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Geliebte des Blitzes

Geliebte des Blitzes

Titel: Geliebte des Blitzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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ihn gefragt, ob es ihm gelungen sei, dem Gefangenen irgendwelche Informationen zu entlocken.
     
     
    »NUR FLÜCHE UND HERAUSFORDERNDEN HOHN. Alles haben wir versucht. Physische und mentale Folter, Sinnestäuschungen, aber bisher – nichts.« In Seans Stimme schwang eine gewisse Bewunderung mit. Das schien er zu merken. Sarkastisch verzog er seine Oberlippe.
    Faith bekämpfte ihre Übelkeit und sank auf einen Hocker nahe dem Spülbecken seiner kleinen verspiegelten Bar. »Und was ist mit den Wahrheitsdrogen?«
    »Um seine Telekinese unter Kontrolle zu bringen, mussten wir ein Serum benutzen, das die Wirkung der Wahrheitsdrogen beeinträchtigt.«
    »Telekinese? Also glaubst du, dass er ein Agent ist? ACRO?« Sean trat näher zu ihr. Lässig hing sein Hemd über der beigen Hose. Doch die legere Attitüde täuschte. Faith kannte niemanden, der ernster bei der Sache blieb. »Nun, er könnte auch ein Söldner sein. Oder ein Agent ohne festen Auftraggeber,
so wie du. Da können wir nicht sicher sein.« Er schenkte sich Wein ein und zeigte auf ein leeres Glas. Aber Faith lehnte das Angebot ab, weil sie einen klaren Kopf behalten musste. »Wir werden herausfinden, warum er hier ist und wer ihn hergeschickt hat. Außerdem müssen wir feststellen, wieso er – oder sein Auftraggeber – von dieser Operation wusste.«
    Sie sollte eigentlich dankbar sein für die ganze Aufregung, denn Wyatts Anwesenheit lenkte das Interesse von ihr ab. Dank seines unfreiwilligen Opfers wurde ihre Mission erheblich erleichtert. Wenn sie jetzt an die Grundplatine der Wettermaschine herankäme, während Sean und sein Folterteam den Gefangenen traktierten, würden ihre Erfolgschancen steigen.
    Nur – verdammt, sie wollte Wyatt helfen. Ganz besonders, wenn er für die richtige Seite arbeitete.
    »Was hast du vor?«
    Eine Zeit lang ließ Sean den Wein in seinem Glas kreisen und studierte ihn mit halbgeschlossenen Falkenaugen. Als sein Blick zu Faiths Füßen glitt, spürte sie sofort ein Prickeln, das nach oben strömte, über die Schienbeine und Knie hinweg. Vor nervöser Energie raste ihr Puls, während die visuellen Liebkosungen immer höher hinaufwanderten, unter den Saum ihres kurzen schwarzen Rocks.
    Dann stellte er das Weinglas ab und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. »Ich liebe dich. Das weißt du, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Also wirst du es verstehen, wenn ich dir sage, ich würde sehr gern auf deine Hilfe verzichten.«
    Sie rückte ein wenig von ihm weg. »Nein, das verstehe ich nicht.«

    Behutsam zupfte er an ihrem Haar. »Aber leider brauche ich dich, um Wyatt zum Reden zu bringen.« Diesmal zog er stärker an der dünnen Strähne, riss ihren Kopf nach hinten, so dass sie ihn anschauen musste. »Obwohl du ihm dadurch wieder nahekommen wirst. Diesen Gedanken hasse ich.«
    »Wirklich, Sean, es war belanglos. Und wie ich jetzt vermute, lag es vor allem an seinen Verführungskünsten.«
    Sie runzelte die Stirn, denn sie war sich nicht sicher, welche Rolle das gespielt hatte. Musste Wyatt diese Fähigkeit erst aktivieren, oder war sie ein Teil von ihm? Umgab sie ihn ständig, ein unsichtbares Netz aus Sinnenlust, in dem sich jeder verfing, der ihm zu nahe kam? Ohne jeden Zweifel hatte sie in seiner Gegenwart einen erotischen Magnetismus gespürt. Aber am Vortag in Seans Büro – das war etwas ganz anderes gewesen.
    »Diesmal musst du ihm widerstehen, Faith«, mahnte Sean. »Betrachte es als Prüfung. Wenn du sie bestehst, wird Itor dich mit offenen Armen aufnehmen. Dann werde ich für dich sorgen. Immer habe ich für dich gesorgt, nicht wahr, Muffin? « Er lockerte seinen Griff in ihrem Haar, und sie bezwang den Impuls, ihren Nacken zu reiben, in dem sie eine leichte Zerrung spürte.
    »So wie ich für dich sorgte«, erwiderte sie kühl und nahm einen Schluck aus seinem Weinglas, damit sie nicht weitersprechen musste. Alles, was sie jetzt sagen würde, wäre eine Lüge. Denn sie musste ihn überlisten und die wichtigste Waffe seiner Organisation stehlen. Nicht, dass er umgekehrt zögern würde, sie für einen so hohen Preis zu verraten.
    Lächelnd beugte er sich herab und hauchte seinen Kuss auf ihre Stirn. »Tut mir leid, Muffin.«
    »Warum …«

    Plötzlich rammte er seine Faust in ihr Gesicht. Hinter ihren Augen explodierten rasende Schmerzen, und sie fiel hinterrücks vom Hocker.
    Unsanft landete sie am Boden. Sean trat zwischen ihre Rippen, dann traf seine Stiefelspitze ihr Kinn. Durch einen Schleier, der alles

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