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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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verärgert, Nora. Nathan mag anscheinend eine so derbe Sprache, und ich wollte ihm nur gefällig sein«, gestand sie. »Aber vielleicht hätte ich mehr Rücksicht auf den Statthalter nehmen müssen, und wenn du möchtest, laufe ich ihm nach und bitte ihn um Verzeihung.«
    Nora schüttelte den Kopf. »Ich kann ihn nicht ausstehen.«
    Die beiden Damen nahmen keinerlei Notiz von Nathan, der direkt vor ihnen stand. Sara war sich zwar bewußt, daß er sich jeden Moment auf sie stürzen könnte, aber sie verdrängte ihre Angst und räusperte sich, ehe sie sich erkundigte: »Warum hat Mr. Pickering ein Buch in der Hand gehabt? Hast du ihm etwas zu lesen geliehen, Tante Nora? Ich bezweifle, daß du es je wiederbekommen wirst; er sieht nicht gerade vertrauenswürdig aus.«
    »Es war nicht einfach ein Buch«, berichtigte Nora. »Es war seine Bibel. Gütiger Himmel, ich hätte dir das wirklich früher erklären müssen.«
    »Was hättest du erklären müssen?« fragte Sara. »Du willst doch nicht behaupten, daß dieser überhebliche Kerl ständig eine Bibel mit sich herumträgt. Wenn das keine Heuchelei ist …«
    »Sara, die meisten Geistlichen haben ihre Bibel immer bei sich.«
    Sara begriff nur langsam. »Ein Geistlicher? Nora, du hast doch gesagt, daß er der neue Statthalter ist!«
    »Ja, Liebes, das ist er auch, aber er ist gleichzeitig Reverend in unserer Kirche. Er wollte uns zur Sonntagsmesse einladen.«
    »Oh mein Gott«, stöhnte Sara und schloß die Augen.
    Lange Zeit sagte niemand ein Wort – Nathan musterte seine Frau, Sara wurde immer röter im Gesicht, und Nora hatte größte Mühe, nicht laut loszulachen.
    Matthew brach das Schweigen. »Macht Euch keine Sorgen, Lady Sara, er ist ein richtiger Scheißkerl.«
    »Hüte deine Zunge«, schnaubte Nathan in an und schob Sara in Richtung Sofa.
    »Ich kann mir gut vorstellen, welches Thema er für seine Sonntagspredigt auswählt«, kicherte Nora und wischte sich die Lachtränen von den Wangen. »O Gott, ich wäre fast gestorben, als du …«
    »Ich kann daran überhaupt nichts lustig finden« schimpfte Nathan.
    »Hast du es gewußt?« hauchte Sara.
    »Was gewußt?« fragte Nathan unschuldig.
    »Daß Pickering Geistlicher ist?«
    Er nickte langsam.
    »Es ist alles deine Schuld«, schrie Sara. »Ich hätte mich nie so ungezogen benommen, wenn du mich nicht dazu gereizt hättest. Verstehst du jetzt wenigstens, warum ich möchte, daß du mit dieser Flucherei aufhörst?«
    Nathan legte den Arm um ihre Schulter. »Nora, ich möchte mich für das Schandmaul meiner Frau entschuldigen. Könntet Ihr mir jetzt bitte erklären, wie man zu dem Wasserfall gelangt? Sara wird heute ihre erste Schwimmlektion bekommen, und wenn sie auch nur ein unartiges Wort sagt, lasse ich sie ertrinken, das schwöre ich.«
    Nora beschrieb den Weg.
    »Es ist zu heiß zum Schwimmen«, widersprach Sara. »Und ich habe auch nichts, was ich dafür anziehen könnte.«
    Nathan ließ sich nicht von seinem Entschluß abbringen, und Sara erkannte widerwillig, daß all ihre Bemühungen, ihn umzustimmen, vergeblich waren.
    Schließlich machten sie sich in der glühenden Hitze auf den Weg zum Hügel, und als sie auf dem Gipfel ankamen, stieß Sara einen Entzückungsschrei aus. Sie befanden sich inmitten eines blühenden und grünenden Paradieses, und nur die Angst vor Reptilien schmälerte Saras Wohlbehagen.
    »Sollte ich wegen der Schlangen nicht vorsichtig sein?« fragte sie leise, als Nathan einen großen Ast aus dem Weg räumte.
    »Nein, ich passe schon auf«, erwiderte er.
    »Und was ist, wenn dich eine Schlange beißt?«
    »Dann beiße ich zurück.«
    Sara mußte lachen. »Dazu wärst du tatsächlich imstande.«
    Als sie um die nächste Ecke bogen, blieb Sara abrupt stehen und schnappte nach Luft. »O Nathan, hier ist es wunderschön.«
    Nathan mußte ihr recht geben, als er den glitzernden Wasserfall betrachtete, der von einem Felsen stürzte.
    »Zieh deine Kleider aus, Sara. Ich prüfe inzwischen, wie tief das Wasser in dem Teich ist.«
    Er gab ihr keine Zeit zu protestieren, sondern ließ sich auf einem großen Stein nieder und zog seine Stiefel aus.
    Sara tauchte eine Hand ins Wasser und war überrascht, daß es ziemlich warm war.
    »Ich setze mich nur auf einen Stein und laß’ meine Füße ins Wasser hängen«, sagte sie.
    »Zieh dich aus, Sara.«
    Bevor Sara einen neuerlichen Disput beginnen konnte, verschwand Nathan hinter dem glänzenden Wasservorhang und tauchte in den Teich.
    Sara legte die

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