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Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1

Titel: Geliebte des Sturms - Croft, S: Geliebte des Sturms - Riding the Storm - ACRO Series, Book 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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Nacht war das kein einladender Ort. Aber Remys Erfahrung würde sie vor den Elementen schützen.
    »Hier.« Remy führte Haley zu einer Zypresse. Hinter dichten Zweigen gingen sie in Deckung. Er musste nicht nach Luft ringen. Und Haley atmete nur ein kleines bisschen schneller. Offensichtlich war sie topfit.
    »Wir werden es nicht schaffen, sie für längere Zeit abzuschütteln«, meinte sie.
    »Da kommt was«, murmelte er, und sie warf ihm einen scharfen Blick zu. »Ein Unwetter. Nicht meines. Ziemlich schlimm.« Sein Tattoo juckte. Als er über seine Hüfte strich, berührte auch Haley ihre Tätowierung. Ein Spiegelbild.
    »Kannst du denn den Sturm schneller hierherholen, Remy?«
    Ungläubig starrte er sie an. »Was? Ich soll den Sturm zu uns locken?«
    »Ja. Allerdings weiß ich nicht, ob er heftig genug ist, um diese Art Typen aufzuhalten.«
    »Würdest du etwas genauer erläutern, wer ›diese Art Typen‹ sind?«

    »Natürlich, später«, wisperte sie. »Jetzt konzentrieren wir uns auf das Wetter.« Ihr warmer Atem kitzelte sein Ohr, was ihn sofort wieder erregte. Auf verschiedene, widersprüchliche Arten spannte sich sein ganzer Körper an. »Glaubst du, das wirst du schaffen, Remy?«
    Wenn nicht, hatten sie keine Chance. Denn was immer diese Leute wollten, sie würden sich nicht von alleine zurückziehen.
    »Ich darf mich nicht bewegen«, erklärte Remy.
    »Kann ich dir helfen?«
    »Das hast du schon getan.« Sein Blick streifte ihre Brüste, und sie lächelte. Es fiel ihm schwer genug, das Wetter und zugleich seine Sinnenlust zu kontrollieren. Aber Haley stärkte seine Konzentration auf den Sturm, so wie es diese gefährliche Situation erforderte. Auch sie musste sich beherrschen, von seiner kleinen Wettershow animiert. Das spürte Remy, und er wollte sie am liebsten gleich nehmen, hier und jetzt. Nochmal. Nun, das mussten sie auf einen günstigeren Zeitpunkt verschieben.
    Er riss seinen Blick von ihr los. Aus dem Schatten der Bäume beobachtete er den Himmel und ließ die überschüssige Energie aus seinem System entweichen. Normalerweise würde er sie in seinem Innern verschließen, damit sie keinen Sturm heraufbeschwor. Aber jetzt kooperierte Mutter Natur mit ihm - und er mit ihr.
    In den letzten vierundzwanzig Stunden war sein Leben völlig durcheinandergeraten. Das hätte er niemals für möglich gehalten. Er dachte an seinen Dad, der ihn verkauft hatte, an die Leute, die jetzt sein Haus durchwühlten. Plötzlich krachte ein Donnerschlag, von Regen und Blitzen begleitet, und Haley zuckte zusammen. Nebelschwaden
wehten heran, so dicht, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Nur weil er spürte, wie Haley seinen Arm festhielt, wusste er, dass sie noch bei ihm war.
    Zusammen traten sie ein paar Schritte zurück, und er konnte wieder klarer sehen. Wie eine undurchdringliche Wand erhob sich der Nebel vor ihnen und trennte sie von den Verfolgern.
    »Vorerst müsste das reichen. Komm.« Er umfasste Haleys Handgelenk, führte sie weg vom Regen, vom Nebel, der sie beide verbarg - und die Kommunikationsgeräte der Feinde hoffentlich ausschaltete. Wenigstens würde das Wetterphänomen die Schurken in ihrer Mobilität behindern, falls sie per Boot oder Flugzeug hier eingetroffen waren.
    Nach allem, was Haley ihm über ihre Agentur erzählt hatte, überlegte er, wozu diese Leute fähig waren. Aber er fragte sich auch, wozu er selbst imstande wäre. Bald würde er es herausfinden.
    »Wohin gehen wir, Remy?«
    »An einen Ort, an dem ich jahrelang nicht war.« Ob der Hochsitz - versteckt im Moos, auf anderthalb Meter hohen Stelzen - noch existierte und ob das Holz inzwischen morsch geworden war, wusste er nicht. Besser als nichts, entschied er. Wenn sie sich auch vom Zentrum des Sturms fernhielten - von dem Teil, den er erzeugt hatte -, würde Mutter Natur ihnen trotzdem gewaltige Wassermassen zumuten.
    Noch eine Meile im strömenden Regen, und sie erreichten die Stelzen, die den Hochsitz vor Überschwemmungen schützten. Während seiner Kindheit hatte er oft in diesem geheimen Versteck gesessen, um nachzudenken,
zu träumen und seine Comicstrips zu zeichnen - um sich einzubilden, er wäre ein unbesiegbarer Superheld. Jetzt trat er darunter, presste eine Hand gegen die Bodenbretter und testete ihre Stabilität. Dabei entdeckte er die Initialen, die er vor über fünfzehn Jahren hineingeritzt hatte.
    Damals hatte er die Stelle gerade entdeckt - nach einem besonders schrecklichen Tag in der Schule, als sie ihm mehr als

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