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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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waren, starrten Sara nach, und Nathan warf ihnen finstere Blicke zu. Ihr lüsternes Interesse erweckte seinen Zorn, und als einer der Burschen einen anerkennenden Pfiff ausstieß, rammte er seine Faust in das Gesicht des unverschämten Lümmels. Die Wucht seines Schlages beförderte den Bastard geradewegs ins Hafenbecken.
    Als Sara das Wasser klatschen hörte, sah sie zurück, aber sie ahnte nicht, was geschehen war, da sie gleichzeitig ihrer Tante zuhörte. Sie erkannte nur, daß Nathan sie anlächelte und lächelte zurück, bevor sie sich wieder umdrehte.
    »Junge, gehst du nicht ein bißchen zu weit?« Jimbo grinste. »Sie ist doch nur eine Frau.«
    »Dieses Mädchen weiß nicht einmal, wie anziehend sie ist«, knurrte Nathan. »Zur Hölle, sie würde nicht so gehen, wenn sie bemerken würde, wie diese Kerle nach ihr gieren.«
    »Wie geht sie denn?« hakte Jimbo nach.
    »Du weißt verdammt gut, worüber ich spreche. Ihre Hüften …«
    Er führte den Gedanken nicht zu Ende, statt dessen berichtigte er: »Sie ist nicht nur eine Frau, Jimbo, sie ist meine Frau.«
    Jimbo wechselte tunlichst das Thema, da Nathan schon aufgebracht genug schien. »Ich kann schon jetzt, nach dem ersten Blick, sagen, daß wir uns hier nicht alle Ersatzteile, die wir zur endgültigen Reparatur des Schiffes brauchen, beschaffen können.«
    Jimbo hatte recht. Nathan schickte seine Frau mit Nora und Matthew zu Noras Haus und machte sich mit Jimbo auf den Weg in das kleine Dorf. Nathan brauchte nicht lange, um herauszufinden, daß er einige Dinge nur in einem größeren Hafen bekommen konnte, der etwa zwei Tagesreisen entfernt lag.
    Er wußte, daß seine Frau nicht einverstanden sein würde, wenn er abreiste, und deshalb nahm er sich vor, sie sofort mit seinem Entschluß vertraut zu machen und die Diskussion so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.
    Er erlebte eine kleine Überraschung, als er Noras Haus sah. Es war ungefähr dreimal so groß, wie er es sich vorgestellt hatte, und zweistöckig. Die Veranda, die um das ganze, blaßrosa gestrichene Haus herumführte, hatte ein weißes Holzgeländer.
     
    Sara saß auf einem Schaukelstuhl in der Nähe der Eingangstür, als Nathan die Treppe heraufkam und ohne Begrüßung verkündete: »Ich werde morgen mit der Hälfte meiner Mannschaft absegeln.«
    »Ach ja?« lautete Saras ganzer Kommentar.
    Sie bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen, aber sie war sofort in Panik. Gütiger Gott, unternahm er etwa wieder einen Beutezug? Nora hatte ihr erzählt, daß sich auf einer der Nachbarinseln ein Piratenstandort befand. Vielleicht wollte Nathan ja seine früheren Kampfgefährten treffen und noch einmal ein letztes Abenteuer erleben?
    Sie atmete tief durch, um sich zu fassen, als Nathan erklärte: »Wir müssen zu einem größeren Hafen segeln, um einige Ersatzteile für die Seahawk zu kaufen.«
    Sara glaubte kein Wort. Nora lebte in einem Fischerdorf, und hier würde es doch in Gottes Namen sicherlich jedes Ersatzteil geben, das ein Seemann brauchte. Trotz ihres Zweifels verriet sie mit keinem Wimpernschlag, was sie vermutete. Wenn Nathan eines Tage bereit war, mit ihr über sein Leben als Pagan zu sprechen, konnte sie ihm von ihren Ängsten erzählen – vorher wollte sie nichts preisgeben. »Ach ja?« murmelte sie wieder.
    Nathan konnte gar nicht fassen, daß er ohne Streitereien davonkam. Saras plötzliche Einsichtigkeit beunruhigte ihn mehr als ihr Widerspruchsgeist, und schon den ganzen Tag über hatte sie sich so merkwürdig verhalten.
    Er lehnte sich an das Geländer und wartete auf eine klarere Aussage, aber Sara stand auf und ging ins Haus.
    Er holte sie in der Halle ein. »Ich bin nicht lange weg«, sagte er.
    Sie ließ sich von ihm nicht aufhalten und hatte gerade den ersten Stock erreicht, als er ihre Schultern umfaßte. »Sara, was ist in dich gefahren?«
    »Nora hat uns das zweite Zimmer auf der linken Seite zugewiesen, Nathan. Ich habe nur wenige Sachen vom Schiff mitgebracht, aber vielleicht könntest du ein paar Männer bitten, mir meinen Schrankkoffer zu bringen.«
    »Sara, du wirst nicht lange hierbleiben müssen«, erwiderte Nathan.
    »Ach ja?«
    Und wenn du ums Leben kommst, was dann? hätte sie am liebsten geschrien. Würde es überhaupt jemand für nötig befinden, sie in einem solchen Fall zu benachrichtigen?
    Großer Gott, es war zu schrecklich, um auch nur darüber nachzudenken.
    Sara schüttelte seine Hände ab und setzte ihren Weg fort. Nathan folgte ihr.
    Von ihrem

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