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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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verschanzt hinter seinem Tresen und bleich wie der Tod.
    „Später.“ Quinn griff nach ihrer Hand und zog sie in Richtung Aufzug, wobei er den anwesenden Personen misstrauische Blicke zuwarf. Er schwieg, bis sie in ihrer Suite waren und die Tür hinter ihnen schloss. Als er sich einigermaßen sicher zu fühlen schien, legte er so fest die Arme um sie, dass ihr beinah die Luft wegblieb.
    „Mach das nie wieder.“ Seine Stimme wurde durch ihr Haar gedämpft. „Verschwinde nie wieder einfach so.“
    „Ich habe dir einen Zettel hinterlassen.“ Sie versuchte, sich ein wenig von ihm zu lösen, um ihn anzusehen, doch er drückte ihren Kopf wieder an seine Brust.
    „Ein lächerlicher Wisch ist keine Entschuldigung für dein Verschwinden. Ich habe dich gebeten, dich nie wieder davonzustehlen. Denkst du, ich mache das, um dich zu kontrollieren?“
    Von jedem x-beliebigen Mann nähme sie genau das an, aber Quinn war kein x-Beliebiger. „Es tut mir leid, das war gedankenlos.“
    Er lockerte die Umarmung, um sich ihre Verletzung anzusehen. Sein Daumen tastete leicht über die inzwischen geschwollene, sich wahrscheinlich langsam dunkel verfärbende Oberlippe, die nun nicht mehr so stark blutete wie unmittelbar nach dem Schlag. „Ich hole dir ein feuchtes Tuch.“ Er sah an ihr herunter und verzog missbilligend den Mund, als er das blutverschmierte Taschentuch entdeckte, das sie immer noch in der Hand hielt. „Wirf es weg.“
    „Es ist nur ein Taschentuch.“ Doch er sah es an, als wäre es eine Bombe.
    „Wirf es weg, oder besser, ich mache das.“ Er zog es ihr aus den Fingern und nahm es mit nach nebenan.
    Sie folgte ihm, doch er verschwand im Bad, drehte das Wasser auf. Ihr Blick fiel auf das zerwühlte Bett.
    Seine Leathéan nannte er sie. Das zwischen ihnen war keine bedeutungslose Affäre, und obwohl sie sich mehr und mehr der Tragweite seines Geständnisses bewusst wurde, dachte sie nicht eine Sekunde an Flucht. Sie drehte sich zu Quinn um, der sie vom Türrahmen aus beobachtete.
    „Ich bereue nichts, Morrighan.“ Er bedeutete ihr, sich aufs Bett zu setzen, entfernte mit einem feuchten Handtuch die Blutreste aus ihrem Gesicht. Im ersten Moment brannte es, dann flaute der Schmerz ab. Aber sie verspürte nicht nur Linderung, sie bemerkte auch, wie sehr seine Hand zitterte. Schon in seinen Armen war ihr dieses Zittern nicht entgangen, das Beben seines Zorns. Seine Augen waren pechschwarz. Um seine Lippen lag der grimmige Zug, den er ihr verdankte.
    „Es lag nicht in meiner Absicht, dich wütend zu machen Quinn. Ich wollte Edwards nur meine Hilfe anbieten und sofort zurückkommen.“ Die Schwellung widersetzte sich Quinns Heilkräften, machte das Sprechen zu einer schmerzhaften Angelegenheit, aber das war besser als dieses Schweigen. „Ich weiß, ich hätte an der Rezeption anrufen können. Ich bin einfach gedankenlos in diesen Dingen. Ich musste nie auf jemanden Rücksicht nehmen. Ich wollte es nie.“
    „Ich bin nicht wütend auf dich. Ich war es, als ich diesen verdammten Wisch fand. Aber ich bin dir nicht gefolgt, weil ich wütend war, sondern in Sorge, verstehst du das?“ Er brachte ein Lächeln zustande, wohl auch, weil die Heilung unter seinen Fingern voranschritt. Ihre Oberlippe spannte kaum mehr unter der Schwellung. Gegen den Versuch, sein Lächeln zu erwidern, protestierte sie allerdings mit einem stechenden Schmerz.
    „Ich fürchte, das mit dem Lächeln wirst du eine Weile besser bleiben lassen. Ebenso das Reden.“
    „Reden geht“, widersprach sie.
    „Das habe ich befürchtet.“ Er fing ihren Finger ab, der auf seine Brust zielte. „Aber dann kannst du mir ja sagen, was eben im Foyer vorgefallen ist.“
    „Sie halten uns für Killer. Sie machen uns für die Todesfälle verantwortlich. Für alles, was hier geschieht.“
    „Wer denkt das?“ Er begutachtete den Fortschritt der Heilung und sah zufrieden aus. „Warte einen Augenblick, die Stelle ist noch empfindlich. Beantworte lieber meine Frage.“
    „Alle denken so, Clarissa hat sie angestiftet, und dich bezeichnete sie als Psychopathen.“
    „Menschen.“ Er sprach das aus wie einen Fluch. Es sollte sie stören, schließlich war sie ebenfalls ein Mensch, aber das tat es nicht. „Ignorieren stets das Offensichtliche.“
    „Sie denken, was sie denken wollen“, fügte sie hinzu. „Ich bin ein Paradebeispiel menschlicher Ignoranz.“
    Er küsste die Innenseite ihres Handgelenks. „Wir diskutieren das bei Gelegenheit aus. Wie kommt

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