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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Pulsieren an ihrem Hals, aber ihr gehörte nicht mehr seine volle Aufmerksamkeit. „Hörst du mir überhaupt zu?“
    „Du hast dich für den Kuss bedankt“, antwortete er, aber seine Gedanken waren meilenweit entfernt. „Das musst du aber nicht. Es gefällt mir zunehmend, dich zu küssen, auch wenn ich dein anfängliches Sträuben ein wenig vermisse.“
    Sie wollte ihm sagen, dass es geschauspielert war und keine Gewohnheit werden würde. Das eine war eine Lüge, das andere wäre bedauerlich. Aber sie beschäftigte viel mehr, was ihn ablenkte. Sie wollte sich umdrehen, doch er verhinderte es, indem er sie am Arm festhielt.
    „Da ist nichts. Ich habe mich geirrt.“ Er sah beunruhigt aus. Sein Blick wanderte durch den Raum, als suchte er jemanden.
    „Dann kannst du meinen Arm loslassen.“ Sie wollte seine Finger aufbiegen und seine Hand abschütteln. Eine Sekunde blitzte die Erinnerung an den Augenblick in ihrem Kopf auf, als sie das schon einmal versucht hatte. Er sah sie kurz verwirrt an, dann ließ er los.
    „Wen hast du gesehen?“ Diesmal versuchte sie nicht, sich umzudrehen, augenscheinlich war derjenige bereits außer Sichtweite. Zumindest nahm sie das an, denn seine beunruhigte Miene war wieder einem Lächeln gewichen. „War da jemand, den du kennst?“ Jetzt könnte sie das Streicheln an ihrem Hals wieder gebrauchen. „Ist dein Boss etwa hier?“
    „Was?“ Er schenkte ihr einen Blick, als hielte er sie für verrückt. Dabei zog sie nur logische Schlüsse. Wessen Gegenwart sollte ihn sonst irritieren? „Nein. Warte hier. Ich hole dir einen neuen Drink. Dann können wir uns weiter darüber unterhalten, wie dankbar du mir bist.“
    Bevor sie Luft holte, um etwas zu erwidern, hauchte er ihr einen Kuss auf die Lippen, nahm ihr das Glas ab und verschwand in der Menge.
    Morrighan stand allein da. Höchstwahrscheinlich dachten die anderen nun, sie hätte nicht genug Geld, ihren Stricher für den ganzen Abend zu bezahlen.
    Sie sah sich im Saal um, doch sie entdeckte Quinn nirgendwo. Stattdessen fiel ihr auf, dass sie nicht die einzige Person war, die ihre Umgebung scannte. Um genau zu sein, hatte sie den Eindruck, dass der Mann, der schätzungsweise so groß war wie Quinn und mindestens ebenso kräftig, sie beobachtete. Anders als Quinn hatte er sich dem Dresscode der Mehrheit der Männer angepasst. Dunkler Anzug, weißes Hemd, farbige Krawatte. Der Zwirn, in den er seinen massigen Körper gezwängt hatte, war sicherlich teuer, wollte aber nicht zu seinem Träger passen. Sein schmutzig blondes Haar war kurz geschnitten, das Kinn grob und kantig und die Nase über den schmalen Lippen sah aus, als wäre sie mehr als ein Mal gebrochen gewesen. Aber das war nicht das Abstoßendste an seinem Gesicht. Dieses Privileg hatte die wulstige Narbe, die sich von der Stirn über sein linkes Auge und seinen breiten Wangenknochen zog, um im Hemdkragen zu verschwinden. Es sah aus, als hätte jemand versucht, ihm den Schädel zu spalten. Bei der Vorstellung lief ein eiskalter Schauder über ihren Rücken. Sie schlang die Arme um sich und wollte sich wegdrehen, da bemerkte sie, dass der Mann, der sie so unverhohlen musterte, seine Lippen zu einem bedrohlichen Grinsen verzog. Sie wandte sich abrupt ab, wollte in der Menge untertauchen, um seinen Blicken zu entgehen. Sie wäre beinah mit Clarissa zusammengestoßen, die plötzlich vor ihr stand. Sie war so ein Glückspilz.
    Im Gegensatz zu ihr war Clarissa nicht allein, sondern in Begleitung eines durchschnittlich aussehenden, aber der Kleidung nach zu urteilen, überdurchschnittlich vermögenden Mannes mit unübersehbarem Bauchansatz.
    „Wie schade, der Traumprinz ist entschwunden. Vielleicht hat er sich ja wieder in einen Frosch verwandelt.“ Clarissa kicherte über ihren Scherz, während der Mann eher gequält die Miene verzog.
    „Ich wollte euch – entschuldige – dir meinen Mann vorstellen.“ Wieder das affektierte Spielen mit dem riesigen Diamanten an ihrer Hand, „Charles Vandermer.“ Der Genannte gab Morrighan gehorsam die Hand und nickte. „Der Name kommt dir sicherlich bekannt vor. Internationaler Diamantenhandel.“
    Wenn sie noch einmal mit dem blöden Klunker angäbe, würde Morrighan dafür sorgen, dass sie daran erstickte.
    „Unsere Morry war das kleine Genie unseres Jahrgangs.“
    Clarissa schien nicht aufzufallen, dass ihr Ehemann eher uninteressiert nickte. Wahrscheinlich war er der Giftspritzerei seiner Frau überdrüssig. Morrighan hätte beinah

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