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Geliebte der Nacht

Geliebte der Nacht

Titel: Geliebte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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voneinander.“
    „Ach, wirklich?“, spottete sie und kämpfte gegen die Hysterie an, als er noch einen Schritt auf sie zukam und sie nötigte, sich noch weiter zurückzuziehen. „Als ich zuletzt nachgesehen habe, stand nichts von Kannibalismus auf meiner Einkaufsliste. Andererseits stand da auch nichts von Sex mit Untoten, was ich in letzter Zeit des Öfteren getan habe.“
    Er lachte humorlos auf. „Ich versichere dir, ich bin nicht untot. Ich atme wie du. Ich blute wie du. Ich kann getötet werden, wenn auch nicht so leicht, und ich lebe schon seit langer, langer Zeit, Gabrielle.“ Mit einem letzten Schritt schloss er die Lücke zwischen ihnen. „Ich bin in jeder Hinsicht so lebendig wie du.“
    Wie zum Beweis schlossen sich seine warmen Finger um ihre. Er zog ihre Hand hoch und drückte die Handfläche gegen seine Brust. Durch den weichen Stoff seines Hemdes spürte sie seinen kräftigen, regelmäßigen Herzschlag. Sie spürte, wie er ein- und ausatmete und die Wärme seines Körpers sickerte in ihre Fingerspitzen und durchdrang ihre erschöpften Sinne wie ein lindernder Balsam.
    „Nein.“ Sie entzog sich ihm. „Nein, verdammt noch mal! Keine Tricks mehr. Ich habe letzte Nacht dein Gesicht gesehen, Lucan. Ich habe deine Vampirzähne gesehen und deine Augen! Du hast gesagt, das bist du in Wirklichkeit, also was soll dann das hier? Was du mir jetzt von dir zeigst – und was ich fühle, wenn ich in deiner Nähe bin – ist das alles Illusion?“
    „Ich bin real – ich bin so, wie ich hier vor dir stehe … und so, wie du mich letzte Nacht gesehen hast.“
    „Dann zeig es mir. Lass mich noch mal dein anderes Ich sehen. Ich will wissen, womit ich es zu tun habe. Das ist nur fair.“
    Er machte ein finsteres Gesicht, als ob ihr Misstrauen ihn kränkte. „Die Verwandlung kann nicht erzwungen werden. Es ist eine physiologische Veränderung, die mit dem Hunger kommt oder durch emotionalen Aufruhr.“
    „Also, wie viel Vorsprung kriege ich, wenn du dich entschließt, aufs Ganze zu gehen und mir die Halsschlagader anzuzapfen? Ein paar Minuten? Oder bloß Sekunden?“
    Seine Augen blitzten bei dieser Provokation auf, aber seine Stimme blieb ruhig. „Ich werde dir nichts tun, Gabrielle.“
    „Warum bist du dann hier? Um mich schnell noch mal zu ficken, bevor du mich in etwas Schreckliches verwandelst, so was wie dich?“
    „Verdammt“, stieß er hervor. „So läuft das n–“
    „– oder machst du mich zu deiner persönlichen Vampirsklavin, so wie bei dem Kerl, den du letzte Nacht getötet hast?“
    „Gabrielle.“ Lucans Kiefer spannte sich, als bisse er die Zähne fest genug zusammen, um Stahl zu durchtrennen. „Ich bin hier, um dich zu beschützen, verdammt noch mal! Ich bin hier, weil ich mich vergewissern wollte, dass du in Sicherheit bist. Vielleicht auch, weil ich einsehe, dass ich Fehler gemacht habe, und weil ich versuchen will, das zwischen uns in Ordnung zu bringen.“
    Sie stand bewegungslos da, verdaute seine unerwartete Offenheit und sah, wie die Gefühle über seine harten Züge glitten. Ärger, Frustration, Verlangen, Zweifel … all das las sie in seinem durchdringenden Blick. Großer Gott, sie spürte, wie all das und mehr sich auch in ihrem Inneren wie ein Sturm zusammenbraute.
    „Ich will, dass du gehst, Lucan.“
    „Nein, das willst du nicht.“
    „Ich will dich nie wieder sehen!“, schrie sie, wollte ihn zwingen, es ihr zu glauben. Sie hob die Hand, um ihn zu schlagen, aber er fing sie mit Leichtigkeit ab. „Bitte. Verschwinde einfach, raus hier!“
    Lucan ignorierte sie und führte die Hand, mit der sie ihn hatte schlagen wollen, sanft an seinen Mund. Seine Lippen teilten sich langsam, als er ihre Handfläche gegen seinen heißen, sinnlichen Kuss presste. Sie spürte keinen Biss von Vampirzähnen, nur die zärtliche Hitze seines Mundes, die feuchte Liebkosung seiner Zunge, die über die empfindlichen Stellen zwischen ihren Fingern glitt.
    In ihrem Kopf drehte sich alles von dem köstlichen Gefühl seiner Lippen auf ihrer Haut.
    Ihre Knie wurden weich. Alles an ihr wollte nachgeben – ihr Herz, ihre Gliedmaßen, ihr Widerstand.
    „Nein“, sagte sie scharf, zog ihre Hand aus seinem lockeren Griff und schob ihn weg. „Nein. Ich kann nicht zulassen, dass du das mit mir machst, jetzt nicht mehr. Alles zwischen uns hat sich geändert! Alles ist anders.“
    „Das Einzige, was anders ist, Gabrielle, ist, dass du mich jetzt mit offenen Augen siehst.“
    „Ja.“ Sie zwang sich,

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