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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Valentine
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Cassandra zu schützen hatte er sich an Vollmondnächten trotz allem von Esra in den Keller einsperren lassen.
    »Wir haben das Anwesen bald erreicht«, sagte James.
    Der Schnee dämpfte das Hufgeklapper und so musste er seine Stimme nicht erheben.
    »Freut Ihr Euch auf Eure Gemahlin?«, fragte Barbara.
    »Mehr als das, ich sehne mich nach ihr«, antwortete er und schenkte ihr ein charmantes Lächeln.
    »Ich hoffe, dass Caleb Erfolg hatte«, meinte Barbara nachdenklich.
    »Wenn jemand stets erfolgreich ist, dann ist es Caleb«, erwiderte James.
    Mit einem Schrei trieb der Graf seinen Hengst erneut an und Shadow legte an Tempo zu. Barbara trieb ihr Tier ebenfalls an und sie preschten durch die Landschaft Avabrucks. Ihre Gesichter wurden von Schals geschützt und bloß ihre Augenpartien waren sichtbar, damit sie sich keine Erfrierungen holten. Die Pferde schnaubten schwer, doch war es ihm egal. Er wollte so bald wie möglich Cassandra in seine Arme schließen. Sie sprangen über Schnee, der zu Hügeln aufgetürmt war, und sahen schließlich das Herrenhaus des Grafen.
    »Lauf mein Freund«, trieb James Shadow an und der Hengst gehorchte.
    Abermals wurde er schneller und ritt die Kiesstraße entlang. Er sah, dass Esra und Margret herausgestürmt kamen und sie vor der Tür erwarteten. Shadow stand noch nicht, da war James längst abgesprungen und lief eilig auf das Haus zu. »Esra kümmert Euch um die Pferde«, wies er seinen Butler glücklich an und marschierte weiter. »Herr?«, rief die Dienstmagd und folgte ihm. Er war bereits in der Eingangshalle, als sie ihn erreichte.
    »Was ist denn Margret?«, fragte er fröhlich.
    Die Magd trat von einem Fuß auf den anderen und sah ihn scheu an.
    »Also ... die Gräfin ...«, begann sie und James‘ Blick durchbohrte sie.
    »Fühlt sie sich schlecht?«, fragte er besorgt und wandte sich wieder um, um zu seinem Gemach zu gelangen.
    »Sie ist verschwunden«, antwortete sie leise. »WAS!?«, er wirbelte herum und in ihm brodelte es.
    »Die Gräfin ist verschwunden. Esra hatte sie in Euer Gemach zurückgebracht und wir unterhielten uns danach, als er in die Küche kam. Ich wollte ihr Tee bringen, öffnete die Tür und sie war nicht mehr dort«, erklärte die Magd hastig.
    Der Graf ging auf sie zu und instinktiv wich sie zurück.
    »Ihr müsst Euch nicht vor mir fürchten Margret«, sagte er sanfter.
    »Herr es tut mir außerordentlich leid«, erwiderte sie scheu und blieb stehen.
    »Sind bereits Besucher eingetroffen?«, fragte er.
    Er musste so schnell wie möglich mit der Suche nach Cassandra beginnen. James machte sich Vorwürfe, dass er sie allein gelassen hatte, und wusste nicht, ob sie es ihm jemals verzeihen könnte. Ihm war bewusst, dass sie ihm hatte folgen wollen, nachdem Margret es erklärt hatte und er hoffte, dass sie nicht in Cyrus‘ Fänge geraten war. »Ja es sind vier Familien angereist«, antwortete Margret, doch hörte er ihr gar nicht richtig zu.
    Dann nickte er und wandte sich ab. Er ging in sein Schreibzimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Der Graf stützte seinen Kopf in seine Hände und schloss die Augen.
    »Bitte Herr, lass sie nicht in Gefahr sein«, betete er flüsternd und wiederholte es wie ein Mantra.
    James wusste nicht, wie lange er so dort gesessen hatte, als es an der Tür klopfte.
    »Herr es wurde etwas für Euch gebracht, der Bote befindet sich noch im Hof«, sagte Esra leise und reichte James ein weiches Paket.
    »Was ist es?«, fragte er.
    »Ich habe nicht hinein gesehen«, antwortete der Butler.
    James begutachtete es und fand kein Siegel darauf, es war in ein weißes Tuch eingehüllt und er zog die Kordel auf. Als der Inhalt freigelegt war, riss der Graf die Augen auf.
    »Herr?«
    »Schickt mir die Gäste. ALLE!«, forderte James und zog Cassandras Taschentuch aus dem Päckchen.
    Es war blutbeschmiert und seine feine Nase verriet ihm, dass dieses Blut tatsächlich von seiner geliebten Gemahlin stammte.
    In ihm verkrampfte alles und er starb beinahe vor Sorge. Neben dem Tuch war die Kette in dem Paket, die sie am Tag seiner Abreise getragen hatte. James schickte einige Stoßgebete zum Himmel und hoffte inständig, dass er Cassandra lebend finden würde, doch wo er suchen sollte, wusste er nicht.

~ James & die Wölfe ~

    Ein ganzer Tag war vergangen, bis Caleb mit zwei weiteren Familien eingetroffen war. Nun beherbergte er vierzehn Werwölfe und deren Kinder. Margret wusste sie kaum zu sättigen und bot deshalb Sandwiches an, damit sie

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