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Geliebte Fälscherin (German Edition)

Geliebte Fälscherin (German Edition)

Titel: Geliebte Fälscherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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befindet sich – wie ein Schatz versteckt, sozusagen – eine Mischung aus gezuckerten Mandeln und gerösteten Nüssen.“
    „Sehr gut, meine Damen.“ Sutton musste zugeben, dass das Thema brillant war. „Es sieht so aus, als hätten Sie bereits alles geplant.“
    „Das sehen Sie ganz richtig.“ Claires Begeisterung verriet eine Vorfreude, die Sutton in diesem Moment gern mit ihr geteilt hätte. Während er ihr half, ihre Sachen in eine Kiste zu räumen, wurde ihm bewusst, dass sie wahrscheinlich nicht ahnte, wie wichtig diese Kindergeburtstagsfeier für Adelicia war. Es war mehr als nur eine Geburtstagsfeier für William. Es war der erste kleine Schritt von Adelicias Wiedereinführung in die Gesellschaft nach ihrer Rückkehr aus Europa.
    Ihre Weltreise war das große Gesprächsthema in Nashville gewesen, während sie fort gewesen waren, hatte man ihm erzählt. Und die kostspielige Neumöblierung des Hauses und die Neugestaltung der Gärten, die Adelicia vor ihrer Abreise in Auftrag gegeben hatte, hatte die Gerüchteküche nur noch mehr angeheizt. Monatelang.
    Mit einem anmutigen Knicks wünschte Claire ihnen eine gute Nacht. Der flüchtige Blick, den sie ihm von der Tür aus zuwarf, ließ sein Herz höherschlagen, als gut für ihn war.
    Adelicia drehte sich sofort zu ihm um, aber Sutton wartete noch einen Moment. Er ging durch das Arbeitszimmer, schaute auf den stillen Flur hinaus und schloss dann die Tür. Er war klug genug, auf alle Beschönigungen zu verzichten. Adelicia bevorzugte schon immer eine direkte Herangehensweise.
    Er zog den Umschlag aus seiner Tasche und hielt ihn ihr hin. „Das ist heute vom Anwalt in St. Francisville, Louisiana, gekommen. Das Bezirksgericht hat entschieden, dass Sie Mr Alexander Walker fünfundzwanzigtausend Dollar für seine Hilfe beim Verkauf der Baumwolle zahlen müssen.“
    Mit versteinerter Miene nahm Adelicia den Umschlag, setzte sich auf ihren Stuhl und las den Brief. Dann faltete sie ihn schnell wieder zusammen, ohne ein Wort zu sagen. Aber Sutton konnte ihre Gedanken fast hören.
    Er setzte sich neben sie auf einen Stuhl. „Wir wussten, dass diese Möglichkeit bestand.“
    Ihre Lippen wurden schmal. „Mr Walkers Frau traf uns an jenem Morgen vor über zwei Jahren in New Orleans. Sie nahm die Bezahlung von fünfhundert Dollar für die Beteiligung ihres Mannes an. Zählt das denn gar nichts?“ Sie drehte sich zu ihm um. „Sie waren dabei. Ihr eigener Anwalt war auch da. Die Annahme der Bezahlung an jenem Tag kommt doch vor dem Auge des Gesetzes einer Einwilligung gleich. Oder etwa nicht, Mr Monroe?“
    Sutton wusste, dass er ihr keinen Vortrag über rechtliche Spitzfindigkeiten zu halten brauchte. Adelicia hatte schon als Kind die Gesetzesbücher in der Bibliothek ihres Vaters gelesen. Laut ihrem verstorbenen Mann, der einer der besten Anwälte gewesen war, die Sutton je gekannt hatte, hatte sie im Alter von acht Jahren angefangen, mit ihrem Vater über Gesetzesfälle zu diskutieren. Es war zwar ein unmöglicher Gedanke, aber Adelicia hätte selbst eine gute Anwältin abgegeben.
    „Mrs Acklen, ich wünschte, die Rechtslage wäre so eindeutig, aber wir beide wissen, dass es nicht so ist. In einer perfekten Welt …“
    „Bitte verschonen Sie mich mit einem Vortrag über eine perfekte Welt, Mr Monroe. In einer perfekten Welt würde die Justiz immer ein Auge zudrücken und alle Gerichtsurteile wären immer gerecht.“ Sie sagte das, als spräche sie mit einem Gehilfen, der in seinem ersten Jahr in einer Anwaltskanzlei arbeitete.
    Sutton biss sich auf die Zunge, da er wusste, dass sie erregt und enttäuscht war. Genau wie er es gewesen war, als er diesen Brief zum ersten Mal gelesen hatte. Er hatte ihr gegenüber den Vorteil, dass er schon drei Stunden Zeit gehabt hatte, seine Enttäuschung zu verarbeiten. Sie hatte dafür erst drei Minuten Zeit gehabt. Und sie sprachen hier von ihrem Geld. Nicht von seinem Geld. „Entschuldigen Sie, Madam, wenn meine Worte oberflächlich klangen. Das war nicht meine Absicht. Aber Tatsache ist …“ Mit großem Respekt und Mitgefühl schaute er ihr direkt ins Gesicht. „Sie sind eine sehr wohlhabende und bekannte Witwe, die in einer turbulenten Zeit in diesem Land ein sehr riskantes Spiel gespielt hat.“
    „Ich habe mich um meine Geschäfte gekümmert, Mr Monroe. So, wie ich es für das Beste hielt.“
    „Das ist mir sehr wohl bewusst. Aber die Menschen vergessen nicht, dass Sie von den Unionisten beschuldigt wurden, mit den

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