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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Mitleid mit ihm gehabt.
    „Dein Drink, Darling.“
    Quinn gab Morrighan das Glas und legte den Arm um ihre Taille. Seine Hand rutschte auf ihren Hintern, als würde sie sich dort bereits heimisch fühlen. Doch Morrighan fiel nicht einmal im Traum ein, zu protestieren. Sie war froh, dass er sich nicht tatsächlich in den sprichwörtlichen Frosch verwandelt hatte. Dass er sie nicht, wie befürchtet, im Regen stehen ließ.
    „Mr. Vandermer, nehme ich an.“
    Er reichte Clarissas Mann die Hand. Vandermers Blick blieb gelangweilt, gleichgültig, während Clarissa Quinn anstarrte wie die Schlange ein Kaninchen mit breiten Schultern, sanften, geradezu heilenden, Händen, wunderschönen Augen, samtweichen Lippen und hübschen Füßen. Morrighan lächelte den Trostpreis an, den Clarissa ihren Mann nannte. Er könnte sie mit noch so wertvollen Klunkern überhäufen, sie würde nicht tauschen wollen. Der Trostpreis wollte wahrscheinlich auch gar nicht tauschen, er war nicht einmal lange genug an seiner eigenen Frau interessiert. Er flüsterte Clarissa etwas ins Ohr und entschuldigte sich mit einem dringenden geschäftlichen Telefonat.
    „Noch einen Baileys, Morry? Du solltest wirklich mehr auf deine Figur achten.“
    Statt die spitze Bemerkung an sich abprallen zu lassen, sah Morrighan schuldbewusst an sich hinunter. Wütend über ihre mangelnde Souveränität biss sie sich auf die Unterlippe. Fest. Sie schmeckte Blut. Obwohl ihr der Ankleidespiegel ihr neues – krankheitsbedingtes – abgemagertes Selbst deutlich vor Augen geführt hatte, war sie wie ein dummes Huhn auf Clarissas Sticheleien hereingefallen. Der Triumph, den ihr Quinns Inszenierung verschaffte, verpuffte augenblicklich.
    Quinn stieß ein kaum hörbares Schnauben aus. Morrighan hätte fast damit gerechnet, dass er sie mit einer entsprechenden Antwort verteidigen würde, doch stattdessen tat er etwas Überraschendes. Er legte seine Hand unter ihr Kinn, zwang sie mit sanftem Druck, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. Er fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe, legte ihn dann an seine eigenen Lippen und fuhr mit seiner Zunge darüber. Ein merkwürdiges Funkeln blitzte in seinen Augen auf, bevor er sich mit einem vielsagenden Lächeln wieder Clarissa zuwandte. Deren Augen waren so weit aufgerissen, dass Morrighan befürchtete, ihre Augäpfel würden jeden Moment heraushüpfen. Anatomisch völlig unmöglich, aber eine lustige Vorstellung.
    „Sie sollten es auch einmal damit versuchen, unvergleichlich.“
    Sein genießerischer Tonfall jagte Morrighan ein ganzes Bataillon kleiner Schauder über den Rücken. Sie sah an sich hinab, um zu kontrollieren, ob sich etwas verräterisch durch den Stoff ihres Kleides drückte, und verschränkte die Arme vor den Brüsten. Tat, als riebe sie sich über die fröstelnden Arme. Quinn legte den Arm um sie. Morrighan glaubte keine Sekunde, dass er ihre Geste falsch verstand und sie wärmen wollte, dazu lächelte er zu selbstgefällig. Ja, sie war nicht im Mindesten unempfänglich für seine Verführungskünste.
    Clarissa schnappte nach Luft, sah aus, als würde sie jeden Augenblick hyperventilieren, doch dann straffte sie die Schultern. Zum Glück, Morrighan war nicht scharf darauf, die Notärztin für sie zu spielen.
    „Ich werde mal sehen, was mein Charles macht. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Etwas zu hastig drehte sie sich um.
    Noch ein Ausschnitt, welche Überraschung, kommentierte Morrighan in Gedanken den tiefen Rückenausschnitt Clarissas, die mit übertriebenem Hüftschwung Quinn wohl etwas wie einen letzten, lasziven Gruß zukommen lassen wollte. Aus den Augenwinkeln beobachtete Morrighan, wie Clarissas Abgang bei ihm ankam. Leider nicht wie erhofft, denn er starrte auf ihren Rücken, als würde er jeden Quadratzentimeter genau unter die Lupe nehmen. Wenn nicht Schlimmeres.
    Sie hatte wirklich Glück. Da tauchte der sprichwörtliche Ritter in glänzender Rüstung auf und dann stellte sich heraus, dass er genauso simpel gestrickt war wie alle anderen Vertreter der Gattung Mann. Entsprechend kühl fiel ihr Dank aus. „Das war nett von dir.“
    „Nur nett?“
    Das war fast ein wenig eisig. Er entzog ihr seinen Arm und sah sie von oben herab an.
    „Nein, nicht nur nett, das war ritterlich, wie du mich verteidigt hast. Bisher hat noch niemand so etwas für mich getan.“ Das war eine klitzekleine Lüge, ihr Ex Coop war … Nun ja, er war ein netter Kerl, der sie auch nicht im Regen hätte stehen

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