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Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Geliebte der Ewigkeit (German Edition)

Titel: Geliebte der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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darüber nachgedacht, einfach Nein zu sagen? Er hat dir schon zugemutet, dich um eine Leiche zu kümmern.“
    „Das warst wohl eher du“, unterbrach sie ihn. „Außerdem ist es keine Zumutung, sondern mein Job.“
    „In Boston.“
    „Gestern war das noch kein Problem für dich.“ Heute sah er sie an, als bereute er, sie in die Sache hineingezogen zu haben. Aber das tat er nicht. Sie war ebenso interessiert daran, das Rätsel zu lösen. „Was regst du dich eigentlich so auf?“ Dieses kleine Gespräch uferte allmählich zu sehr aus.
    „Wie erwähnt, ich habe mir Sorgen gemacht.“
    „Das ist wirklich süß.“
    „Ich wollte nicht süß sein.“
    „Quinn, ich bin durchaus in der Lage …“ Der Rest blieb ihr im Halse stecken und zwar nicht, weil ihr gequetschter Kehlkopf jedes Wort zu einer Qual machte.
    „Es gibt Gründe, warum ich das im Augenblick viel besser kann als du.“
    Morrighan nahm an, er würde ihr jetzt diese Gründe nennen. Sie befürchtete, dann nicht mehr in der Lage zu sein, herauszufinden, was Rebecca Edelstein widerfahren war. Doch er sah sie nur eindringlich an.
    „Also gut, ich lasse dich mit ihr allein. Aber ich werde in der Nähe bleiben, gleich hinter dieser Tür. Ich werde da sein, wenn du mich brauchst, ob es dir gefällt oder nicht. Und eins noch: kein heimliches Davonstehlen mehr! Bleib einfach in Reichweite, dann muss ich mir nicht ständig Sorgen machen, ob es dir auch gut geht.“
    Das sollte er auch nicht. Die Worte lagen ihr auf der Zunge, doch sie schluckte sie hinunter. „Versprochen.“ Sie wandte sich der Patientin zu, sobald sich die Tür hinter Quinn schloss. Erleichtert, dass er nicht einfach fortging, sondern auf der anderen Seite seinen Posten bezog.
    Morrighan stellte ihre Tasche auf dem Tisch ab. Nachdem Edwards ihr gesagt hatte, in welchem Zustand Rebecca aufgefunden worden war, war sie froh, sie dabei zu haben. Rebeccas Psyche war für sie nicht erreichbar, dazu genügte ein Blick in ihre Augen. Die Sorge um ihre Seele würde ein anderer übernehmen, der einfühlsamer und belesener auf diesem Gebiet war. Das war eine Nummer zu groß für sie. Im schlimmsten Fall richtete sie mehr Schaden als Nutzen an. Sie konzentrierte sich besser auf das, was ihr Fachgebiet war: die Sicherung von Beweisen. Sie nahm sich Zeit und hörte ein um andere Mal wie sich ungeduldige Schritte der Schlafzimmertür näherten. Sie wurde jedoch nicht geöffnet, bis sie es selbst tat.
    Mr. Edelstein lag mit bleichem, eingefallenem Gesicht auf dem Sofa und schlief. Außer ihm waren Edwards und Quinn im Raum, der sich sofort von der Wand abstieß.
    „Ich habe dafür gesorgt, dass er schläft“, erklärte er mit einem Blick über die Schulter auf Rebeccas Ehemann. Wie immer Quinn das geschafft hatte, sie war ihm dankbar.
    „Belassen wir es dabei“, sagte sie mit gesenkter Stimme und erkannte am zustimmenden Nicken des Empfangschefs, dass auch er dieser Meinung war. „Er wird noch früh genug erfahren, was seiner Frau zugestoßen ist.“ Sie zupfte an ihrem Rollkragen. Im Gegensatz zu Edwards schien Quinn dieser Geste eine Bedeutung zuzumessen. Er schwieg jedoch, sah sie nur – schuldbewusst? – an. Oder war es ein besorgter Blick?
    Sie musste die gespenstische Tatsache verarbeiten, wie gleichgültig Rebecca die Untersuchung über sich hatte ergehen lassen, mit Quinn würde sie sich später beschäftigen.
    „Könnten Sie dafür sorgen, dass immer jemand hier ist und sich um Mr. und Mrs. Edelstein kümmert?“, wandte sie sich an den Empfangschef.
    „Selbstverständlich. Handelt es sich denn um einen Nervenzusammenbruch?“ Die Zweifel waren ihm anzuhören.
    Sie wusste auch, warum, beließ es aber bei einem Kopfschütteln als Antwort. „Lassen Sie es mich wissen, sobald Mr. Edelstein aufwacht, ich werde ihm dann sagen, was ich herausgefunden habe.“
    „Dann wurde sie … Die Hausdame sagte etwas von Verletzungen.“ Aus der Miene des Grauhaarigen sprach keine Neugier, sondern Besorgnis.
    „Ich kann Ihnen nur so viel sagen“, und mit dem Wenigen gab er sich hoffentlich zufrieden, „ich habe eine forensische Untersuchung vorgenommen.“
    „Dann stimmt es also.“ Edwards Gesichtsfarbe wechselte von blass zu bleich. „Deshalb haben sie auch Dr. MacMahon hinausgeschickt. Sie wollten erst die Spuren sichern, ehe ihr Kollege mit seiner psychologischen Begutachtung beginnt.“
    Dr. MacMahon? Sie warf Quinn einen fragenden Blick zu. Der zuckte unmerklich mit den Schultern. Edwards

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