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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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aufflammenden Wahrheit Raum zu geben, die ihr dämmerte. Sie wusste, dass sie nicht hierhergehörte. In dieses Haus, in diese Stelle, in diese Traumwelt.
    Und was noch schlimmer war – sie wagte einen kurzen Blick über den Tisch: Sutton Monroe wusste das auch.

14
    „D ürfte ich kurz mit Ihnen sprechen, Miss Laurent?“ Daran, wie sie seinem Blick während des Desserts ausgewichen war, und daran, wie hastig sie aus dem Esszimmer geeilt war, erkannte Sutton, dass ein Gespräch mit ihm das Letzte war, was Miss Laurent wollte. Er konnte ihr nach dem, was sie gerade durchgemacht hatte, daraus keinen Vorwurf machen.
    Er verstand ihren Wunsch, sich schnell zurückzuziehen, und konnte ihre Verlegenheit gut nachvollziehen, aber er musste ihr gratulieren, dass sie diese Stelle bekommen hatte, ob er diese Entscheidung nun befürwortete oder nicht. Ebenso war es ihm wichtig, den Weg zu ihrer gemeinsamen Arbeit zu ebnen. Auch wenn diese Zusammenarbeit vermutlich nur von sehr kurzer Dauer war.
    Sie blieb an der Treppe stehen und drehte sich mit einem gezwungenen Lächeln um, während sie nervös an ihrem Kleid zupfte. „Ja, Mr Monroe, natürlich. Aber ich möchte nicht, dass Sie meinetwegen zu spät in die Oper kommen.“
    Sutton ahnte, dass sie versuchte, sich ihre Verletzung nicht anmerken zu lassen, aber ein wenig kam sie doch durch. „Es ist noch genügend Zeit, bis wir aufbrechen müssen, Madam. Und ich verspreche Ihnen, dass ich Sie nicht lange aufhalten werde.“ Er lächelte in der Hoffnung, dass sie sich entspannen würde, aber die winzigen Falten in ihren Augenwinkeln zogen sich nur noch enger zusammen. „Erlauben Sie mir, Sie meinerseits offiziell auf Belmont zu begrüßen, Miss Laurent, und Ihnen dazu zu gratulieren, dass Sie für diese Stelle ausgewählt wurden. Wenn ich Ihnen behilflich sein kann, dürfen Sie wissen, dass ich Ihnen stets zu Diensten bin.“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mr Monroe. Und Ihr Angebot ist wirklich sehr großzügig.“
    Sutton schaute sie forschend an und fragte sich, ob ihr bewusst war, was für eine schlechte Lügnerin sie war. Sie log nicht direkt, aber sie sprach definitiv nicht das aus, was sie dachte. Adelicia hatte recht: Dabei musste man ihr offensichtlich erst ein wenig nachhelfen.
    Er schaute auf seine Taschenuhr. Wenn er und Miss Laurent zusammenarbeiten sollten – was sie, wenigstens in nächster Zeit, tun würden, wie Adelicia unmissverständlich klargestellt hatte –, mussten sie einiges klären. Aber der Salon war dafür nicht der richtige Ort.
    Er warf einen Blick auf Mrs Acklen, die ihren Kindern gerade eine gute Nacht wünschte, und dann wieder auf Miss Laurent. „Die Gärten sind um diese Abendstunde besonders hübsch, Miss Laurent. Dürfte ich sie Ihnen zeigen?“
    „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mr Monroe. Aber ich habe nicht die Absicht, Sie zu lange aufzuhalten, da ich weiß, dass Sie für heute Abend noch Pläne haben. Außerdem hat man mir noch nicht mein …“
    „Miss Laurent …“ Offenbar musste er direkter werden. „Ich suche eine Gelegenheit, ungestört mit Ihnen zu sprechen. Ich würde das gern jetzt erledigen, wenn Sie einverstanden sind. Oder wir können uns morgen nach dem Frühstück treffen.“
    Die verschiedensten Gefühle huschten über ihr hübsches Gesicht – Angst, Grauen und schließlich widerwilliges Akzeptieren. Mit einem Stirnrunzeln nickte sie, wobei ihre kastanienbraunen Locken fröhlich hüpften. Er bedeutete ihr, vor ihm herzugehen.
    Adelicia schaute ihn an und nickte leicht. Er erwiderte ihr Nicken. Sie hatte nicht ausdrücklich verlangt, dass er sich mit Miss Laurent unterhielt. Sie setzte einfach voraus, dass er das tat. Adelicia betrachtete es als seine Aufgabe, die junge Frau im Auge zu behalten.
    Die Luft draußen war kühler, und er genoss den leichten Wind. Der Regen hatte aufgehört und die Welt in ein saftiges Grün getaucht und einen Feuchtigkeitsschleier über alles gelegt. Er atmete den Duft von Adelicias unzähligen Rosen ein und war dankbar, dass die heißen, schwülen Sommertage hinter ihnen lagen.
    Er bot Miss Laurent seinen Arm, als sie die Treppe hinabstiegen. Sie schob ihre Hand unter seinen Ellbogen, zog sie aber sofort zurück, sobald ihr kleiner Stiefel den Boden berührte, was ihm wieder ein Lächeln entlockte. Diese schlechte Lügnerin, die Mühe hatte, offen auszusprechen, was sie dachte, besaß eine unübersehbare Neigung zur Unabhängigkeit. Eine interessante Kombination.
    Sie

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