie nahm voller Freude seine Zunge auf, um sie zu liebkosen. Ihre Erotik erweckte seine Fantasien zum Leben. Er träumte davon, flach auf dem Rücken zu liegen und sich mit dem Mund von ihr verwöhnen zu lassen.
    Sie mussten einfach mehr Zeit zusammen verbringen. Er musste mit ihr alleine sein, um sie zu verführen. Und er wusste, er würde sie verführen. Er wollte sie besitzen, mit Haut und Haaren. Bis sie ihn so sehr begehrte, das sie ihn ihren Herrn und Gebieter nannte.
    So wie er Pamela kannte, musste ihrer beider Liebesspiel lange dauern und ungestüm sein.
    Rosenduft umgab sie. Er schaute hinunter und sah die Rose zertrampelt zu ihren Füßen liegen. Und Pamela? Pamela schmolz in seinen Armen.
    Er bedurfte jetzt all seiner Überzeugungskraft. »Wir können so nicht weitermachen«, sagte er. »Wir müssen zusammen sein.«
    Im Bund der Ehe vereint, hatte er gemeint. Aber Pamela sagte: »Ja. Wir sollten die Türe schließen.« Dass sie so willig und fordernd war, überraschte ihn, aber er war kein Narr. Wenn sie schon solch unbändige Lust auf ihn hatte, würde er sich ihr nicht verweigern.
    »Aber nicht hier«, sagte er. Nicht hier, wo die Geister seiner Mutter und ihres Geliebten ihn verspotteten.
    Er nahm Pamela am Arm und schob sie zur Tür hinaus in Richtung Bibliothek. Moulton sah sie und eilte mit ungerührter Miene herbei, den Bibliotheksschlüssel in der Hand. Doch als er ihn ins Schloss stecken wollte, schwang die Tür knarrend in den Angeln.
    Die Männer blieben wie angewurzelt stehen. Die Bibliothek stand offen. Kerrich legte den Zeigefinger auf die Lippen, mahnte zur Ruhe und bedeutete Pamela zu gehen. Moulton riss die Tür auf und stürmte hinein, Kerrich dicht auf den Fersen.
    Am Schreibtisch saß, über die Bücher gebeugt, ein Whiskyglas neben sich … Lord Reynard. Der alte Mann schürzte die Lippen und strich sich mit der Hand das Kinn, als er den entgeisterten Moulton und seinen Enkel vor sich stehen sah. »Interessantes Zeugs, das, Devon. Aber natürlich alles kompletter Quatsch.«
    Kerrich und Moulton wechselten bedeutungsschwere Blicke. »Sir, ich …«
    Lord Reynard schaute an den beiden vorbei. »Ah, Miss Lockhart! Machen Sie auch bei dieser Verschwörung mit?«
    Kerrich sah Pamela um den Türstock lugen, und sie sagte hastig: »Nein, Sir.«
    »Dann sollten Sie vielleicht besser gehen. So Leid es mir auch tut, deine Avancen zu stören, Devon.«
    Kerrich ging auf sie zu, doch Pamela wich zurück, als hätte er eine ansteckende Krankheit.
    »Ich habe Beth bei Corliss gelassen.« Sie sah ihn nicht an. Sie sah niemanden an. Ihre Wangen waren

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