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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und er hob eine Augenbraue, als sie ihrer Tante keine Antwort gab.
    Nora unterbrach das Blickduell mit ihrer nächsten Bemerkung. »Ich dachte, daß du die Gelegenheit, schwimmen zu lernen, nutzen solltest.«
    Nathan bot sich sofort an: »Ich werde es dir gern beibringen.«
    »Danke für dein Angebot, aber ich denke, es ist gar nicht nötig, daß ich schwimmen lerne.«
    »Natürlich ist es nötig«, erwiderte er. »Du wirst es lernen, bevor wir nach England zurücksegeln.«
    »Ich möchte aber nicht«, beharrte sie. »Und es besteht wirklich keine Notwendigkeit.«
    »Verdammt, was willst du damit sagen? Natürlich ist es wichtig, daß du schwimmen kannst. Ich möchte mir keine Sorgen machen müssen, daß du ertrinkst.« Nathan geriet schon wieder in Rage, aber Sara blieb ganz ruhig und sagte: »Du würdest mich nie ertrinken lassen.«
    »Zum Teufel, natürlich nicht, aber was ist, wenn ich nicht bei dir bin?«
    Sie warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. »Dann gehe ich einfach nicht ins Wasser.«
    Er holte tief Luft. »Sara, es könnte einen Unfall geben, bei dem du ins Wasser fällst.«
    Sara wandte sich an ihre Tante. »Jetzt hörst du einmal, wie er mich anschreit – so geht das die ganze Zeit.«
    »Bitte zieh mich nicht in diese Diskussion, Kind«, wehrte Nora ab. »Ich werde keine Partei ergreifen.«
    Der Rest der Fahrt verlief schweigend, und als sie an Land gingen, war Sara endlich bereit einen Blick auf ihre Umgebung zu werfen. »O Nora«, flüsterte sie ergriffen. »Es ist noch … grüner, als ich es in Erinnerung habe.«
    Das tropische Paradies leuchtete in allen Farben des Regenbogens, und die helle Sonne machte die Landschaft noch bunter und lebensfroher.
    Holzhäuser, die in zarten Pastellfarben gestrichen waren, klebten an den sanften Hügeln, und überall waren Blumen und blühende Sträucher. Sara wünschte, sie hätte Stifte und einen Zeichenblock bei der Hand, um diese zauberhafte Szenerie festzuhalten.
    Nathan war an ihrer Seite und betrachtete sie. Saras versonnene und unschuldige Miene raubte ihm den Atem, und als er Tränen in ihren Augen glitzern sah, fragte er besorgt: »Was ist los mit dir?«
    Sie konnte den Blick nicht von den Hügeln abwenden und flüsterte nur: »Ist es nicht wunderschön?«
    »Was ist wunderschön?«
    »Die Schöpfung Gottes«, entgegnete sie leise. »Sieh nur, welches Licht die Sonne auf die Hügel zaubert. O Nathan, es ist wirklich atemberaubend.«
    Nathan hielt den Blick fest auf seine Frau gerichtet, und eine sanfte Wärme berührte sein Herz und seine Seele. Ehe er selbst wußte, was er tat, berührte er ganz sacht ihren Hals und zeichnete die Linie ihres Kinns nach.
    »Du bist atemberaubend«, hörte er sich selbst flüstern. »Du siehst nur das Schöne im Leben.«
    Sara war verblüfft über dieses gefühlvolle Bekenntnis und fragte: »Tatsächlich?«
    Der Zauber war verflogen, bevor sie mit den Augen zwinkern konnte, und Nathan forderte sie barsch auf, nicht herumzutrödeln.
    Sie fragte sich ernsthaft, ob sie jemals in der Lage sein würde, ihn und seine Stimmungsschwankungen zu verstehen. Sie ging an Noras Seite über den hölzernen Steg, der zur Straße führte.
    »Sara, Liebes, du ziehst ja die Stirn kraus, quält dich die Hitze?«
    »Nein«, antwortete sie. »Ich habe nur darüber nachgedacht, wie kompliziert mein Mann ist. Nora, er möchte tatsächlich, daß ich selbständiger werde. Erst durch Nathan habe ich gemerkt, wie abhängig ich von anderen bin. Ich dachte immer, daß es seine Pflicht ist, für mich zu sorgen, aber vielleicht habe ich mich geirrt. Ich glaube, er würde mich mehr schätzen, wenn ich mich selbst verteidigen könnte.«
    »Er ist bestimmt sehr stolz auf dich, weil du so große Fortschritte in dieser Richtung machst«, meinte Nora. »Möchtest du wirklich von der Gnade eines Mannes abhängig sein? Denk an deine Mutter, Sara. Sie ist mit einem Mann verheiratet, der nicht halb so fürsorglich ist wie Nathan.«
    Das gab Sara einiges zu denken – sie hatte nie in ihrem Leben die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß Nathan ein so grausamer Mann wie ihr Vater sein könnte, aber was könnte sie in ihrer jetzigen Verfassung schon tun, wenn er sich als brutal und uneinsichtig erweisen würde?
    Nora tätschelte die Hand ihrer Nichte. »Überleg dir alles einmal genau, mein Liebes und runzle nicht so die Stirn, sonst bekommt du noch Kopfschmerzen. Kind, ist heute nicht ein wundervoller Tag?«
     
    Einige Männer, die ihnen entgegengekommen

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