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Geliebte des Feuers

Geliebte des Feuers

Titel: Geliebte des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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lange mit Verrückten zusammen. Was du sagst, klingt logisch.«
    »Gestaltwandler, Dämonen, ein Volk, das immer noch eine uralte Balance in Ehren hält ... Angesichts dessen, was wir wissen, würde ich sagen, diese Tradition gründet sich durchaus auf die ... Realität.«
    »Das würde ich mal annehmen. Also gut, fahren wir hin.«
    »Ich könnte mich irren.«
    »Fang nicht an, dich infrage zu stellen. Außerdem bist du auch eine Psi, soweit wir wissen. Immerhin besitzen alle, die uns jagen, übermenschliche Kräfte, und sie sind nicht deshalb hinter dir her, weil du so ein heißer Feger bist.«
    »Und wenn doch?«
    »Gehst du trotzdem nur mit mir ins Bett.«
    »Wie selbstsicher.«
    »Wir haben uns gerade geliebt. Ich könnte in der Luft wandeln, wenn ich es wollte.«
    Sie lachte. Er zog sie eng an sich. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, sie hob und senkte sich unter seinen Atemzügen, war so warm und süß.
    »Wir haben so viel Zeit verschwendet«, sagte er.
    »Man hat uns keine Wahl gelassen«, murmelte sie. »Wir wurden doch nicht gefragt. Es war eine ... Verschwörung des Schicksals.«
    »So wie wir uns nach all den Jahren wiedergefunden haben.«
    Miri drückte ihre Wange an seine Brust. »Ich habe das nicht erwartet, Dean. Nicht einmal in meinen wildesten Träumen. Obwohl ich an dich gedacht habe. Oft. Und ich habe von dir geträumt.«
    »Ich auch von dir.« Er küsste ihren Scheitel.
    Sie lächelte. »Ich glaube, ich bin bereit, mein Liebessklave. Sieh dich vor. Wir haben genug geredet.«
    »Endlich.« Dean schüttelte den Kopf. »Ich dachte schon, gleich würde ich platzen. Diese ernsten Gespräche haben mich steinhart gemacht.«
    »Ich glaube eigentlich, das ist meine Schuld. Meine Hand ist ein bisschen herumgewandert.«
    »Ah, ich hab mich schon gefragt, wer das war. Ich habe mir sogar schon ein bisschen Sorgen gemacht.«
    »Das hast du aber gut versteckt«, erwiderte sie und streifte ihm das Kondom über. Dann rollte sie sich auf den Rücken und streckte die Arme über den Kopf. »Du bist jedenfalls bereit. Und jetzt darfst du mich nehmen.«
    Er küsste sie. »Nein«, meinte Miri, »ich meinte es ernst, Dean. Nimm mich.«
    »Oh.« Er glitt über sie und drang mit einer Leichtigkeit in sie ein, die ihn verblüffte. Sie war wirklich bereit.
    Aber sie lächelte, kreiste mit den Hüften und fragte mit hoher, süßer Stimme. »Dean? Bist du schon drin?«
    »O Gott, tu mir das nicht an!«
    Miri lachte und schlug klatschend auf seinen Hintern. »Los, Cowboy, beweg dich.«
    »Mach ich ja«, knurrte er.
    Sie lachte lauter, schlang ihre Beine um seine Taille und grub ihre Hacken in seinen Rücken. »Du bist so vorsichtig.«
    »Was du nicht sagst«, erwiderte er. »Ich habe nur sechsunddreißig Jahre gewartet, bevor ich endlich Sex mit dir haben konnte.«
    »Aber du bist noch längst nicht damit fertig«, erklärte Miri.
    »Davon kannst du ausgehen. Ich hab das schon sehr lange nicht mehr gemacht. Ich könnte ein Mann für einen Schuss sein, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Kein Durchhaltevermögen zu haben ist der Preis des Alters, Dean. Das ist schon okay. Mir ist Qualität lieber als Quantität.«
    Nun, es gelang Dean, ihr mit beidem zu dienen, und zwar immer wieder, die ganze Nacht lang.

16
    Im ersten schwachen Licht über Hongkong beobachtete Miri, wie Dean das Jade-Artefakt in die Hände nahm und seinen Geist öffnete. Ren hatte das Boot auf der anderen Seite des Victoria-Hafens vertäut, am Rand von Kowloon.
    Natürlich war sie äußerst stark an dem interessiert, was er finden würde, falls er überhaupt etwas fand, aber sie erholte sich auch noch von einer ausgiebigen und leidenschaftlichen Nacht. Es fiel ihr schwer, sich auf etwas Ernstes zu konzentrieren, zumal sie sich beim Anblick von Deans nackter Brust am liebsten wie ein Kätzchen herumgewälzt und komische Laute von sich gegeben hätte.
    Sie trug die rote Seitenrobe. Ein Windstoß fuhr ihr durch das offene Haar. Die Luft war warm und feucht, aber noch kühl genug von der Nacht, um ihren erhitzten, kribbelnden Körper angenehm zu umschmeicheln. Hinter Dean erhoben sich die fernen Lichter Hongkongs wie eine Sternenwolke, ein glitzernder Regenbogen, der über den staubgrünen Bergen stand, die von Nebelschwaden umgeben waren. Der Himmel wirkte noch ruhig. Es war ein entzückender Morgen.
    Koni kam an Deck und setzte sich. Er hatte zwei Tassen Tee in der Hand und reichte ihr eine. Sie roch daran, bevor sie trank. Es roch nach Jasmin.

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