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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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wichtig ist. Zumindest war das bis vor kurzem der Stand der Dinge. Jetzt tut sich irgendetwas. Sie bereiten sich vor. Organisieren sich. Noch nie waren sie so gefährlich wie jetzt.“
    „Und dank der Bilder, die ich in der Nähe des Clubs gemacht habe, sind diese Rogues-Vampire jetzt hinter mir her.“
    „Der Zwischenfall, den du erlebt hast, hat sie zweifellos auf dich aufmerksam gemacht, und jeder Mensch, den sie jagen können, bedeutet für sie ein großes Vergnügen. Aber es sind deine anderen Bilder, die dich wahrscheinlich in die größte Gefahr gebracht haben.“
    „Welche anderen Bilder?“
    „Zum Beispiel das da.“
    Er hob die Hand und zeigte auf eine gerahmte Fotografie, die in Gabrielles Wohnzimmer an der Wand hing. Es war eine Außenaufnahme von einem alten Lagerhaus in einem halb verfallenen Stadtviertel.
    „Was hat dich dazu gebracht, dieses Gebäude zu fotografieren?“
    „Ich weiß es nicht genau“, erwiderte sie. Sie war sich nicht mal sicher, warum sie sich entschieden hatte, das Bild einzurahmen. Jetzt ließ ihr der Anblick einen leichten Schauder über den Rücken laufen. „Ich hätte nie einen Fuß in diesen Teil der Stadt gesetzt, aber ich erinnere mich, dass ich in dieser Nacht falsch abgebogen bin und mich verirrt habe. Irgendwas lenkte meine Aufmerksamkeit auf das Lagerhaus. Ich kann es nicht wirklich erklären. Während ich da war, war ich unheimlich nervös, aber ich konnte einfach nicht gehen, ohne ein paar Aufnahmen zu machen.“
    Lucans Stimme war sehr ernst. „Ich bin mit ein paar anderen Stammeskriegern, die mit mir zusammenarbeiten, vor anderthalb Monaten dort eingedrungen. Es war ein Rogues-Versteck, das fünfzehn unserer Feinde beherbergte.“
    Gabrielle starrte ihn an. „In diesem Gebäude leben Vampire?“
    „Jetzt nicht mehr.“ Er ging an ihr vorbei zum Küchentisch, wo andere Aufnahmen lagen, darunter auch die Bilder von der verlassenen Nervenheilanstalt, die Gabrielle erst vor wenigen Tagen gemacht hatte. Er hob eine der Fotografien auf und hielt sie ihr hin. „Diesen Ort haben wir seit Wochen überwacht. Wir vermuten, dass es sich um eine der größten Rogues-Kolonien in New England handelt.“
    „O mein Gott.“ Gabrielle starrte das Bild von der Nervenheilanstalt an, und ihre Finger zitterten leicht, als sie es wieder auf den Tisch legte. „Als ich diese Bilder neulich morgens gemacht habe, hat mich ein Mann erwischt. Er hat mich vom Grundstück gescheucht. Denkst du, er war –“
    Lucan schüttelte den Kopf. „Es war ein Lakai, kein Vampir, wenn du ihn nach Tagesanbruch gesehen hast. Sonnenlicht ist Gift für uns. Dieser Teil der alten Legenden entspricht der Wahrheit. Unsere Haut brennt schnell, so wie das eure täte, wenn ihr sie mitten am Tag unter ein starkes Vergrößerungsglas halten würdet.“
    „Ach, darum sehe ich dich immer nur nachts“, murmelte sie, als sie im Geiste Lucans Besuche durchging, angefangen mit dem ersten Mal, als er sein Täuschungsmanöver begann. „Wie konnte ich nur so blind sein, wo doch alle Hinweise direkt vor meiner Nase waren?“
    „Vielleicht wolltest du sie nicht sehen, aber du wusstest es, Gabrielle. Du hast geahnt, dass mehr hinter dem Mord steckte, den du gesehen hast, als dein menschlicher Erfahrungshorizont erklären kann. Fast hättest du das auch zu mir gesagt, damals, als wir uns kennenlernten. Auf irgendeiner Ebene deines Bewusstseins hast du gemerkt, dass es ein Vampirangriff war.“
    Sie hatte es wirklich gewusst, damals schon. Aber sie hätte nie vermutet, dass Lucan dazugehörte. Ein Teil von ihr wollte sich noch immer nicht damit abfinden.
    „Wie kann das sein?“, stöhnte Gabrielle und ließ sich auf den nächstbesten Stuhl fallen. Sie starrte auf die Bilder, die vor ihr auf dem Tisch lagen, dann sah sie wieder in Lucans ernstes Gesicht und kämpfte mit den Tränen, die ihr in den Augen brannten. Ein Kloß der verzweifelten Verleugnung steckte in ihrer Kehle. „Das kann nicht real sein. Gott, bitte sag mir, dass das alles nicht wirklich passiert.“

19
    Er hatte ihr viel zugemutet, womit sie sich auseinandersetzen musste – nicht alles, aber mehr als genug für eine Nacht.
    Lucan musste Gabrielle Anerkennung zollen. Bis auf ein paar wenige unvernünftige Anwandlungen wie das mit dem Knoblauch und dem Weihwasser hatte sie einen erstaunlich kühlen Kopf bewahrt. Ohne Frage war das Gespräch für sie schwer zu verdauen. Vampire, die Ankunft von Aliens in uralter Zeit, der aufziehende Krieg mit den

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