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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Als sie angekommen waren, kramte Iwan zwei Kerzen hervor, steckte sie in dafür vorgesehene Glaszylinder und zündete sie an. Dann ließ er sich auf einem Hocker, der an der Wand stand, nieder.
    Der kleine Raum wurde von einem riesigen Ofen, um den man herumgehen konnte, beherrscht. Sara hatte so ein Ungetüm in ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen, und das sprach sie auch laut aus.
    Iwan schüttelte den Kopf. »Das ist kein Ofen, sondern ein Kombüsenherd. Auf der anderen Seite befindet sich eine Feuerstelle, über der ich Fleisch am Spieß brate. Seht Ihr die vier großen Kupfertöpfe, die von der Decke über dem Feuer hängen? Ich brauche immer alle vier, wenn ich Rindfleischsuppe koche. Hier ist das Fleisch – einige Stücke sind schlecht geworden. Ich habe die Teile, die verdorben sind, schon weggeschnitten, das andere hab’ ich ins Wasser gelegt, das gerade angefangen hat zu sieden, als ich zu Chester hinaufgegangen bin, um mit ihm zu reden. Es ist ein bißchen stickig hier drin. Ich brauche frische Luft«, verkündete er abrupt und stand auf.
    Iwan deutete auf das verdorbene Fleisch auf dem Tisch, um ihr zu sagen, daß er es, sobald er sich besser fühlte, über Bord schmeißen wollte, aber als sein Schädel plötzlich zu pochen begann, vergaß er alles, was er sagen wollte.
    »Es ist nicht mehr viel zu tun«, murmelte er benommen. »Ihr müßt nur noch das Gemüse in die Töpfe geben und das ganze ein wenig würzen. Aber das wißt Ihr natürlich. Möchtet Ihr, daß ich bleibe, bis Ihr Euch in meiner Kombüse besser auskennt?«
    »Nein«, sagte Sara. »Ihr solltet zu Matthew gehen und ihm Eure Beule zeigen. Vielleicht hat er eine Medizin, die Eure Schmerzen lindert.«
    »Die hat er bestimmt, Mädchen«, brummte Iwan. »Er soll mir einen halben Liter Rum geben, dann weiß ich wenigstens, warum mir der Schädel brummt.«
    Sobald der Koch gegangen war, machte sich Sara an die Arbeit. Sie hatte sich vorgenommen, die beste Suppe zu kochen, die die Mannschaft je gegessen hatte. Sie nahm das Fleisch vom Tisch und legte noch ein Stück in jeden Topf, dann streute sie großzügig ein paar Gewürze, die sie in der Kammer nebenan gefunden hatte, in das siedende Wasser. In einer Flasche befanden sich zerstoßene braune Blätter, und Sara rümpfte die Nase, als sie sie öffnete. Das Kraut roch für ihren Geschmack ein wenig beißend, und deshalb gab sie nur eine Prise davon in den Topf.
    Sara verbrachte den Rest des Vormittags und einen Teil des Nachmittags in der Kombüse. Sie fand es ein bißchen befremdlich, daß kein Mensch zu ihr kam und nach ihr sah, dabei dachte sie natürlich besonders an Nathan.
    »Dieser Mann hat mir heute noch nicht einmal in anständiger Form einen guten Morgen gewünscht«, murmelte sie verdrossen. Sie wischte sich mit dem Handtuch, das sie sich um die Taille geschlungen hatte, die Stirn ab und strich ein paar feuchte Haarsträhnen zurück.
    »Wer hat dir keinen guten Morgen gewünscht?«
    Sara erkannte sofort Nathans tiefe Stimme.
    Sie drehte sich zur Tür, in der er stand, und blitzte ihn verärgert an. »Du.«
    »Was hast du hier unten zu suchen?«
    »Ich koche. Und was tust du hier?«
    »Ich habe dich gesucht.«
    Es war heiß in der Kombüse, und Sara war sicher, daß der kleine Schwächeanfall, den sie erlitt, als sie Nathan ansah, nur auf die schlechte Luft zurückzuführen war.
    »Hast du schon jemals zuvor eine Suppe gekocht?« wollte er wissen.
    Sara stellte sich direkt vor ihren Mann und gestand: »Nein. Ich hatte keine Ahnung, wie man das macht, aber jetzt weiß ich es. Es ist gar nicht so schwierig.«
    »Sara …«
    »Deine Mannschaft macht mich für Iwans Sturz verantwortlich, und ich mußte etwas tun, um sie zu beschwichtigen. Ich möchte, daß meine Bediensteten mich mögen.«
    »Deine Bediensteten?«
    Sie nickte. »Du hast kein Haus und keine Diener, aber du besitzt dieses Schiff. Also sind die Mitglieder deiner Mannschaft gleichzeitig meine Bediensteten, und wenn sie von meiner Suppe gekostet haben, werden sich mich ein wenig mögen.«
    »Spielt es für dich überhaupt eine Rolle, ob sie dich mögen oder nicht?« fragte er und trat auf sie zu. Zur Hölle, er sehnte sich nach ihr wie ein Säufer nach einem Schnaps. Warum, verdammt noch mal, mußte sie auch so süß und hübsch aussehen?
    Ihr Gesicht war von der Hitze in der Kombüse gerötet, und ihr Haar war feucht. Er hob seine Hand und strich ihr ein vorwitziges Löckchen aus dem Gesicht und war selbst mehr erstaunt über

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